Drucksache - 1371/XIX  

Die BVV fasste auf ihrer Sitzung am 16.3.2016 folgenden Beschluss:

Umbenennung des  „Pallas Parks“ in Lilli-Flora-Park

Das Bezirksamt wird ersucht, noch in dieser Wahlperiode ein Straßenschild für den Lilli-Flora-Platz an der bisher als Pallaspark bezeichneten Fläche hinter dem Pallasseum anzubringen. Des Weiteren wird das Bezirksamt aufgefordert, im Dialog mit dem QM, dem Projekt Stolpersteine und der Leitung des Tempelhof-Schöneberger Archivs einen kurzen Text mit den Lebensdaten und der Geschichte von Lilli-Flora auszuarbeiten und diesen abschließend auf einer Tafel unter dem neuen Straßenschild anzubringen.

Die BVV fasste ferner auf ihrer Sitzung am 20.4.2016 folgenden Beschluss:

Ein Straßenschild für Lilli-Flora Borchardt anbringen –

dem BVV-Beschluss Taten folgen lassen

Das Bezirksamt wird ersucht, noch in dieser Wahlperiode ein Straßenschild für den Lilli-Flora-Platz an der bisher als Pallaspark bezeichneten Fläche hinter dem Pallasseum anzubringen. Des Weiteren wird das Bezirksamt aufgefordert, im Dialog mit dem QM, dem Projekt Stolpersteine und der Leitung des Tempelhof-Schöneberger Archivs einen kurzen Text mit den Lebensdaten und der Geschichte von Lilli-Flora auszuarbeiten und diesen abschließend auf einer Tafel unter dem neuen Straßenschild anzubringen.

Die BVV fasste ferner auf ihrer Sitzung am 21.9.2016 folgenden Beschluss:

Benennung des PallasPark nach Lilli-Flora

Das Bezirksamt wird ersucht, den Beschluss der BVV vom 16. März 2016 umzusetzen und den derzeit unter dem Namen PallasPark firmierenden öffentlichen Park mit Spiel und Aufenthaltsflächen in Lilli-Flora-Park umzubenennen. Dabei ist von den bislang analog angewandten Vorgaben der AV Benennung abzuweichen und eine Benennung nur nach dem Vornamen vorzunehmen.

Des Weiteren wird das Bezirksamt ersucht, auf einer Tafel unter dem Straßenschild folgenden Text anzubringen:

Lilli Flora Borchardt wurde 1926 in einer jüdischen Familie geboren. Mit ihren Eltern und Geschwistern lebte sie ab ca. 1935 in der Pallasstr. 12. Zuvor hatte der Vater unter dem Druck der politischen Verhältnisse seine Woll- und Stickwarenfabrik verkaufen und den Wohnsitz in Nikolassee aufgeben müssen. Mitte 1941 wurde die Familie zwangsweise in die Ebersstraße 18 eingewiesen, wo sie zur Untermiete in zwei Zimmern wohnte.

Von dort wurde Lilli Flora am 19. Oktober 1942 gemeinsam mit ihrer Mutter nach Riga verschleppt und nur wenige Tage später in den umliegenden Wäldern ermordet. Zu diesem Zeitpunkt waren der Vater und ältere Bruder bereits nach Minsk deportiert worden. Nur ihre jüngere Schwester überlebte den Holocaust, sie wurde 1939 durch einen Kindertransport nach England gerettet.

Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit:

Die Benennung der in der Pallasstr. 7 gelegenen Grünanlage (bisheriger Arbeitstitel „Pallaspark“) durch Beschluss der BVV, Drucksache 1955/XIX vom 21.9.2016 in Lilli-Flora-Park wurde im Amtsblatt für Berlin, Nr. 44 vom 14.10.2016, Seite 2729 bekannt gemacht.

Die offizielle Enthüllung des Benennungs- und Erläuterungsschildes fand im Rahmen eines feierlichen Akts vor Ort am 15. Juli 2017 im Beisein von Familienangehörigen Lilli Flora Borchardts statt.