Drucksache - 1044/XVIII
Die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin fasste in ihrer Sitzung am 17.06.2009 folgenden Beschluss:
Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt, Fortbildungen mit externen Trainer/innen für die Durchführung von Gender Mainstreaming bezogen auf die konkreten Arbeitsaufgaben der einzelnen Fachbereiche anzubieten, um Kenntnisse in dem Bereich zu sammeln und/oder gesammelte Erfahrungen auf dem spezifischen Fachgebiet zu vertiefen.
Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit: Es wurden alle Abteilungen der Bezirksverwaltung angeschrieben und um Auskunft über durchgeführte Fortbildungen zu Gender Mainstreaming in ihren Fachbereichen / SE- und OE’s seit Juni 2009 gebeten.
Die Abteilung Gesundheit, Soziales, Stadtentwicklung teilte dazu mit: „Das Projekt „Wissenslücken schließen - Genderkompetenz in den Einrichtungen der Suchthilfe entwickeln“ wurde von der Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit in Kooperation mit der Frauensuchtberatungsstelle FAM und der Alkohol- und Medikamentenberatungsstelle des Notdienstes für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. im Rahmen des landesweiten Wettbewerbes zu Gender Budgeting Verfahren entwickelt und umgesetzt. Ziel der 2015 begonnenen Maßnahme war es, die Träger der bezirklichen Suchthilfe und ihre Mitarbeiter_innen durch eine zweistufige Fortbildungsmaßnahme in ihrem beruflichen Alltag in die Lage zu versetzen, sowohl ihre Institution als auch ihren Umgang mit suchtkranken Frauen und Männern geschlechtersensibel und geschlechtergerecht auszugestalten.
Mittlerweile haben 12 Einrichtungen der Suchthilfe einschließlich des Sozialpsychiatrischen Dienstes und der Berliner Krisendienst in der Region Südwest an der Phase 1 der Fortbildung teilgenommen. Die Phase 2 wird 2016 umgesetzt.“ In der sozialraumorientierten Planungskoordination haben ein Kollege und eine Kollegin an Diversitäts-Trainings der LADS (Landesstelle für Gleichbehandlung) teilgenommen. Für die anderen Bereiche wurde Fehlanzeige gemeldet.
Für die Abteilung Finanzen, Personal und Wirtschaftsförderung meldete die Beauftragte für Ausbildung, Fortbildung und Personalentwicklungsberatung Fehlanzeige. Jedoch vertrat die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte bis Ende 2011 den Bezirk in der bei der Senatsverwaltung für Finanzen angesiedelten AG Gender Budgeting; diese Aufgabe übernimmt seit 2012 ein Mitarbeiter der SE Finanzen u. Personal. Dieser informiert in regelmäßigen Dienstbesprechungen die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Z-Gruppen über Möglichkeiten der Akquirierung von Finanzmitteln für diesen Themenbereich. Der Fokus der Fortbildungen verlagerte sich zudem im Kontext mit dem Projekt „Vielfalt in der Verwaltung“ mehr auf Themen- und Fragestellungen von Diversity. Die SE Finanzen und Personal steht zudem bei Fragen bezüglich entsprechender Weiterbildungsangebote zur Verfügung und unterstützt beim Umsetzen von Schulungen, sofern ein entsprechender Bedarf geltend gemacht wird.
Die Abteilung Bildung, Kultur und Sport teilte dazu mit: Aus dem Amt für Weiterbildung und Kultur wurde gemeldet, dass keine Fortbildung in Gender Mainstreaming seit Juni 2009 durchgeführt wurde, jedoch haben zwei Mitarbeiterinnen je zwei Tage im Jahr 2015 an einer Fortbildung in „Diversity und AGG-Grundlagen“ teilgenommen. Das Schul- und Sportamt meldete Fehlanzeige.
Die Abteilung Jugend, Ordnung, Bürgerdienste teilte mit-: In der Kategorie Workshops & Fortbildungen wurden folgende Veranstaltungen durchgeführt: Im Herbst 2013 fand eine Fortbildung für Kinder und Jugendliche zum Thema QUEER statt. Die beteiligten Kinder und Jugendlichen kamen aus Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen aus dem Bezirk. Die Fortbildung wurde in Kooperation mit der Bildungsinitiative QUEER FORMAT durchgeführt. Am 26. März und 02. April 2014 fanden für die Verwaltungsmitarbeiter_innen und Sozialarbeiter_innen des Jugendamtes sowie am 8. und 9. April 2014 für Mitarbeiter_innen der Kinder- und Jugendarbeit Basisqualifizierungen zum Thema QUEER statt. Diese gut besuchten Seminare wurden in Zusammenarbeit mit dem SFBB und der Bildungsinitiative QUEERFORMAT durchgeführt. Sie boten Einblicke in die theoretischen Grundlagen, aber auch viele Anwendungsbeispiele für die tägliche pädagogische Arbeit.
In der Kategorie Projekte wurden folgende Veranstaltungen durchgeführt: Im Rahmen des Gender Budgeting hat die Jugendförderung im Jahr 2013 Kinder und Jugendliche aus den Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie aus dem Kinder- und Jugendparlament dazu aufgerufen, sich als Expert_innen zu engagieren. Stellvertretend für alle Heranwachsenden sollten sie die bestehenden Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen des Bezirks „unter die Lupe nehmen“ und auf deren mädchen- bzw. jungengerechte Ausgestaltung hin überprüfen. Im Rahmen des Projektes wurde eine Jugendjury initiiert, in der Forderungen und Wünsche der Beteiligten in Form von Mikroprojekten zur Umsetzung gebracht werden konnten. Das Projekt trug den Namen „Der perfekte JungenClub/Der perfekte Mädchenclub“. Das Folgeprojekt „Fußball ist ´was für Jungen und Theater ´was für Mädchen“ findet im laufenden Jahr ebenfalls im Rahmen des Gender Budgeting statt. Statt der Fokussierung auf die Ausgestaltung bzw. der baulichen Gegebenheitenen für Mädchen und Jungen wird nun eine Untersuchung in Hinblick auf Projekte, Angebote und Events für Mädchen und Jungen vorgenommen. In Vorbereitung auf das Projekt werden die jugendlichen Experten_innen im Rahmen einer Genderschulung auf das Projekt vorbereitet und qualifiziert. Die Ergebnisse fließen in einen gedruckten und von den Beteiligten selber gestalteten Kinder- und Jugendstadtplan. Durch eine Jugendjury wird den Beteiligten wiederum die Möglichkeit gegeben, Forderungen und Wünsche in Bezug auf Angebote, Projekte und Events durchzuführen. Das Ordnungsamt und das Amt für Bürgerdienste meldeten Fehlanzeige; lediglich zwei Kolleg_innen haben eine Fortbildung zum Thema Diversity und Sprache absolviert. Auch vom Umwelt- und Naturschutzamt wurde Fehlanzeige gemeldet.
Desgleichen meldete die Abteilung Bauwesen Fehlanzeige.
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