Radikalisierungsprävention durch Sport

Die Akteure stellen das Pilotprojekt "Not in God’s Name" vor - Stephan Schnurpfeil (Projektleiter Not in God’s Name Berlin), Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler, Dr. Hakan Alexander Karakas (Projektgründer und Vorstand der Initiative Not in God’s Name), Maria Kipp (amaja Soziale Dienstleistungen GmbH), Avraam Malaev (Generalsekretär des Vereins Bucharischer Juden Österreichs -VBJ Jachad)

Pressemitteilung Nr. 150 vom 18.04.2019

Preisgekrönter Wiener Verein startet Pilotprojekt
“NOT IN GOD’S NAME – Sport mit Vorbildern” in Tempelhof-Schöneberg

Preisgekrönter Wiener Verein startet Pilotprojekt “NOT IN GOD’S NAME – Sport mit Vorbildern” in Tempelhof-Schöneberg

Sport gegen Vorurteile. Die Not in God’s Name (NIGN) Academy ist ein langfristig angelegtes Präventionsprojekt und richtet sich gegen religiös motivierte Übergriffe, Rassismus, Radikalisierung und Antisemitismus. „Not in God’s Name“ steht dabei für die Vermeidung von Übergriffen im Namen der Religion. Im Rahmen von Workshops werden Themen aus Politik, Geschichte und Religion spielerisch und aktiv behandelt. Im zweiten Teil jedes Workshops machen die Jugendlichen dann gemeinsam Sport mit den Vorbildern. Darüber hinaus steht ein Besuch der Erinnerungs- und Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen auf dem Programm.

Am 17. März 2019 begann in Kooperation mit dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg und unterstützt durch FEIN-Mittel der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen eine siebenwöchige Workshop-Reihe. Dabei werden den Jugendlichen aus der Gemeinschaftsunterkunft Columbiadamm unter dem Betreiber Tamaja Soziale Dienstleistungen GmbH von erfolgreichen Athleten aus dem Kampfsportbereich Werte vermittelt und gemeinsam Sport betrieben.

Durch den gezielten Einsatz von Vorbildern, sogenannten „Role Models“, wird den Jugendlichen verdeutlicht, dass das Zusammenleben in der deutschen Gesellschaft nur im friedlichen Dialog mit anderen Kulturen möglich ist. Hierfür wird mit anerkannten Sportlerinnen und Sportlern aus dem Kampfsportbereich zusammengearbeitet, da nachweislich besonders radikalisierungsgefährdete Jugendliche in diesem Bereich ihre Vorbilder sehen.

Zum Start waren Christian Görisch aus Hamburg sowie Max Baumert aus Berlin angereist. Görisch ist ehemaliger olympischer Boxer sowie Gewinner zahlreicher nationaler Preise und Meisterschaftstitel. Er widmet sich in Hamburg seit Jahren der Jugendgewaltprävention. Baumert ist deutscher Kickboxer und Deutscher Meister als auch Europameister der WKN und Weltmeister der WKA und WKU.

Durch die Interaktion mit den Idolen sollen Vorurteile abgebaut werden und Toleranz und Respekt gefördert werden. Ziel ist es Lebensziele zu entwickeln, denn „wer Ziele im Leben hat, kann nicht auf den falschen Weg geraten“ sagt der Projektleiter in Berlin Stephan M. Schnurpfeil. „Es findet ein positiver Ansatz statt, bei dem kein Jugendlicher vorverurteilt wird, sondern eine gemeinsame Diskussion auf Augenhöhe entsteht und jeder Jugendliche seine persönlichen Vorstellungen einbringen kann.“

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler führt aus:

bq. Ich war schnell begeistert als das Team von Not in God‘s Name mir die Projektidee vorstellte und sagte meine Unterstützung zu. Daher freue ich mich, dass nun der erste Durchlauf in Tempelhof-Schöneberg gestartet ist. Ich bin mir sicher, dass die Kombination aus Theorie und Sport der richtige Weg ist, um junge Menschen anzusprechen und präventiv tätig zu werden.

Das Konzept NIGN mit der Mischung aus Workshops mit Lerninhalten zu aktuellen Themen und Sport mit Vorbildern stammt vom Unternehmer Dr. Alexander Karakas und läuft bereits seit drei Jahren sehr erfolgreich in Österreich mit vielfachen Auszeichnungen – u.a. Sportprojekt des Jahres in Österreich 2017. Zusammen mit Karim Mabrouk, Intercontinental Champion in den Disziplinen K1 und Full Contact sowie World Cup Sieger 2018, kann das Projekt in Wien schon seit Jahren auf viele Erfolge zurückblicken.

Nach erfolgreicher Durchführung sind weitere Projekte an Schulen und anderen Unterkünften in Berlin geplant.

Kontakt

Verein Intercultural Competence Initiative Vienna
Verein zur Förderung von Interkulturellem Dialog
Karlsplatz 3, 1010 Wien, Österreich
Ansprechpartner Berlin: Stephan M. Schnurpfeil
Telefon: (030) 250588-21
Mobil: +49 (0)152 08862616
E-Mail an den Verein Intercultural Competence Initiative Vienna

Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
Stabsstelle Integration Geflüchtete
John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin
Ansprechpartner: Patrick Rein
Telefon: (030) 90277-6144
E-Mail an die Stabsstelle Integration Geflüchtete