Drucksache - 0722/V  

 
 
Betreff: Heckenrodungen 2. Klappe
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BV ZiffelsBV Ziffels
Verfasser:Ziffels 
Drucksache-Art:Kleine AnfrageKleine Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Vorberatung
21.02.2018 
17. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin schriftlich beantwortet   

Sachverhalt
Anlagen:
Kleine Anfrage vom 16.02.2018
Schriftliche Beantwortung vom 23.02.2018

 

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

1)   Trifft es zu, dass die von Anwohnern gepflanzten Hecken im Nieritzweg zwischen Pfarrlandstraße und Andréezeile gerodet wurden, obwohl diese ausdrücklich als Ersatz der zuvor ohne Vorankündigung gerodeten Hecken in Absprache mit dem Grünflächenamt dort angepflanzt wurden?

 

2)   Wenn ja, auf wessen Betreiben wurde dieses veranlasst, und warum gab es entgegen der Absprachen wiederum keine Ankündigung der Rodung bzw. warum wurde kein eindeutiger Stopp solcher Rodungen verfügt?

 

3)   Wie beurteilt das Bezirksamt das ehrenamtliche Engagement im Bereich der Grünpflege durch die Bürgerinitiative, führt die Rodung das rgerschaftliche Engagement nicht ad absurdum?

 

4)   Wird es weitere Heckenrodungen geben, auch wenn diese eine ortsteilprägende Funktion haben, z. B. im Zeitstil der 1960er Jahre?

 

 

 

Berlin Steglitz-Zehlendorf, den 16. Februar 2018

 

 

 

Rainer Ziffels

 

 

Antwort des Bezirksamts:

 

 

Sehr geehrter Herr Rögner-Francke,

 

da diese Kleine Anfrage in der BVV am 21.02.2018 wegen des Zeitablaufs nicht erledigt werden konnte, beantworte ich sie hiermit schriftlich:

 

1)   Trifft es zu, dass die von Anwohnern gepflanzten Hecken im Nieritzweg zwischen Pfarrlandstraße und Andréezeile gerodet wurden, obwohl diese ausdrücklich als Ersatz der zuvor ohne Vorankündigung gerodeten Hecken in Absprache mit dem Grünflächenamt dort angepflanzt wurden?

2)   Wenn ja, auf wessen Betreiben wurde dieses veranlasst, und warum gab es entgegen der Absprachen wiederum keine Ankündigung der Rodung bzw. warum wurde kein eindeutiger Stopp solcher Rodungen verfügt?

Frage 1 und 2 beantworte ich im Zusammenhang:

Die BI Nieritzweg informierte mich am 05.02.2018 per Mail darüber, dass „die Anpflanzung erneut gerodet worden sei“. Sie können mir glauben, dass mir buchstäblich der Stift aus der Hand gefallen ist. Wir haben im Amt dann umgehend versucht den Sachverhalt aufzuklären. Dies hat ergeben, dass vom Bezirksamt keine Rodung von Hecken veranlasst wurde und dies auch in der Zukunft nicht vorgesehen ist. Dennoch mussten wir (sowohl die Mitarbeiterinnen des Bezirksamts als auch ich persönlich) leider feststellen, dass von den Anpflanzungen nichts mehr zu sehen ist. Nachdem ich heute noch Rücksprache mit einem Vertreter der BI Nieritzweg nehmen konnte, können wir uns die Sachlage eigentlich nur so erklären, dass die Heckenpflanzen und das dazwischen vorhandene Grün von der mit der Pflege des Grünstreifens beauftragten Firma abgemäht wurde. Der Vertreter der BI meinte, dass einige der Pflanzen in nicht ganz so gutem Zustand gewesen sein, aber noch Reste vorhanden sind, die auch wieder austreiben.

 

3)   Wie beurteilt das Bezirksamt das ehrenamtliche Engagement im Bereich der Grünpflege durch die Bürgerinitiative, führt die Rodung das bürgerschaftliche Engagement nicht ad absurdum?

Das Bezirksamt schätzt ehrenamtliches Engagement im Bereich Grünflächen, so auch hier am Nieritzweg. Dies trägt dazu bei, dass sich Bürgerinnen und Bürger verantwortlich für ihre Umgebung fühlen. Ich bin im Gespräch mit der Bürgerinitiative darüber, wie es uns gelingen kann zwischen Nieritzweg und Pfarrlandstraße wieder stabile Hecken zu erhalten. Eine Ersatzpflanzung ist geplant. Insgesamt können Sie versichert sein, dass wir den Vorfall sehr ärgerlich finden.

.

4)   Wird es weitere Heckenrodungen geben, auch wenn diese eine ortsteilprägende Funktion haben, z.B. im Zeitstil der 1960er Jahre?

Heckenrodungen sind zur Zeit durch das Bezirksamt nicht vorgesehen. Andererseits leben wir im 21. Jahrhundert mit den inzwischen geänderten Anforderungen an Verkehrswege im Allgemeinen. Es gibt auch durchaus unterschiedliche Auffassungen zur ökologischen Sinnhaftigkeit von solchen einfachen Hecken (quasi in Monokultur). Daher hält es das Bezirksamt durchaus für möglich, dass sich der ortsteilprägende Stil der 1960er Jahre“ nicht überall erhalten lässt oder erhalten lassen muss.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Maren Schellenberg

Stadträtin für Immobilien, Umwelt und Tiefbau

 
 

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