Drucksache - 0680/V  

 
 
Betreff: Blinden- und sehbehindertengerechter PC in der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek - wo ist er und wo ist der Scanner?
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BV KölschBV Kölsch
Verfasser:Kölsch 
Drucksache-Art:Kleine AnfrageKleine Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Vorberatung
21.02.2018 
17. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin schriftlich beantwortet   

Sachverhalt
Anlagen:
Kleine Anfrage vom 12.02.2018
Schriftliche Beantwortung vom 26.02.2018

 

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

1)   Wo ist der blinden- und sehbehindertengerechte PC samt Scanner aus der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek geblieben?

 

2)   Weiß das Bezirksamt nicht, dass blinde und sehbehinderte Menschen PC und Scanner benötigen, um die Bücher lesen zu können?

 

3)   Warum bekam eine blinde Bürgerin keine Auskunft auf ihre schriftliche Nachfrage?

 

4)   Wie will das Bezirksamt Abhilfe schaffen in einem Bezirk, in dem viele blinde Menschen leben?

 

 

 

Berlin Steglitz-Zehlendorf, den 12. Februar 2018

 

 

 

Juliana Kölsch

 

 

Antwort des Bezirksamts:

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

zu der o.g. Anfrage nehme ich wie folgt Stellung:

 

1)   Wo ist der blinden- und sehbehindertengerechte PC samt Scanner aus der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek geblieben?

Das Bezirksamt bedauert, den PC für Blinde und Sehbehinderte in der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek aktuell nicht mehr anbieten zu können. Dieser PC musste abgebaut werden, da er nicht mehr den Sicherheitsrichtlinien des Landes Berlin entsprach. Er lief noch unter Windows XP und hätte komplett erneuert werden müssen, da er ein Update auf Windows 7 oder 10 nicht mehr unterstützte. Für die wichtigen Software-Komponenten "Jaws" und "Magic" hätten neue Versionen bzw. alternative Programme beschafft werden müssen.

Ob der Buchscanner unter Windows 7 oder 10 funktioniert, war nicht festzustellen, vermutlich müsste auch hier ein neues Gerät beschafft werden.

 

2)   Weiß das Bezirksamt nicht, dass blinde und sehbehinderte Menschen PC und Scanner benötigen, um die Bücher lesen zu können?

Selbstverständlich ist es dem Bezirksamt ein Anliegen, auch zukünftig, die notwendige Technik wieder zur Verfügung stellen zu können. Wegen der sehr speziellen Technik müsste für die Installation auch fachliche Hilfe angefordert werden. Insgesamt ergibt sich Investitionsbedarf von ca. 5.000 €. Diese Mittel kann der Fachbereich Bibliotheken leider aus dem laufenden Haushalt nicht aufbringen.

Allerdings wurde dieser PC in der letzten Zeit deutlich weniger genutzt als früher. Die Gründe hierfür sind vermutlich, dass die Ausstattung nach nunmehr 9 Jahren nicht mehr zeitgemäß war und jeder Sehbehinderte eine solche Ausstattung von der Krankenkasse gestellt bekommt. Außerdem steht in der neuen Betty-Hirsch-Bibliothek in der Rothenburgstr. ein adäquates Ersatzangebot bereit.

 

3)   Warum bekam eine blinde Bürgerin keine Auskunft auf ihre schriftliche Nachfrage?

Das Bezirksamt bedauert es sehr, dass die Anfrage der Bürgerin vermutlich auf Grund eines Kommunikationsfehlers innerhalb der Stadtbibliothek nicht bearbeitet und daher nicht beantwortet wurde. Wir bitten dies zu entschuldigen.

 

4)   Wie will das Bezirksamt Abhilfe schaffen in einem Bezirk, in dem viele blinde Menschen leben?

Das Bezirksamt möchte weiterhin die notwendigen Mittel für die Anschaffung eines neuen PCs für Sehbehinderte aufbringen. Dies ist aber bei der engen Haushaltslage schwierig. Zusätzlich arbeitet die Stadtbibliothek eng mit der nur wenige Gehminuten entfernten Betty-Hirsch-Bibliothek (Blindenschule) zusammen, die an das Netz der Berliner Öffentlichen Bibliotheken angeschlossen ist. Im Sinne eines effizienten Einsatzes öffentlicher Mittel wird geprüft, inwiefern die Stadtbibliothek professionelle Unterstützung durch eine Kooperation mit dieser Bibliothek bezüglich eines neuen Sehbehinderten-PCs erhalten kann.

 

Fazit

Die Stadtbibliothek arbeitet folglich an einer Lösung dieses Problems, bittet jedoch um etwas Geduld, um auch ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Maren Schellenberg

Bezirksstadträtin

 
 

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