Drucksache - 1029/IV
Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, sich bei künftigen Bauvorhaben bei den jeweiligen Bauherren dafür einzusetzen, dass Hausdächer und -wände begrünt werden und so einen Beitrag zur Kompensation des städtischen Klimawandels leisten.
Begründung:
Durch die städtische Bebauung entsteht eine vergrößerte Oberfläche, auf der Sonnenstrahlung absorbiert wird. Diese Aufheizung, Mehrfachreflexionen der Sonneneinstrahlung an engen Häuserwänden, fehlende Vegetation und großräumige Flächenversiegelung der Baukörper führt im Sommer oftmals zu sogenannten Städtischen Wärmeinseln. Städte werden so im Vergleich zum Umland deutlich wärmer, Berlin weist in Sommernächten regelmäßig eine 10 Grad höhere Temperatur als das Umland auf. Der Klimawandel kann diesen Effekt in Zukunft noch verstärken. Die Folge sind eine reduzierte Belastbarkeit, Konzentrationsschwächen und eine steigende Anzahl von Kreislaufproblemen. Modellrechnungen zeigen außerdem, dass eine steigende Anzahl von Starkniederschlägen ebenfalls die Folge sein kann. Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt kam zu dem Ergebnis, dass sich der städtische Klimawandel vollständig kompensieren ließe, wenn Hausdächer und -wände in Zukunft begrünt würden. Deshalb sollten Bauherren im Bezirk zu diesem wichtigen Instrument informiert und angeregt werden.
Beispielhaft dazu: Enzi, Vera; Scharf, Bernhard: Das Haus im „Grünen Pelz“. In: Architekturjournal, 303, S.14-19: http://www.wettbewerbe.cc/fileadmin/user_upload/303/f_umweltundplanung.pdf
Berlin Steglitz-Zehlendorf, den 8.9.2014
Für die Fraktion GRÜNE
Köhne Henning
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Der Antrag wurde am 13.11.2014 in der 28. Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Tiefbau und Landschaftsplanung beraten und wie folgt geändert:
„Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, bei künftigen Bauvorhaben oder Bauvoranfragen die jeweiligen Bauherren darüber zu informieren, dass Hausdächer und -wände begrünt werden können und dadurch ein Beitrag zur Vermeidung des städtischen Klimawandels geleistet wird.“
Begründung: Unverändert.
Bei einer Abstimmung wurde der Antrag in der geänderten Fassung mit 15 Ja-Stimmen und keiner Nein-Stimme bei keiner Enthaltung angenommen.
Dem federführenden Ausschuss wird die Annahme des Antrags in der geänderten Fassung empfohlen.
Kronhagel Ausschussvorsitzender
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Der Antrag in der geänderten Fassung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Tiefbau und Landschaftsplanung wurde am 02.12.2014 in der 36. Sitzung des Stadtplanungsausschusses beraten und bei einer Abstimmung mit 14 Ja-Stimmen und keiner Nein-Stimme bei keiner Enthaltung angenommen.
Der Bezirksverordnetenversammlung wird die Annahme des Antrags in der geänderten Fassung empfohlen.
Hippe Ausschussvorsitzender
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Die BVV hat in ihrer 33. Sitzung am 10.12.2014 beschlossen:
Das Bezirksamt wird ersucht, bei künftigen Bauvorhaben oder Bauvoranfragen die jeweiligen Bauherren darüber zu informieren, dass Hausdächer und -wände begrünt werden können und dadurch ein Beitrag zur Vermeidung des städtischen Klimawandels geleistet wird.
Rögner-Francke Bezirksverordnetenvorsteher
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