Auszug - Bericht der Frauenbeauftragten  

Frau Josten berichtet den Ausschussmitgliedern:

-                      Am morgigen Donnerstag, 2.6.16 findet im Gutshaus Steglitz eine Sitzung von „connecting women“ statt. Es wird einen Inputvortrag zum Thema „stalking in business“ geben

-                      Das Thema Zwangsverheiratung und Verschleppung ist wie jedes Jahr besonders zu Beginn der Sommerferien aktuell, da auch in diesem Jahr wieder viele Mädchen und junge Frauen mit ängstlichen Gefühlen in das Herkunftsland ihrer Familien fahren werden. Manche von ihnen werden nicht wieder zurückkommen, weil sie dort zurückgelassen oder gegen ihren Willen verlobt oder zwangsverheiratet werden. Präventive Maßnahmen, Sensibilisierung zum Thema, Beratung und Hilfe sind hier besonders im Vorfeld wichtig. Denn sind die Mädchen erst einmal im Herkunftsland der Eltern, wird es sehr schwierig, ihnen beizustehen. Das Projekt papatya ist eine anonyme Kriseneinrichtung für junge Migrantinnen in Berlin und bietet zu diesem Thema umfassende Hilfe an: www.verschleppung.papatya.org ist die benutzerfreundliche Website der Organisation. Hier finden Betroffene und Helfende auch vom Handy aus sicheren Zugang zu Informationen und zu dem anonymen Beratungsangebot. Die Informationsbroschüre „Verschleppt“ richtet sich an alle, die in ihrer Arbeit mit Betroffenen von Verschleppung zu tun haben. Sie finden darin umfassende Hintergrundinformationen über die Problematik, Beispiele aus der konkreten Beratungs- und Präventionsarbeit sowie Hinweise zu rechtlichen Aspekten und konkreten Interventionsmöglichkeiten. Diese Broschüre sollte in jeder Schule und Jugendeinrichtung vorgehalten werden. Informationsmaterialien - Plakate, Sticker, Flyer (auch auf Türkisch) und die Broschüre können über www.verschleppung.papatya.org bestellt werden. Die Koordinierungsstelle bietet individualisierte Workshops für Ihr Team / Kollegium zu den Themen Verschleppung und Zwangsverheiratung an. Ein entsprechendes Informationsschreiben wird am 1. Juli an alle Oberschulen und Jugendeinrichtungen versandt werden. BV Frau Dr. Lehmann-Brauns fragt nach, ob es auch Kontakt zu den Müttern der potentiell gefährdeten Mädchen gibt. Frau Josten antwortet, dass das sehr schwierig sei. In der Regel würden die Eltern gemeinsam beschließen, die Tochter zu verheiraten. BV Herr Boroviczeny möchte wissen, ob es für Steglitz-Zehlendorf konkrete Zahlen gibt. Frau Josten informiert, dass es keine validen Fallzahlen gibt und man von einer hohen Dunkelziffer ausgeht. Meistens würden es die Schulen nach den Sommerferien bemerken, wenn ihnen Schülerinnen fehlen. BV Frau Dr. Lehmann-Brauns möchte wisse, wie alt die Mädchen sind. Frau Josten teilt mit, dass das Alter unterschiedlich sei, beginnend mit der Pubertät.