Das Bezirksamt hat Ende April die Globalsummenzuweisung und vor kurzem die zweite technische Fortschreibung für den Bezirkshaushalt 2015 erhalten. Insgesamt gibt es eine Deckungslücke von 8 Mio Euro. Selbst wenn ein Teil davon aus Rücklagen erbracht werden kann, bleibt ein Defizit von 5,7 Mio Euro, das von den Abteilungen auszugleichen ist. Hierzu gibt es bereits einen ersten überschlägigen Entwurf der Aufteilung. Bei Abteilungsgesprächen hat es sich allerdings herausgestellt, dass es bei dem hohen Betrag nicht länger möglich ist, das Defizit wie in den vergangenen Jahren durch Einsparungen bei den Abteilungen aufzulösen. Daher ist das Bezirksamt gefordert, auch strukturelle Entscheidungen zu treffen. Das Bezirksamt hat beschlossen, am 06.10.2014 eine Haushaltsklausur durchzuführen, an der alle Dezernenten und die entsprechenden Abteilungsvertreter teilnehmen. Bei dieser Klausur sollen auch die Liegenschaften des Bezirks thematisiert werden, da Steglitz-Zehlendorf von allen Berliner Bezirken die höchsten Gebäudekosten hat. Daher wird man sich auch mit den Seniorenwohnhäusern des Bezirks befassen müssen. Hierzu ist bereits eine Arbeitsgruppe unter Leitung von BzStR Schmidt eingesetzt worden; weiterhin gehören ihr der Finanzservice, der Steuerungsdienst und die SE Facility Management an. Sobald das Bezirksamt aufgrund dieser Gespräche eine Entscheidung getroffen hat, erhält die BVV die Eckzahlen für den Haushalt 2015. Anschließend werden die Eckzahlen in kapitel- und titelscharfe Ansätze umgesetzt, die vor allem aus Kürzungen und Sperrungen bestehen werden. Auch diese Änderungen im Haushalt 2015 erhält die BVV in einer Vorlage zur Kenntnisnahme. In der anschließenden Aussprache verneint BzBm Kopp die Frage der SPD-Fraktion, ob der von ihm genannte Bereich der Seniorenwohnheime besonders stark zur Auflösung des Defizits herangezogen wird. Sie könnten zwar dazu beitragen; die Schwerpunkte lägen jedoch in anderen Bereichen. Er sagt zu, den Fraktionen zur Beratung des Haushalts eine kosten- und leistungsrechnungsmäßige Übersicht der einzelnen Abteilungen zur Verfügung zu stellen. Auf Nachfrage der Piraten-Fraktion erklärt BzBm Kopp, das Defizit von 8 Mio Euro habe sich vor allem aufgrund einer Neubudgetierung ergeben, die die Senatsfinanzverwaltung vorgenommen hat, obwohl es einen vom Abgeordnetenhaus beschlossenen Doppelhaushalt für die Jahre 2014/2015 gibt. In Hinblick auf die damit eingetretene Rechtskraft des Doppelhaushalts schließt sich eine Diskussion darüber an, ob die Neubudgetierung durch die Senatsfinanzverwaltung rechtswidrig ist und ob man dies vom Verwaltungsgericht überprüfen lassen sollte, wozu die CDU-Fraktion rät. BzBm Kopp weist darauf hin, dass das Abgeordnetenhaus durch eine Vorlage des Senats durchaus darüber informiert ist und dies auch akzeptiert, dass der Finanzsenator trotz des beschlossenen Doppelhaushalts für die Bezirke eine Nachbudgetierung vornimmt. Da das Abgeordnetenhaus diese Vorgehensweise hinnimmt, würde er nur ungern Kapazitäten des Rechtsamts auf eine solche Überprüfung verschwenden. BzBm Kopp erklärt, er halte die politische Diskussion über die vorliegende Globalsummenzuweisung und die technische Fortschreibung im Unterausschuss Bezirke für zielführender, als jetzt eine langwierige juristische Überprüfung anzustrengen. Die SPD-Fraktion stimmt dem zu. |