Auszug - Erhaltung des Gaslichts in Steglitz-Zehlendorf
Die Vertrauensperson des Einwohnerantrags Herr Zunft erklärt, er wolle nochmals für die Annahme des Antrags werben, der im mitberatenden Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Tiefbau und Landschaftsplanung mit knapper Mehrheit abgelehnt worden war. In dem Antrag gehe es nicht nur um die Erhaltung historischer Leuchten, sondern aus drei Gründen besonders auch um die Erhaltung des Leuchtmediums Gas. So sei die Gasstraßenbeleuchtung 1.) ein schützenswertes Kulturgut, 2.) ein Alleinstellungsmerkmal für den Bezirk und Berlin und 3.) auch aus Gründen des Umweltschutzes beizubehalten, da dem immer wieder angeführten hohen CO2-Ausstoß der Gaslaternen die CO2-Belastung gegenübersteht, die durch die Produktion neuer Masten, die umfangreichen Bauarbeiten beim Austausch der Laternen sowie die Entsorgung der alten Masten entsteht. Mit Hinweis auf den vor Kurzem gefassten Beschluss der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf, sich beim Landesdenkmalamt dafür einzusetzen, dass im Bezirk eine Denkmalprüfung für die Gaslaternen durchgeführt wird, bittet Herr Zunft, auch den vorliegenden Einwohnerantrag anzunehmen, da durch den täglich zu beobachtenden weiteren Abriss unwiederbringliche Tatsachen geschaffen würden. In dem dadurch bewirkten Zeitaufschub könnte auch in Steglitz-Zehlendorf die Denkmalwürdigkeit der noch vorhandenen Gasbeleuchtung geprüft werden. Für die Fraktion GRÜNE sind die Gaslaternen „zweifellos denkmalwürdig“. Angesichts ihrer unzureichenden Beleuchtung der Gehwege, der hohen Energiekosten, die durch diese „sehr ineffiziente Form“ der Lichterzeugung entstehen, sowie des CO2-Ausstoßes, der „gigantisch viel größer“ sei als bei modernen Elektroleuchten, sollten Gaslaternen jedoch nur in bestimmten Bereichen unter Denkmalschutz gestellt werden. Überall sonst sei es möglich, mit entsprechenden LED-Leuchten die Leuchtfarbe des Gases zu erhalten. Die Piraten-Fraktion weist ebenfalls auf die „katastrophale Energiebilanz“ der Gaslaternen hin. Da diese zudem schummrig und häufig defekt seien, könnten Bürger im Dunkeln stolpern. Insgesamt seien LED-Leuchten mit gleicher Lichtcharakteristik vorzuziehen. Die CDU-Fraktion erklärt, sie stimme dem Anliegen des Einwohnerantrages zu, da sie nicht der Meinung sei, „dass wir alles nur unter der Prämisse des klimatisch Korrekten sehen können“. Bei einer Abstimmung wird der Einwohnerantrag Drs. Nr. 780/IV mit 6 Ja-Stimmen und 5 Nein-Stimmen bei 3 Enthaltungen angenommen. |
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