Grundwasserschaden Dahlemer Weg

Zur Geschichte des Gebiets

Auf dem Standort am Dahlemer Weg befand sich zwischen Mitte der 1950er Jahre und ungefähr 1977 eine chemische Reinigung. Nach Abbruch der Reinigung wurde die Fläche mit Wohnhäusern bebaut. Mitte der 1980er Jahre wurden Verunreinigungen des Bodens und des Grundwassers entdeckt. Offensichtlich ist während des Betriebes der Reinigung das Reinigungsmittel Tetrachlorethen („PER“) in die Umwelt gelangt. Mögliche Schadstoffeintragsstellen konnten lokalisiert werden. Eine ursächliche Haupteintragsquelle wurde bisher nicht gefunden. Da der Verursacher des Schadens nicht mehr haftbar gemacht werden kann, muss das Land Berlin den Schaden sanieren.

Schadenssituation

Das in die Umwelt ausgetretene Tetrachlorethen hat sich im Boden und in der Bodenluft bis in das Grundwasser ausgebreitet. Die Schadstoffe können sowohl im oberen als auch im unteren Grundwasserleiter unterhalb von rund 25 m nachgewiesen werden. Die chemische Substanz Tetrachlorethen gehört zu der Gruppe der leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffe (LHKW).
Zum Abbau von Gefahren für die auf der Altlast lebenden Bewohner und zum Schutz des Grundwassers wurde zwischen 1989 und 1992 eine erste Sanierungsmaßnahme betrieben. In den Folgejahren durchgeführte weitere Untersuchungen zeigten einen Anstieg der Schadstoffbelastung, der die Fortführung der Sanierung zwingend notwendig machte.

Sanierungsmaßnahmen

Im Mai 1999 wurde daher die Sanierung der Bodenluft und des Grundwassers von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Auftrag gegeben. In einer technischen Anlage im Heinrich-Laehr-Park werden die Schadstoffe an Aktivkohle adsorbiert, so dass nur saubere Luft und sauberes Wasser an die Umwelt abgegeben wird. Mit der Verlagerung von Aufgaben der Hauptverwaltung an die bezirklichen Umweltämter ist das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf seit 2001 zuständige Behörde.
Zwischenzeitlich können erste Sanierungserfolge verzeichnet werden. Aus dem Grundwasser wurden bis Ende 2019 insgesamt rund 8200 kg Schadstoffe ausgetragen. Die Ergebnisse der Grundwasserbeprobungen zeigen weiterhin, dass sich die LHKW mit dem Grundwasserstrom in südöstliche Richtung verlagert haben. Die höchsten Gehalte finden sich im Bereich der Kreuzung Persantestraße/ Dahlemer Weg. Die Schadstofffahne erstreckt sich inzwischen in beiden Grundwasserleitern über eine Länge von gut 300 m.
Zur Sanierung des Schadstoffmaximums und der Schadstofffahne wurde im Mai 2018 an der Kreuzung Persantestraße/ Tollensestraße ein weiterer Sanierungsbrunnen in Betrieb genommen. Die Schadstoffgehalte im Grundwasser gingen auch in der Fahne deutlich zurück. Bis der Schaden soweit saniert ist, dass die Schadstoffgehalte auf Dauer für das Grundwasser zuträglich sind, wird jedoch noch einige Zeit vergehen.

Sanierungskosten

Die Sanierungsmaßnahme wird vom Land Berlin finanziert. Insgesamt wurde für die Grundwassersanierung in den letzten 15 Jahren rund 2,6 Mio. € eingesetzt, für die nächsten Jahre wird hierfür mit Kosten in Höhe von jährlich gut 200.000 EUR gerechnet.

Weitere Informationen

  • Kenntnisstand und Ausblick 2022

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