Auszug - Jugendberufsagentur  

 
 
Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 27.01.2015 Status: öffentlich
Zeit: 16:00 - 19:20 Anlass: ordentlichen
Raum: Sitzungszimmer 202
Ort: Rathaus Spandau, 2. Etage
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

 

Herr Jahnke stellt sich den Mitgliedern des Ausschusses vor. Er ist Schulrat für die beruflichen Schulen zuständig in der Senatsverwaltung für Jugend, Bildung und Wissenschaft und andererseits in der Projektstelle, die für die Jugendberufsagentur in der Bildungsverwaltung ist. Sie ist angegliedert bei der Bildungsverwaltung, um den Kontakt mit den Jugendlichen über die abgebenden Schulen inkl. Gymnasien herzustellen. Mit der Jugendberufsagentur soll jeder Jugendliche erreicht werden. Im Dezember wurde mit allen Vereinbarungspartnern, das Projekt wird von allen 12 Bezirken getragen, der Projektvertrag unterschrieben. Die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, die Senatsverwaltung für Jugend, Bildung und Wissenschaft sowie die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg haben diesen Projektprozess getragen.

 

Im Dezember 2014 wurde nach einem sehr sportlichen Entwicklungsprozess von Juni bis Dezember das gravierende Ergebnis einer landesweiten Regelung abgegeben. Diese landesweite Kooperationsvereinbarung ist das Dach - die regionalen Kooperationsvereinbarungen in den Bezirken, insbesondere aufbauend auf den bestehenden Beziehungen und Kooperationskulturen der Bezirke, sind der weitere Weg. Eine Grundlage für den bezirklichen Handlungsrahmen wurde gefunden, und zwar die Finanzressourcen, die schon zu Beginn im Rat der Bürgermeister gefordert wurden.

 

Die Kooperationsvereinbarung ist die Grundlage für die Senatsvorlage, die ab heute im Zeichnungsweg ist. Grundlage für die Senatsvorlage waren Finanzverhandlungen mit der Senatsverwaltung für Finanzen. Ein Signal von SenFin war notwendig, dass insbesondere für jeden Bezirk, der 2015 startet, zwei Stellen für die Jugendhilfeberatung zur Verfügung stehen, für jeden Bezirk 300.000 Euro mit Basisabsenkung für weitere Coaching- und Unterstützungsmaßnahmen, die dann im regionalen Geflecht eingesetzt werden können. Diese Ressourcen waren notwendig abzusichern, um mit der Senatsvorlage loszuziehen und in den Haushaltsverhandlungen die Fortschreibung für die Haushaltsjahre 2016 und 2017 festzuschreiben.

 

Der politische Prozess folgt dann mit den Entscheidungen im Abgeordnetenhaus und Rat der Bürgermeister. Im Vorfeld wurde analysiert, welche Bezirke dies bei dieser extrem kurzen Laufzeit überhaupt in 2015 schon in den Blick nehmen können und eine Liegenschaft haben. In der Analyse haben die Bezirke natürlich unterschiedliche Voraussetzungen. Im Rat der Bürgermeister wird Stellung bezogen, welche Bezirke dann starten können. Spandau steht allerdings mit seiner Jugendhilfearbeit und Vernetzung weit vorne.

 

BzBm Kleebank ergänzt die Ausführungen dahingehend, dass es kein Zufall ist, dass Spandau sich an dieser Stelle befindet, sondern es ist das Ergebnis entsprechender Arbeit. Die Voraussetzungen in Spandau wurden gezielt über die Trägerversammlung beim Jobcenter gesteuert. Die Räumlichkeiten aufgrund Personalaufbaus reichten beim Jobcenter Spandau ohnehin nicht aus, so dass andere Räumlichkeiten gesucht wurden, und zwar ganz gezielt mit der Option zur Anmietung weiterer Flächen, die für den Aufbau einer Jugendberufsagentur notwendig sind.

 

Frau Zauner von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen berichtet den Mitgliedern des Ausschusses über die geleistete Arbeit. Sie führt aus: Die Jugendberufsagentur ist ein gemeinsames Experiment und die Jugendberufsagentur Berlin wird etwas anderes sein als an jedem anderen Ort Deutschlands. Es wurde im Prozess von Beginn an auf der Ebene der Hauptverwaltung gesagt, man möchte ein Miteinander und nach Lösungen suchen, ohne die Probleme zu negieren. Der Geist der Zusammenarbeit und eine sehr breite Beteiligung, wissend, bestimmte Strukturen für das verlässliche Funktionieren bestimmter Dinge setzen zu müssen, und gleichzeitig nicht im Vorfeld alles regeln zu können, war sehr positiv zu bewerten. In der Jugendberufsagentur muss der Fokus beim Einzelnen liegen. Die Statistik bei der Arbeitslosigkeit der unter 25jährigen steigt vielleicht wieder, weil einige wieder auftauchen, die jetzt herausgefallen sind.

 

Es werden Bezirke gebraucht, die auf eine gute Vorarbeit setzen können. Bei der Komplexität dieser Stadt wie Berlin braucht man Menschen, die vertrauensvoll miteinander diesen Weg gehen und eine Zusammenarbeitskultur haben, bei der man Lösungen finden will.

 

Herr Leitke, Geschäftsführer des Jobcenters, berichtet u. a.: Im Jobcenter wurde dieses Thema schon vor langer Zeit aufgegriffen. Es gab vor ca. einem Jahr schon Hintergrundgespräche zum Thema Jugendberufsagentur, etwas orientiert an dem Hamburger Modell. Es gab in Berlin Versuche, sich zu dem Thema zu verständigen und das Jobcenter Spandau hat den Prozess die ganze Zeit konstruktiv begleitet. Das Jobcenter hatte und hat immer eine Bereitschaft dazu, wenn es ermöglicht wird, bei dem Vorhaben mitzugehen. Es geht bei diesem Vorhaben weder um Organisation oder Statistik, noch um Zahlen, sondern es geht um Jugendliche. Wenn es gelingt, dem einzelnen Jugendlichen mit den unterschiedlichen Kompetenzen, die alle Beteiligten einbringen, wirklich zu helfen, dann kann man das Vorhaben nur begrüßen.

 

Die räumlichen Voraussetzungen sind derzeit vorhanden. Hier gibt es jedoch einen gewissen Zeitdruck. Der Mietvertrag ist bis Ende Januar 2015 sicher - das Jobcenter hat Vormietrecht - danach wird es ggf. auch andere Mieter geben, wenn der Vermieter diese in der Liegenschaft findet.

 

In einer Diskussion, an der sich BzStR Hanke, BzBm Kleebank,Herr Leitke, Herr Jahnke, Frau Zeuner, die Bezv. Mross, Schneider, Höhne und Frau Leymann beteiligen, wird über die Anmietung von Räumlichkeiten und dem dahinter stehenden Zeitdruck sowie über die Rahmenbedingungen, die noch nicht abgeschlossen sind, diskutiert. Verschiedene Ebenen müssen gut miteinander vernetzt werden und Planungsprozesse aufeinander abgestimmt werden. Es wird davon ausgegangen, dass ein ordentliches Paket geschnürt wird, die Zeitschiene wird jedoch eher pessimistisch gesehen. Die ersten Bezirke, die eine Jugendberufsagentur einrichten, führen kein Pilotprojekt durch, sondern sind Pilotbezirke für die Jugendberufsagenturen. Ganz wichtig ist anzusehen, dass es bisher keine Begleitstrukturen für die Jugendlichen in Spandau gibt und dies unbedingt bei einer Jugendberufsagentur berücksichtigt werden muss. Es gibt Jugendliche, die tatsächlich "an die Hand" genommen werden müssen.

 

Die Vorsitzende stellt fest, dass die Mitglieder die Ausführungen zur Kenntnis nehmen und dankt den Gästen für ihre Wortbeiträge.


Abstimmungsergebnis:

 


 
 

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