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Auszug - Berichte aus dem Jobcenter  

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales
TOP: Ö 2
Gremium: Soziales Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 20.11.2013 Status: öffentlich
Zeit: 16:35 - 18:55 Anlass: ordentlichen
Raum: Sitzungszimmer 202
Ort: Rathaus Spandau, 2. Etage
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

Der Geschäftsführer des Jobcenter Herr Leitke stellt die Arbeitsvermittler Frau Dr

 

Der Geschäftsführer des Jobcenter Herr Leitke stellt die Arbeitsvermittlerin, Frau Dr. Baltes vor. Frau Dr. Baltes arbeitet derzeit in einem Projektteam mit dem Schwerpunkt, jungen Erwachsenen im Alter zwischen 25 und 35 Jahren eine Qualifizierung zu vermitteln, um einen beruflichen Abschluss zu erwerben.

 

Des Weiteren stellt Herr Leitke den Arbeitsvermittler Herrn Neupert vor. Herr Neupert hat zwei Jahre in der Berliner Joboffensive in dem Projekt der marktnahen Kunden gearbeitet und obwohl das Projekt ausgelaufen ist, auch weiter in diesem Bereich arbeitet.

 

Herr Leitke verteilt an die Mitglieder die Unterlage "Das JC Berlin Spandau im Überblick".

 

Auf die Nachfragen der Bezv. Höhne, ob ein Grund vorlag, dass die Schilder mit dem Hinweis, dass schwangere und behinderte Menschen bevorzugt behandelt werden, entfernt wurden, antwortet Herr Leitke, dass ihm das mit den Schildern nicht bekannt sei und sichert zu dies zu klären. Auf die weitere Nachfrage, ob die Bekanntgabe einer Terminvereinbarung mit einer Beratungsstelle, die Rechtsfolgen eines strittigen Bescheides hemmt, antwortet Herr Leitke, dass dies nicht der Fall ist.

 

Herr Leitke führt zu der Bitte des Bezv. Paolini zu erläutern, warum in einigen Einrichtungen sog. Kooperationsplätze und keine Ombudsstellen eingerichtet wurden, aus, dass über eine Ombudsstelle nachgedacht wurde. Die Ursprungsidee war, die Ombudsstelle zusammen mit den drei Beratungsstellen (Regenbogen, die soziale Beratungstelle Hasenmark und Heerstraße Nord) durchzuführen. In der Verhandlung zum Thema Ombudsstelle, konnte aber keine Einigung gefunden werden. Somit wurde beschlossen, dass bei den o. g. drei Einrichtungen Kooperationsplätze geschaffen werden. Für eine Aussage, wie sich das bewährt, ist es noch zu früh. In 6 Monaten wird es einen Zwischenbericht geben.

 

Auf die Nachfragen des Bgd. Wolke, ob die Angaben zum Bildungsstand in der Unterlage präzisiert werden können und ob die genannten Quoten so in etwa ähnlich auf alle Altersgruppen verteilt sind, antwortet Herr Leitke, dass nicht genau gesagt werden kann, wie sich die Schichtung der Berufsabschlüsse verteilt.

 

Auf die Nachfragen des Bgd. Tietz, ob beim Bildungsstand die Integration eine Rolle spielt und warum die schriftlichen Beantwortungen lange dauern, z. B. in einem aktuellen Fall einer Heizkostenabrechnung, die bis zur Abwicklung 1 Jahr gedauert hat, antwortet Herr Leitke, dass in der Woche ungefähr 5000 Vorgänge im Leistungsbereich bearbeitet werden. Die Bearbeitungsrückstände sind bei den Leistungsstellen unterschiedlich. Bei der Frage des Bildungstandes spielt die Integration keine Rolle.

 

Auf die Nachfragen der Bgd. Gruhn, ob die Arbeitgeber darauf geprüft werden, dass sie die Arbeitnehmer gerecht bezahlen und wenn dies nicht der Fall ist, ob das Jobcenter Spandau dagegen Klage einreichen kann, antwortet Herr Leitke, dass Klagen eingereicht werden, wenn die Löhne niedrig und sittenwidrig sind. Rechtlich bedeutet Sittenwidrigkeit, 2/3 des Tariflohnes oder des ortsüblichen Lohnes. Diese Fälle werden einer internen Stelle gemeldet, die nochmals eine genaue Prüfung durchführt und sich dann, bei Feststellung der Sittenwidrigkeit, mit dem Arbeitgeber in Verbindung setzt. Im Zweifel wird Klage beim Arbeitsgericht eingelegt.

 

Auf die Nachfragen der Bezv. Höhne zu den Themen Kosten der Unterkunft, Betriebskostenabrechnung und Kooperationen mit Mieterberatungen, antwortet Herr Leitke, dass es 24000 Bedarfsgemeinschaften gibt. Die Kooperation mit einer Mieterberatung ist eine Idee, die in Berlin schon mal verfolgt wurde. So eine Kooperation müsste von der Stadt Berlin als Träger, die für das Thema Kosten der Unterkunft verantwortlich ist, vorangetrieben werden.

 

Auf Antrag des Bezv. Kessling, im Namen der Fraktion der SPD, gewähren die Mitglieder einstimmig Rederecht für Herrn Jovic (Mitlied des Migrations- und Integrationsbeirates).

 

Auf die Nachfragen des Herrn Jovic, wann ein Kontakt mit einer Person endet, die zu einem Arbeitgeber vermittelt wurde, antwortet Herr Leitke, dass 8000 Kunden Leistung beziehen und trotzdem arbeiten. Dadurch endet der Kontakt überhaupt nicht. Wenn jemand in Arbeit vermittelt wird und ein bedarfsdeckendes Einkommen erzielt, dann endet die Betreuung.

 

Frau Dr. Baltes führt aus, dass sie seit gut einem Jahr im Projektteam des Jobcenters tätig ist. Das Projektteam betreut junge Erwachsene zwischen 25 und 35 Jahren. In der Regel haben diese Personen keinen Berufs- oder Schulabschluss oder beides nicht. Die Aufgabe ist es, sich mit diesen Menschen sehr intensiv zu beschäftigen und ihnen Möglichkeiten zu eröffnen, wie sie eventuell noch einen Berufsabschluss ggf. mit einem Schulabschluss, erwerben können. Es gibt einen großen Anteil alleinerziehender Personen, sowohl Männer als auch Frauen, die sehr oft noch Kinder im Kita- oder Grundschulalter haben. In dem Projektteam werden nicht ganz so viele Kunden betreut, wie in den Basisteams.

Leider wird das Angebot nicht so angenommen, wie es erwartet wurde. Das Projektteam hat von Ende Mai bis Mitte Dezember 40 Personen in eine Umschulung, zwei Personen in eine betriebliche Einzelumschulung und etwa 120 Personen in Qualifizierungen gebracht.

Ende Mai wurden dem Projektteam, das aus 10 Mitarbeitern besteht, 1700 Kunden zugeordnet. Davon sind jetzt noch 1200 Kunden übriggeblieben. Teilweise sind Kunden/innen auf eigenen Wunsch (z. B. aufgrund von Schwangerschaft usw.) wieder in das Basisteam zurückgegangen. Andere Kunden/innen wurden der Berliner Joboffensive überstellt oder dem Fallmanagement übergeben werden, weil sich herausstellte, dass sehr große Probleme vorlagen (z. B. Schulden, Drogen oder gesundheitliche Einschränkungen usw.).

 

Auf die Nachfragen der Bezv. Höhne und Bgd. Tietz, antwortet Frau Dr. Baltes, dass noch keine Ergebnisse der Umschulungen vorliegen, da diese in der Regel 18, 24 oder 28 Monate andauern. Die Umschulungen und die Ausbildungen können nicht nur in Spandau, sondern in ganz Berlin durchgeführt werden. Eine enge Zusammenarbeit findet mit den Oberstufenzentren, insbesondere der Knobelsdorff Schule, statt. Für das kommende Jahr 2014 hat die Schule für Februar Ausbildungsmöglichkeiten gemeldet. Ansonsten wird auch mit Spandauer Betrieben sehr gut zusammengearbeitet. Das Thema betriebliche Einzelumschulung soll mit Unterstützung durch den Arbeitgeberservice noch ausgebaut werden. Einige Kunden nehmen die Umschulungen und betrieblichen Einzelumschulungen gerne an, da die Umschulungszeit, anders als bei einer Ausbildung, kürzer ist.

 

Herr Neupert führt aus, dass sich zwei Teams in der Berliner Joboffensive (BJO) um die marktnahen Kunden kümmern. Marktnahe Kunden sind Personen im Leistungsbereich, die innerhalb der nächsten 12 Monate in den ersten Arbeitsmarkt integrierbar sind. Bei diesem Kundenstamm sind weniger vermittlungsrelevante Handlungsbedarfe vorhanden, das heißt, es gibt weniger Gründe, die gegen eine Arbeitsaufnahme in den nächsten 12 Monaten, sprechen.

Zum Projekt mit Amazon, erklärt Herr Neupert, dass das Jobcenter Spandau durch die Nähe an Brieselang (Brandenburg), wo sich Amazon ansiedelt, in der glücklichen Lage ist mit Amazon zusammenzuarbeiten. Das Werk will in den kommenden Jahren bis zu 2000 Personen einstellen. Davon sollen ein großer Teil ungelernte Kräfte sein. Das Jobcenter Spandau hat 3035 Vermittlungsvorschläge an die Kunden herausgegeben und hofft, 300 Kunden plus X zu vermitteln und einzustellen.

 

Auf die Nachfrage des Bezv. Kessling, welcher Stundenlohn bezahlt wird, antwortet Herr Neupert, dass die Einarbeitungszeit im Versand 3-4 Tage dauert und der Arbeitsvertrag ab dem ersten Tag gilt. Das Einstiegsgehalt beträgt 1.642,- Euro bei einer 38,75 Stundenwoche. Ein Stundenlohn von 9,55 Euro. Nach einem Jahr beträgt der Stundenlohn 10,44 Euro. Nach zwei Jahren 10,99 Euro. Dazu kommt maximal eine 12-prozentige Prämie, die aus vier Säulen für das ganz Haus besteht. Weiterhin wird ein Weihnachtsgeld von 400,- Euro ausgezahlt, bei Einstellung im Monat Juli. Es werden vermögenswirksame Leistungen angeboten, sowie eine Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung, die der Arbeitgeber bezahlt. Überstunden, die im Vorfeld bekannt sind, werden mit 15 Prozent vergütet. Der Feiertagszuschlag beträgt 125 Prozent und der Sonntagszuschlag 175 Prozent. Außerdem soll es, bei längerer Beschäftigung, eine Gewinnbeteiligung am Aktienpaket geben.

 

Auf die Nachfragen der Bezv. Höhne, wie viele Personen zu den marktnahen Kunden zählen und wie sieht der Personalschlüssel aus, antwortet Herr Leitke, dass sich die marknahen Kunden auf ungefähr 5000 belaufen. Ein Vermittler im BJO Team betreut ungefähr 130 bis 140 Kunden. Im Basisteam betreut ein Vermittler 260 bis 310 Kunden.

 

Auf die weitere Nachfrage der Bezv. Höhne, was längerfristig unternommen wird, um die Zahl der Kunden der Basisteams zu verringern, antwortet Herr Neupert, dass viele Arbeitgeber dringend Personal benötigen. Leider sind nicht alle Angebote, die den Kunden angeboten werden können, so gut, wie das von Amazon. Die letzten zwei Auswertungen mit Arbeitgebern haben ergeben, dass von 110 Kunden, die einzeln von den Vermittlern ausgesucht wurden, eine Einstellung erfolgt ist. Der Arbeitgeber wollte aber 60 Stellen vergeben.

 

Die weiteren Nachfragen zu den Themen Betreuungschlüssel, Amazon, Vermittlung von Suchtkranken, Altersstruktur und Bewerbungstraining der Bezv. Boese, Reinefahl, Gustke, Paolini, Kessling und Höhne, der Bgd. Tietz und Wolke und Herrn Jovic, werden von Herrn Leitke und Herrn Neupert beantwortet.


Abstimmungsergebnis:

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Das Jobcenter im Überblick (2441 KB)    

 
 

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