Auszug - Projekt "Ökopark Gatow" Vorstellung der Planungen für die Hofstelle Havelmaten durch Vertreter des NABU  

 
 
gemeinsame öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und des Ausschusses für Natur-, Umweltschutz und Grünplanung
TOP: Ö 1
Gremium: Stadtentwicklung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 14.11.2007 Status: öffentlich
Zeit: 16:00 - 17:20 Anlass: ordentlichen
Raum: Sitzungszimmer 202
Ort: Rathaus Spandau, 2. Etage
 
Wortprotokoll
Beschluss

Die Geschäftsführerin des NABU Landesverband Berlin e

 

Die Geschäftsführerin des NABU Landesverband Berlin e. V., Anja Sorges, und Dr. Helmut Riethmüller, Geschäftsführer von Forum Bildungswerk e. V., stellen anhand einer PowerPoint-Präsentation ihr gemeinsames Projekt eines Umwelt-Bildungszentrums auf dem ehemaligen Bauernhof Havelmaten vor.

 

Im Anschluss entwickelt sich eine Diskussion, an der sich im ersten Frageblock die Bgd. Baecker und Herr Apitius sowie die Bezv. Steinig beteiligen. Bgd. Baecker bittet um Details zu den Vorgaben, die der NABU erhalten habe, Herr Apitius fragt, um welchen Teilnehmerkreis es sich bei den geplanten NABU-Veranstaltungen handelt (Vereine, Schulen etc.) und ob diese Veranstaltungen als Non-Profit zu verstehen seien. Frau Steinig fragt, ob die Gebäude tatsächlich wiederherstellbar seien - es gebe im Stadtentwicklungsausschuss auch Einschätzungen, dass dies lediglich für die ehemalige Scheune gelte und - an das Bezirksamt gerichtet, inwieweit Veranstaltungen mit 10-25 Teilnehmern zu Verkehr führen, der mit der Zuwegung durch ein Landschaftsschutzgebiet (LSG) vereinbart werden muss. An BzStR Röding richtet sie die Frage zur Auswirkung des § 35 Baugesetzbuch (Thema Privilegierung).

 

BzStR Röding antwortet, dass eine Privilegierung nicht vorläge, es handele sich daher um einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Die Frage der Nutzungsintensität werde Thema dieses Plans sein.

 

Frau Hube führt aus, dass der Wunsch nach einer Naturschutzstation immer Mitinhalt der Landschaftsplanung in Gatow gewesen sein, das Bezirksamt habe sich daher bemüht, die Naturschutzverbände für Spandau zu interessieren. Havelmaten sei für den Bezirk ein sehr wertvolles Objekt, um ehrenamtliche Naturschutzarbeit einrichten zu können. Anfang 2007 habe es ein Treffen mit allen größeren Naturschutzverbänden gegeben. Dabei wurde gefragt, ob es Interesse an einer Projektbeteiligung gebe. Es stellte sich heraus, dass der NABU mit dem Forum Bildungswerk ein möglicher Partner wäre.

 

Herr Schulte erläutert, dass die Privilegierung bei "abgängigen Gebäuden" entfalle. Dies sei hier der Fall, da z. B. eine durchgreifende Sanierung und Eingriffe in die Statik erforderlich seien. Dadurch sei das Gebäude in seiner ursprünglichen Funktion nicht mehr nutzbar.

 

Frau Sorges antwortet, dass der NABU die Vorgaben vom Bezirksamt erhalten habe, bei den Planungen wurde berücksichtigt, dass sich das Objekt in einem LSG befindet. Zur Gebäudeplanung wurde ein Architekt hinzugezogen. Aus steuerrechtlichen Gründen müssten alle eventuellen Gewinne im Projekt verbleiben. Herr Dr. Riethmüller ergänzt, dass das Projekt in den nächsten Jahren Geld kosten, aber wohl kein Geld einbringen würde.

 

Die NABU-Projektmanagerin Martina Bisges erläutert, was unter dem Begriff "Integrationsprojekt" zu verstehen sei. So richte sich das geplante Angebot u. a. an Vereine, Kitas und Schulen. Die Landwirte vor Ort sollen einbezogen werden.

 

Herr Dr. Riethmüller ergänzt zur Frage der Nutzungsintensität, dass klar sei, dass es ein Verkehrsaufkommen geben werde. Die Teilnehmer des Forum Bildungswerk e. V. kämen jedoch überwiegend mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrrad, sodass sich auch in Gatow der zusätzliche PKW-Verkehr in Grenzen halten werde.

 

Im zweiten Frageblock beteiligen sich die Bezv. Czarnetzki, Krüßmann und Sonnenberg-Westeson an der Diskussion. Bezv. Czarnetzki fragt nach Details zur Einrichtung der Sanitärräume, der Energieversorgung sowie den Gesamtkosten.

 

Bezv. Krüßmann wünscht ebenfalls Informationen zu Kosten und Personal.

 

Bezv. Sonnenberg-Westeson möchte wissen, ob Umschüler des Forum Bildungswerk Teile des Betriebsablaufs übernehmen werden, wie viele reguläre Beschäftigungsverhälnisse entstehen, ob Ersatzschulungsräume aufgrund eventuellen Raummangels geschaffen werden und wo der zusätzliche Verkehr bleiben soll.

 

BzStR Röding führt aus, dass in einer öffentlichen Sitzung keine Angaben zu Investitions- und Betriebskosten gemacht zu werden brauchen, auch wenn die Fragen nachvollziehbar seien. Bei der Zahl der PKW-Stellplätze gehe er derzeit von 3-4 aus (Behindertenstellplätze plus ggf. Stellplatz für Hausmeister).

 

Frau Sorges erklärt, dass 40 Quadratmeter Sanitärfläche laut Architekt ausreichten. Die ökologischen Grundsätze sollen auch bei der Energieversorgung eingehalten werden, hierzu werde man von einem Partner beraten. Geplant sei ein Finanzierungsmix aus Eigen- und Fremdmitteln, ein tragfähiges Konzept läge vor. Fest geplant sei die Einrichtung einer Hausmeisterstelle, alles andere hänge später von der Auslastung ab.

 

Herr Dr. Riethmüller sagt, Umschüler sollen beim Betriebsablauf nicht eingesetzt werden. Das Projekt diene auch nicht dazu, zusätzliche Schulungsräume für Forum Bildungswerk zu schaffen.

 

Es folgen Anmerkungen zur Verkehrsanbindung von BzStR Röding und Bezv. Kaiser, bevor Bezv. Czarnetzki zwei Nachfragen zu den Sanitärräumen und zum Energiemix stellt und Bezv. Harju um Angaben zur Anzahl der erwarteten Gäste bittet. Herr Dr. Riethmüller antwortet, dass die Klassenstärke etwa 20-25 Personen umfasst. Frau Sorges bittet um Verständnis, dass das Energie-Konzept gerne später, nicht aber schon heute, vorgestellt werden kann.

 

Bezv. Kaiser weist darauf hin, dass sich die Planungen noch ganz am Anfang befänden und Details später geklärt werden. Abschließend melden sich die Bezv. Reinefahl und Christ zu Wort und erklären, dass sie dem Projekt positiv gegenüberstehen.

 

Bezv. Kaiser dankt den Referenten, verabschiedet die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses und unterbricht die Sitzung für 5 Minuten.


 


 
 

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