Drucksache - VIII-0796  

 
 
Betreff: Solitäre Gehölzpflanzung auf dem Südrondell der Margaretenaue
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der SPDAusschuss für Stadtentwicklung und Grünanlagen
   
Drucksache-Art:AntragBeschlussempfehlung
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
27.03.2019 
23. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Stadtentwicklung und Grünanlagen federführender Ausschuss
19.06.2019 
außerordentliche Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Grünanlagen mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
14.08.2019 
25. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Antrag SPD 23. BVV am 27.03.19
Beschlussempfehlung StadtGrün 25. BVV am 14.08.19

Das Bezirksamt wird ersucht

  1. eine Nachpflanzung auf dem Südrondell der Margaretenaue entsprechend dem historischen Vorbild vorzunehmen.

 

  1. Gemeinsam mit der BVV eine geeignete Baumart auszuwählen, die auch als Pendant zu der Rosskastanie auf dem Nordrondell geeignet wäre.

Begründung der Beschlussempfehlung:

In der Sache selbst bestand kein Diskussionsbedarf, hingegen gestaltete sich die konkrete Benennung einer Baumart aufgrund der unterhalb des Rondells verlaufenden Abwasserleitung als schwierig. Während die Rosskastanie auf dem Nordrondell Bestandsschutz genießt, stehen einer entsprechenden Neuanpflanzung auf dem Südrondell nunmehr die Anforderungen der Wasserbetriebe, aber auch neue Erkenntnisse und Restriktionen im öffentlichen Straßenraum (Miniermotte, Verkehrssicherung, etc.) entgegen. Auch die Benennung anderer Baumarten wurde seitens des Bezirksamts als ungeeignet verworfen.

Daraufhin strich der Einreicher die Präferenz bestimmter Baumarten, der Ausschuss vertraut bei der Auswahl eines entsprechend geeigneten Gehölzes insoweit auf die vorhandene Sachkenntnis des Bezirksamts.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Grünanlagen empfiehlt einstimmig die Annahme der so geänderten Drucksache.

Text Ursprungsantrag Fraktion der SPD:

Das Bezirksamt wird ersucht

  1. eine Nachpflanzung auf dem Südrondell der Margaretenaue entsprechend dem historischen Vorbild vorzunehmen.
  2. gemeinsam mit der BVV eine geeignete Baumart auszuwählen, die auch als Pendant zu der Rosskastanie auf dem Nordrondell geeignet wäre. Die BVV präferiert ein Bienen-Vogel-Nährgehölz (z.B. Eberesche, Sorbus aucuparia)

Begründung Ursprungsantrag:

Die Margaretenaue ist eine U-förmige Nebenstraße östlich der stark frequentierten Pasewalker Straße im Ortsteil Französisch Buchholz. Sie wurde in den Jahren1913 bis 1925 mit privatem Kapital von jüdischen und hugenottischen Siedlern angelegt. Der Namensteil Aue im Straßennamen bezieht sich auf die hinter den östlichen Grundstücken parallel laufende Panke, die hier einst eine mäandernde Flussaue gebildet hatte. Die nordwärts parallel zur Panke verlaufende Anschlußstre 42 biegt am Pankebecken  nach Ost zum Blankenburger Karpfenteich, den südlichen Fischteichen und dem beliebten Pankewanderweg mit überregionaler Anbindung an den Radfernweg Berlin-Usedom ab. Damit leistet die Margaretenaue einen wichtigen ganzjährigen Beitrag zur Erreichbarkeit und Verknüpfung bedeutender Grün- und Gewässerräume im Bezirk durch die Nutzung des vorhandenen Wegenetzes und naturräumlicher Strukturen zu Fuß oder per Rad. In bemerkenswertem Gegensatz dazu besitzt die Margaretenaue nur zwei Straßenbäume und die anschließende Straße 42 keinen einzigen Straßenbaum oder eine andere Form von Straßenbegleitgrün. Der Gesamteindruck einer „grünen“ Straße entsteht allein durch einen sich zunehmend auslichtenden privaten Nadelbaumbestand und ein geniales Ensemble von zwei solitären Roßkastanien, die von den Straßengründern (vermutl. von Gärtnermeister Eugen Werson) in ästhetisch prägender Absicht auf die gegenüberliegenden Verkehrsinseln in der Süd- und Nordbiegung gepflanzt wurden. Im Verlauf von 100 Jahren hat dieses originelle Arrangement der Margaretenaue einen gestalterischen und identitätsstiftenden Mehrwert verschafft, der im Bezirk beispiellos und dahingehend erhaltungswert ist.

Das „Neue Landschaftsplanerische Rahmenkonzept Pankow 2019“ weist der Pflege, Erhaltung und ökolog. Aufwertung derartiger verbindender Straßenräume einen prioritären Handlungsraum zu. Im Vordergrund der investiven Maßnahmen steht die Nachpflanzung bei Ausfall von Altbäumen, die Förderung der biologischen Vielfalt und eine Harmonisierung der unterschiedlichen Funktionen sowie Ansprüche der Verkehrsteilnehmer und Anlieger. Mit der Notfällung der südlichen Kastanie am 29.-30.01.2018 ist eine nicht hinnehmbare deutliche Entgrünung und Abwertung des historischen Vorstadt-Straßenbildes eingetreten. Zurückgeblieben ist ein trostloser, struktur- und vegetationsfreier Erdhügel in der Straßenmitte, der zur Hundetoilette und Müllhalde verkommt. Das Bezirksamt Pankow hat sich bisher leider nicht zur perspektivischen Gestaltung des Südrondells auf der Margaretenaue geäert. Die 37 unterzeichnenden Anwohner verbinden mit diesem Antrag die ausdrückliche Hoffnung auf den baldigen Beginn einer konstruktiven Problemlösung.

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Bezirksverordnetenversammlung Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen