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Drucksache - VI-1196
Siehe Anlage
Bezirksamt Pankow von Berlin 2011
An die Bezirksverordnetenversammlung Drucksache-Nr.: in Erledigung der Drucksache Nr.: VI-1196
Vorlage zur Kenntnisnahme für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG
Schlussbericht
Seniorengerechte Bibliotheken – Ehrenamtliche Medienboten
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:
In Erledigung des in der 42. Sitzung am 11.05.2011 angenommenen Ersuchens der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr.: VI-1196
„Das Bezirksamt wird ersucht zu prüfen, in wie weit das Angebot der Pankower Bibliotheken auch die steigende Anzahl der älteren Leserinnen und Leser bspw. durch das Angebot von Großdruckbüchern, Hörbüchern und Sachbüchern berücksichtigt und ob ggf. eine Erweiterung des Angebotes erforderlich ist.“
wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet:
Der Anteil älterer Leser (über 65 Jahre) an der Gesamtleserschaft der Stadtbibliothek beträgt nur etwas mehr als 5 % und fällt gegenüber den Hauptzielgruppen der Kinder und Jugendlichen (24 %) sowie Erwachsenen bis 45 Jahre (53 %) zahlenmäßig weniger ins Gewicht.
Die angesprochenen Bestandssegmente umfassen aktuell ca. 32.000 Medieneinheiten (ME) oder 7,5 % des Gesamtbestandes, davon Großdruckbücher (698 ME), Hörbücher (Belletristik, Sachgebiete: 12.812 ME) und DVD (Spielfilme, Sachgebiete: 18.312 ME).
Im Gegensatz zu Kindern und jungen Menschen, deren Biographien einige Jahre annähernd parallel verlaufen und deren Interessenhorizont sich noch wenig ausdifferenziert, ist die Zielgruppe Ältere bzw. SeniorInnen nach Bildungstand, finanzieller Potenz und gesundheitlicher Leistungsfähigkeit höchst inhomogen. Sie umfasst z. B.: Personen, die eine lebenslange Lesekarriere mit fortbestehend hohem geistigen Vermögen fortführen; andere, die die neue Bequemlichkeit des Nicht-lesens (Hörbücher, Musik) schätzen lernen, und im anderen Extrem diejenigen, die auch jetzt nicht den Weg in die Öffentliche Bibliothek finden. Für diese Zielgruppe, für die SeniorInnen einen klar benennbaren Bestandsaufbau zu machen, fällt relativ schwer.
In Deutschland tritt der Ruhestand lt. jüngster Erhebung in der Regel mit 63 Jahren ein. Da die Zeit bis zum Erreichen der durchschnittlichen Lebenserwartung (ca. 80 Jahre, nach Geschlecht verschieden) eine relativ große Spanne umfasst, geht man zunehmend dazu über, die Altersgruppe weiter in Jung- und AltseniorInnen (sowie Hochbetagte) zu unterteilen.
Die ersteren umfassen – unter Einschluss der Frührentner – etwa die Altersjahrgänge 55 -75, eine inzwischen oft höchst aktive Gruppe, deren Interessen z. B. in Richtung Reisen, Noch-Mal-Was-Neuen-Lernen etc. gehen und stark auf die Bestandsgruppen Reiseführer, Sprachkurse und –führer, Belletristik, aber auch Gesundheit / Medizin abzielen. Auch die Interneteinführungen für SeniorInnen in der Stadtbibliothek Pankow erfreuen sich großer Nachfrage. (Diese Altersgruppe stellt auch einen nicht unwesentlichen Anteil der VHS-TeilnehmerInnen dar). Eine Nachfrage nach Großdruckbüchern hingegen besteht nicht an allen Standorten. Zu den sich daran anschließenden Altsenioren sind keine belastbaren Aussagen möglich.
Weniger aus der statistischen Analyse, als vielmehr aus täglicher Beobachtung der Senior/innen unter der Leserschaft fallen folgende Tendenzen auf: sie verfügen über freie Zeit, bleiben länger vor Ort (Zeitungen, Zeitschriften, Ruhezonen, gute Aufenthaltsqualität); eine zunehmende Immobilität erfordert wohnortnahe Versorgung, barrierefreie Zugänglichkeit (Standorte, günstige Öffnungszeiten, Lesehilfen); sie suchen Kontakt, Austausch und Geselligkeit (Stadtteilbibliothek als sozialer Anlaufpunkt im Kiez).
Als Fazit ließe sich festhalten, dass für die Bindung bzw. Neugewinnung der Zielgruppe Lebensältere vor allem eine altersgerechte Aufenthalts- und Servicequalität in den Bibliotheksstandorten wichtig ist; der Aspekt Sicherheit gewinnt Bedeutung. Hinsichtlich der zielgruppenorientierten Bestandserweiterung wäre ein ausgebautes Angebot an Zeitungen und Zeitschriften, AV-Medien (Hörbücher, Filme, Musik, hier besonders Klassiker aller Genres) und Belletristik sinnvoll. Hierfür wären Mittel in Höhe von ca. € 40 - 50.000 erforderlich.
Haushaltsmäßige Auswirkungen
Die zielgruppenorientierte Bestandserweiterung ist aus dem Kapitel 3723, Titel 523 06 zu finanzieren.
Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen
keine
Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung
keine
Kinder- und Familienverträglichkeit
entfällt
Matthias Köhne Dr. Michail Nelken Bezirksbürgermeister Bezirksstadtrat für Kultur, Wirtschaft und Stadtentwicklung
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