Ukraine: vom Bezirksamt Pankow, vom Land Berlin und vom Bund
Energie sparen: Informationen des Senates, Informationen in Leichter Sprache und Energieportal in Deutscher Gebärdensprache
Drucksache - VI-0926
Siehe Anlage Bezirksamt Pankow von Berlin 27.04.2010 An die Bezirksverordnetenversammlung Drucksache-Nr.: Vorlage zur Kenntnisnahme für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG
Das Informations- und Dokumentationssystem "ISIS" auch in Pankow einführen und anwenden Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen: In Erledigung des in der 31. Sitzung am 03.03.2010 angenommenen Ersuchens der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr. VI-0926 – „Das Bezirksamt wird
ersucht zu prüfen, unter welchen Bedingungen das Informations- und
Dokumentationssystem „ISIS“
des Bezirks Mitte auch in Pankow einführt werden kann.“ Formularbeginn wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz (BezVG) berichtet: I. Einführung Im Rahmen der Prüfung des BVV
Ersuchens wurde mit den Bezirken Mitte und Tempelhof – Schöneberg, die
beide ISIS betreiben, Kontakt aufgenommen und die dort gemachten Erfahrungen in
den folgenden Ausführungen kurz umrissen. Parallel wurde die
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gebeten, das Projekt PRISMA darzustellen,
das das Ziel verfolgt ein neues planungsraumbezogenes Informationssystem zu
entwickeln. II. ISIS ISIS ist ein verwaltungsinternes
Arbeitsinstrument. Der Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass alle Daten und
Karten/ Übersichten auf der Basis von GIS-Yade aktuell allen Anwendern zur
Verfügung gestellt werden können. Auf der Grundlage dieser Darstellungsmöglichkeiten
können fundierte Entscheidungen effektiver getroffen werden. Für den Betrieb von ISIS müssen durch die Fachämter Sachdaten erfasst, eingepflegt und aktualisiert werden. Dies geschieht über den Zugriff auf eine zentral vorgehaltene Datenbank (MS Access) in einem speziell einzurichtenden Laufwerk, auf das alle Sachdaten liefernden Fachämter Zugriff haben. Die Generierung der Karteninhalte erfolgt in Yade und setzt erhebliche Kompetenz bei der Erstellung thematischer Karten voraus.
Ebenso ist die Erweiterung des inhaltlichen Angebots von ISIS nur durch Änderung der Anwenderoberfläche in Form einer Programmierung möglich.
Für die inhaltliche Aufbereitung der Karten von ISIS ist also GIS-Fachkompetenz erforderlich. Der Aufwand für die Pflege der Daten ist von der gewünschten Aktualität abhängig. Als Problem wird aber gesehen, dass die Daten speziell für ISIS gepflegt werden müssen. Sie kommen also nicht direkt und automatisiert aus Fachverfahren, Fachinformationssystemen oder anderen Datenbanken /-quellen. Somit entstehen durch die Datenpflege Aufwände bei allen involvierten Fachämtern. Der Umfang kann allerdings nicht verlässlich eingeschätzt werden. Technisch stellt ISIS keine erheblichen Anforderungen. Im Bezirk sind entsprechende Yade-Lizenzen sowie Lizenzen von Office Professional bzw. MS Access vorzuhalten. Darüber hinaus ist auf einem Server ein Laufwerk (Share) bereitzustellen und die entsprechenden Nutzer mit Schreibrechten zu administrieren. Durch die Wahl der dargestellten technischen Grundlage ist die Einschränkung der Informationsweitergabe an spezielle Gruppen oder Bereiche (Mandantenfähigkeit) nicht gegeben. Informationen können in ISIS nur allen oder keinem zur Verfügung gestellt werden. Organisatorisch stellt ISIS Anforderungen in Bezug auf die Aktualisierung der Daten sowie auf die Weiterentwicklung / Anpassung der Funktionalitäten. Hierzu ist ein (einfaches) Betriebskonzept zu entwickeln und verbindlich im Bezirk zu vereinbaren. Die Erweiterung der Funktionalitäten ist ggf. mit Dritten / Externen zu regeln. Die GIS-Kompetenz sowie die Koordination der bezirklichen Datenaktualisierungen sind im Bezirk sicherzustellen. Problematisch ist, dass die Bereitstellung der Daten rein organisatorisch geregelt ist. Nachhaltiger wäre der geregelte technische Durchgriff auf die Datenquellen und die automatisierte Aufbereitung der Daten, die keine weiteren GIS- oder IT-Kompeten-zen erforderlich machen würde. Ebenfalls problematisch erscheint, dass die „Versionen“ von ISIS in den verschiedenen Bezirken individuell weiterentwickelt werden und die Übernahme der Weiterentwicklungen durch andere Bezirke mit erheblichem Aufwand verbunden sein wird. III. PRISMA Das „Planungsraumbezogene Informationssystem für Monitoring und Analyse“ (PRISMA) soll die für ein effizientes Verwaltungshandeln unbedingt benötigte Informationsgrundlage für das künftige Planen und Handeln in den „lebensweltlich orientierten Räumen“ (LOR) sein. Insbesondere soll die im Jahr 2012 in den Bezirken einzurichtende „Sozialräumliche Planungskoordinationsstelle“ damit arbeitsfähig gemacht werden, aber auch in allen planenden Fachverwaltungen der Bezirke wurden diesbezüglich immense Bedarfe durch das Fraunhofer Institut FOKUS in 2009 ermittelt. In dem Projekt sollen die in der Berliner Verwaltung vorhandenen Ansätze zur Entwicklung von Planungsinformations- und Analysesystemen vereinheitlicht bzw. qualifiziert und dabei mit anderen Ansätzen zur Bereitstellung räumlicher Informationen (z. B. FIS-Broker (Flächenübergreifendes Informationssystem), ISIS, Geodateninfrastruktur) abgestimmt werden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung unterstützt das Projekt PRISMA als Umsetzungsbaustein der Rahmenstrategie Soziale Stadtentwicklung und wegen des hausinternen Bedarfs zur Organisation und Präsentation umfangreicher Datenbestände - stellvertretend im Monitoring Soziale Stadtentwicklung bzw. auch im Stadt-umbaumonitoring. Zentrales Anliegen von PRISMA ist die Bereitstellung eines
leistungsfähigen, aber einfach zu bedienenden integrierten Planungsinformationssystems
für die Arbeit in allen an der sozialräumlichen Planungskoordination
beteiligten Stellen. Dieses soll Verwaltungsmitarbeiter/-innen, die nicht über
GIS- oder IT-Spezialkenntnisse verfügen, in die Lage versetzen, eigenständig
flexible fachliche Auswertungen vorzunehmen. Darüber hinaus sollen
sozialräumliche Analysen und deren raumbezogene Darstellung in Form von
thematischen Karten ermöglicht werden. Leistungen, die bisher nur durch qualifizierte
GIS-Experten bzw. externe Auftragsvergabe erbracht werden konnten. Damit folgt
PRISMA durchaus den Intentionen von ISIS, stellt aber eine erhebliche
Weiterentwicklung und Qualifizierung des Ansatzes von ISIS dar. Auf eine
einfache Nutzbarkeit des Systems wird Wert gelegt. PRISMA wird mandantenfähig
ausgelegt, um die Eingrenzung der Zugänglichkeit von Informationen für
bestimmte Zielgruppen sowie die Öffentlichkeit zu gewährleisten. Dies
ermöglicht die gestaffelte Bereitstellung differenzierter Sachdaten auf
Sachbearbeitungsebene, die Bereitstellung von Datenaggregationen auf
Steuerungsebene und die Präsentation von ausgewählten Daten für die
Verwaltungsöffentlichkeit (Intranet), ggf. in einer späteren Ausbaustufe der
Öffentlichkeit (Internet). Auswertungen können in PRISMA ad hoc erfolgen oder im Rahmen
eines integrierten Berichtswesens (z. B. Stadtteil- / Bezirksregionenprofile)
genutzt werden. Insbesondere die Stadtteil- bzw. Bezirksregionenprofile, die
bisher mit unverhältnismäßig hohem manuellen Aufwand erstellt werden, sollen in
der
Form unterstützt werden, dass die eine Bezirksregion beschreibenden
Grunddaten und Kernindikatoren, „auf Knopfdruck“ aus PRISMA bezogen
werden können. Darüber hinaus soll die Ermittlung der Wirkung von Programmen
und Maßnahmen (Controlling, Evaluation) ebenfalls perspektivisch unterstützt
werden können. Technisch sollen die sozialraumrelevanten Fachdaten in einem berlinweit einheitlichen System (Datenpool) erfasst, gepflegt und bereitgestellt werden. Durch die Mandantenfähigkeit des Systems sind die Schutzinteressen der bereitstellenden Fachämter bzw. der Bezirke sichergestellt. Diese zentrale Datenbank wird entweder durch SenStadt (wie beim GRIS) oder das ITDZ betrieben. Die zugrunde liegenden Daten werden weitestgehend automatisiert aus den jeweiligen Fachverfahren, Informationssystem oder anderen Datenquellen bezogen. Hierzu sollen entsprechend Schnittstellen entwickelt werden. Allerdings ist die Bereitstellung der Daten abhängig vom Aufwand für die Schnittstellenerstellung pragmatisch zu lösen. Daten werden im Datenpool über ein Datenintegrationstool verwaltet. Bei diesem Tool kann auf Techniken und Anwendungswerkzeuge des diesbezüglich ausgereiften FIS-Brokers zurückgegriffen werden. Bzgl. Kosten für andere Lizenzen (Datenbankzugriffe) ist zu klären, inwieweit aus vorhandenen Beständen geschöpft werden kann. Die Präsentation und Verwendung der Daten durch die Endanwender erfolgt browserbasiert, so dass für die nutzenden Stellen keine spezielle Software bereitgestellt werden muss. Das System soll zunächst in dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf
pilotiert und anschließend in allen Bezirken eingesetzt werden. Die Möglichkeit
zur Nachnutzung durch andere Verwaltungen (z. B. im Stadtumbau-Monitoring) soll
gewährleistet werden. Mittel zur Entwicklung des Systems werden durch das
Programm Service Stadt Berlin bereitgestellt. Diese dienen zudem als
Ko-Finanzierung (50%) für das Einwerben von EFRE-Mitteln zum Aufbau einer
Geodateninfrastruktur Berlin-Brandenburg. Die Entwicklung und Einführung von
PRISMA im Pilotbezirk Marzahn-Hellersdorf soll Ende 2011 abgeschlossen werden,
parallel wird die Einführung von PRISMA in den Anwenderbezirken vorangetrieben
und kann ggf. zeitgleich mit den Aktivitäten im Pilotbezirk vorangetrieben
werden, wenn dies die Zielstellung eines Bezirks ist. Der bezirkliche Betrieb von PRISMA soll durch die für 2012 vorgesehene Organisationseinheit Sozialräumliche Planungskoordination sichergestellt werden. Den im Einzelnen noch nicht abschätzbaren erforderlichen personellen Aufwendungen stehen erhebliche Verbesserungen im sozialräumlichen Planen und Handeln gegenüber: Nachhaltige Verbesserung der räumliche Beobachtung, Planung
und Evaluation von Maßnahmen und Programmen Unterstützung der Umsetzung des integrierten
sozialraumorientierten Planens und Handelns Effizientere Planungskoordination sowie verbesserte
Mittelbündelung bei Investitionen Erhöhung der Transparenz raumwirksamer Fachplanungen /
Vermeidung von Doppelarbeit Verbesserung der Steuerungsmöglichkeiten für politische
Entscheidungsträger Straffung und Vereinheitlichung von Erfassung,
Bereitstellung, Auswertung und Präsentation von Daten für verschiedenste
fachplanerische Fragestellungen IV. Fazit Dass PRISMA eine Weiterführung von
ISIS mit dem Ziel der Vervollkommnung ist, wird aus vorangegangenen
Darstellung/ Gegenüberstellung von ISIS und PRISMA deutlich. Auf Grund der Empfehlungen der
Bezirke, die ISIS anwenden und der Projektdarstellung der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung wurde entschieden, dass der Bezirk Pankow am Projekt PRISMA
teilnimmt. Die Einführung von ISIS, um dann
wieder auf ein neues/ fortgeschriebenes Verfahren umzuschwenken, bindet
Ressourcen, die besser für ein zukunftssichereres und landesweites Verfahren
eingesetzt werden sollten. Noch dazu kann der Bezirk durch die Teilnahme am
Projekt unmittelbar auf Funktionalitäten des Verfahrens Einfluss nehmen. Dem Wunsch nach der Einführung
eines planungsraumbezogenen Informationssystems wird Rechnung getragen und es
wird für die Einführung eines derart komplexen Verfahrens eine Zeitschiene
eingehalten, die vertretbar ist. Haushaltsmäßige Auswirkungen Die Kosten lassen sich noch nicht beziffern, werden aber mindestens für die folgenden Positionen auftreten: Für den Dauerbetrieb PRISMA sind für die Anwenderbetreuung Personalressourcen erforderlich Kosten für den zentralen Datenbankbetrieb bei SenStadt oder dem ITDZ Kosten für Anwenderschulungen Kosten für Datenbanklizenzen Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante
Auswirkungen keine Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung keine Kinder- und Familienverträglichkeit entfällt Matthias Köhne Bezirksbürgermeister |
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