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Auszug - Geflüchtete (2): Flüchtlingsunterkünfte, personelle Absicherung der Arbeit mit Geflüchteten
Mit Berichten zu diesem Thema nahmen als Gäste teil: Notunterkünfte: Winsstraße Herr Braumann, Leiter der Notunterkunft und Geschäftsführer Herr Losin vom Betreiber Volkssolidarität Smetanastrstraße Frau Seet, Leiterin der Notunterkunft Gemeinschaftsunterkünfte: Containerdorf Buch (Leiterin Frau Willuhn) wurde durch Herrn Nowak vom Betreiber AWO vertreten. Straßburger Straße (Leiterin Frau Liedke) wurde durch Frau Hermenau vom Betreiber Prisod vertreten.
Die VertreterInnen der Notunterkünfte in den Sporthallen berichteten über die jeweilige Situation der Unterbringung von 140 Geflüchteten in der Smetanastrasse bzw. 160 Geflüchteten in der Winsstrasse. Personalsituation: Der Notunterkunft Winsstrasse stehen 8,25 Stellen zur Verfügung. Diese Stellen sind auf ein halbes Jahr befristet, da die Laufzeit der Verträge für die Notunterkünfte ebenfalls nur diesen Zeitraum gilt. Wenn die Träger weitere Unterkünfte betreiben, können einjährige Arbeitsverträge abgeschlossen werden, die die Chance auf weitere Verlängerungen haben. Es gibt große Schwierigkeiten, dem gewachsenen Bedarf an qualifizierten sozialpädagogischen Personal zu entsprechen. Das Personal des Wachschutzes ist in vielen Fällen nicht ausreichend qualifiziert. Probleme treten besonders in den Abendstunden auf, wenn keine hauptamtlichen Mitarbeiter vor Ort sind. Koordinierung der ehrenamtlichen Arbeit Die Unterkünfte sind auf die Unterstützung durch Ehrenamtliche angewiesen. Das bringt Probleme zwischen den Beschäftigten und den Ehrenamtlichen mit sich. Zwischenzeitlich wurde den Unterkünften eine zusätzliche Stelle für die Ehrenamtskoordinierung bewilligt. Die Versorgung der Kinder mit Schulplätzen: Die Schulsituation ist hervorragend, Grundschüler und Oberschüler wurden alle untergebracht. Bei Kindergartenplätzen ist weiterhin Hilfe notwendig . Der angestrebte Wechsel von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen ( z. B. Schwangere oder Familien mit kleinen Kindern) in feste Unterkünfte wird unterschiedlich angenommen, da die inzwischen erfolgte Einbindung in soziale Netzwerke und die schulische Anbindung für viele der Betroffenen trotz der schwierigen Bedingungen in Sporthallen eine Sicherheit bedeutet (Frau Seet). In der Sporthalle in der Winsstrasse (5 schwangere Frauen) wurde demgegenüber dieser Bedarf explizit benannt. Essenversorgung: Die für die Verpflegung zur Verfügung stehenden 10 € täglich pro Person, jetzt 11 € , sind nicht ausreichend für die Versorgung. Dazu gibt es Probleme mit den Caterern, die erfahrenen Dienstleister waren überlastet und neu gegründete oft nicht in der Lage, die Qualität zu erbringen. Die Versorgung wird zusätzlich aus gespendeten Lebensmitteln und im Ehrenamt gewährleistet.
Zur Situation in den Gemeinschaftsunterkünften Die Situation in den Gemeinschaftsunterkünften von PRIOD in Pankow stellt sich auch auf Grund der geringen Fluktuation gefestigter dar. Sie verfügen über einen guten Betreuungsschlüssel. Die Unterbringung der Kinder in Schulen hat sich sehr gebessert. Bewohnerschaft: 200 Syrer, 60 Balken, Rest Irak , Afghanistan und kleinere Länder 30% davon sind ohne Bleibeperspektive. Daraus ergeben sich Probleme zwischen den Bewohnern ohne bzw. mit Bleiberecht – so das Thema Afgahnen gegen Syrer. Probleme; viele erhalten nicht volles Taschengeld, so dass sie sich nicht selbst versorgen können. Als großer Träger, der auch Erstunterkünfte betreibt, kann PRIOD Nahrung aus anderen Unterkünften bereitstellen, was kleinere Träger nicht können. Das Catering war auch in der Straßburger Strasse zum Anfang schlecht, jetzt wurde eine eigene Küche aufgebaut, die eine bessere Versorgung gewährleistet, aber dafür ist auch Personal notwendig.
Im Containerdorf Buch wurden leidvolle Erfahrungen mit dem Wachschutz dargestellt, die sich nach Meinung von Herrn Novak auch aus deren arbeitsrechtlich schlechten Absicherung ergeben. Demgegenüber haben sich die Probleme mit der Nachbarschaft gelegt und eine gute Zusammenarbeit mit der ehrenamtlichen Unterstützungsgruppe, die durch kompetente Kolleginnen von Albatros koordiniert wird, hat sich entwickelt. In der Unterkunft gibt es einen separaten Bereich für Frauen, aber keine Trennung nach Religionen. Probleme: Beschulung müsste schneller gehen und im Kitabereich mehr Plätze verfügbar machen.
In der Diskussion wurde hervorgehoben, dass jetzt vor allem der Focus auf Integration stärker gelegt werden muss. Das betrifft insbesondere: Deutschsprachkurse: die Teilnahme ist stark von der Bleibeperspektive abhängig. Die Finanzierung nicht immer ausreichend bzw. steht das Geld nicht rechtzeitig zur Verfügung. Integration in den Arbeitsmarkt: Jobsmessen wurden als ganz wichtig eingeschätzt, um eine Perspektive zu zeigen. Ausbildung wahrnehmen: Wo holen wir die Leute ab? Wie passt die Vorbildung in unser duales System? Der Weg ist auch für Hochqualifizierte sehr kompliziert, viele Hürden der Anerkennung von Berufsanschlüssen – dazu Sprachkenntnisse. Bedarfe aufzeigen: z.B. Personalbedarf im Pflegebereich Jobcenter/Arbeitsagentur: aktiver werden und vor Ort gehen, Entbürokratisierung notwendig : Praktika mit hier ansässigen Unternehmen nachbessern Frau Zürn-Kasztantowicz bemerkte dazu, dass nicht nur Jobcenter/Arbeitsagentur gefragt sind , sondern auch die IHK, Unternehmen und keine präkeren Beschäftigungsverhältnisse geschaffen werden dürfen. Dolmetscherdienst: in Behörden notwendig. Frage nach der Schaffung eines entsprechenden bezirklichen Fonds.
Spenden: Das Spendenaufkommen ist weiterhin sehr hoch und auch der Bedarf, allerdings muss dieser spezifiziert werden. Frage der Unterbringung/ Vergabe von Spenden: In der Winsstrasse wurde die Lagerung von Sachspenden aus Brandschutzgründen aufgegeben. Die Bewohner sind aber gut versorgt, da viel gespendet und über Ehrenamt deponiert wurde. Der Austausch von Spenden zwischen den Unterkünften findet z.T. statt. Die Frage nach einer zentralen Kleiderkammer im Bezirk: Jahresringe e.V. betreibt eine zentrale Kleiderkammer in Marzahn für alle Bedürftige (nicht nur Flüchtlinge). Diese Form von Notunterkünften wird befürwortet, allerdings sind entsprechende Räume notwendig und das Personal muss sicher gestellt sein.
Frage nach dem Verbleib in den Unterkünften In den Notunterkünften verbleibt ca. ein Drittel bis zu 2 Jahren, ein Drittel seit einem halbem Jahr, ein Drittel ist in letzten Monaten gekommen. Der Wechsel ist gering In den Gemeinschaftsunterkünfte gibt es ebenfalls eine lange Verbleibdauer, da wenig Wohnungen zur Verfügung gestellt wird. Die Wohnungssuche: Ist ein sehr ernsthaftes Problem. Unternehmen wollen Wohnungen an Flüchtlinge nicht abgeben. Aber auch der unterschiedliche Anerkennungsstatus wird dabei als Problem gesehen. |
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