Auszug - Vorstellung der Gutachten aus 2015 zum Landschaftsschutzgebiet Blankenfelde: a) Floristische Bestandserhebungen sowie Tag- und Nachtfalterkartierung b) Brutvogelkartierung   

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Eingaben und Beschwerden + Umwelt- und Naturschutz
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Eingaben und Beschwerden + Umwelt- und Naturschutz Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 17.03.2016 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:15 - 19:15 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 6, Raum 227
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Das Gutachten wird vorgestellt von:

Andreas Langer, Büro Planland

Herrn Schwarz (Flora)

Herrn Hartung (Tag- und Nachtfalter)

Roland Lehmann, Büro Natur und Text (Brutvogelerfassung)

 

 

Herr Schwarz: ein besonderes Augenmerk lag auf der  Frühjahrsvegetation

 

Es gab drei Begehungen der Botanischen Anlage Blankenfelde, der Zingergrabenniederung, der Wiesen in der Umgebung des NSG Idehorst, der Kiesseen Arkenberge.

 

Es wurden gefunden 512 Arten, davon 81 Arten, die auf der  Roten Liste stehen,

eine verschollene Art, 12 vom Aussterben bedrohte Arten, 10 Arten des Florenschutzes

 

In der Botanischen Anlage sind 25% Neophyten

Die Botanische Anlage hat die größte floristische Ausstattung.

 

Auf der Zingergrabenwiese wurde das Vorkommen von Wasserpflanzen festgestellt.

Riesen-Karthäusernelke dort ist ein expansiver Neophyt.

 

Erste  Vorschläge zur Pflege und Entwicklung: Eine angepasste Grabenpflege, optimierte Beweidung, gezielte Mahd zur Verbesserung der strukturarmen Frisch- und Feuchtwiesen

Notwendig ist eine Besucherlenkung, um bestimmte Arten zu schützen

 

 

Herr Hartung: Es gab fünf Begehungen.

Nur bei den Kiesseen wurden auch Nachtdfalter erfasst, sonst nur die Tagfalter

 

 

Die Ergebnisse: Bei Tagfaltern wurden 31 Arten entdeckt, die auf der roten Liste von 1992 stehen, 2 davon sind vom Aussterben bedroht.

 

Im NSG Idehorst wurden nicht ganz so viele Arten gesehen, am Kiessee Arkenberge jedoch der Violette Feuerfalter, der in der Region Berlin-Brandenburg stark gefährdet ist.

 

Hinweise zum Pflege- und Entwicklungsplan:

Erhalt der vielfältigen Landschaft, Erhalt nährstoffarmer Standorte, extensive Nutzung

Aushagerung durch Nährstoffentzug  -  zwei mal jährlich Mahd, Lenkung des Besucherverkehrs

 

Roland Lehmann, Büro Natur und Text (Brutvogelerfassung)

 

Gefunden wurden in 3001 Brutvogelrevieren 84 Arten, davon sieben  Arten geschützt, 15 auf der  Roten Liste

 

40% der Arten sind gefährdet

 

Offene und halboffene Flächen sind besonders wichtig

 

Der Erwartungswert läge bei 53 Arten, die Realität sind aber 84 Arten.

 

Offene Landschaften werden erhalten  durch Landwirtschaft und das Offenlassen von Forstflächen

 

Empfehlungen:

Die Goldraute ist ein aggressiver Neophyt und sollte zurückgedrängt werden. Offenflächen sollten erhalten werden, notwendig sind mehr Heckenstrukturen und eine Niederwaldbwirtschaftung

 

Eine Bebauung der Elisabethaue würde den Nutzungsdruck erheblich erhöhen.

 

 

Nachfragen
Warum muss die Karthäusernelke beobachtet werden?

Sie ist ein Neophyt, ihre Wirkung noch nicht absehbar. Vorsicht geboten ist auch bei Traubenkirsche und Eschenahorn.

 

Wie gehts weiter?

Frau Dr. Moorfeld: Weiter geht es mit der Kartierung der Amphibien

Die Ausschreibung des Gutachtens erfolgt im April.

Spätestens im November dieses Jahres wird ein Pflege-und Entwicklungsplan vorliegen mit Vorschlägen angesichts der geplanten Bebauung der Elisabethaue.


 
 

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