Auszug - Thema: Anwohnerinitiative Gewerbegebiet Buchholzer Straße Gäste: Renate Faltin   

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Bürgerbeteiligung, Bürgerdienste, Wohnen und GO
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Bürgerbeteiligung, Bürgerdienste, Wohnen und GO Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 14.01.2016 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:30 - 21:15 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 6, Raum 227
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Die Bürgerin Renate Faltin wohnt in der Wackenbergstr. Sie stellt sich als Vertreterin der der Anwohnerinitiative „Gewerbegebiet Buchholzer Str.“ vor. Sie schildert ihr Anliegen wie folgt:

Die Wackenbergstr. ist einer extremen Lärmbelästigung durch das Gewerbegebiet ausgesetzt. Der Lärm hat mit den Jahren zugenommen, da immer mehr Gewerbe angesiedelt wurden. Die Häuser in der Wackenbergstr. stammen aus den 1950er Jahren. Die Vertreterin der Anwohnerinitiative wohnt seit 1986 dort. Damals gab hier kein lärmendes Gewerbe. Da, wo jetzt eine Containerfirma untergebracht ist, war früher ein Fußboden-Verlegebetrieb ansässig. Auf den anderen Flächen waren Lager untergebracht. Nach der Wende zogen sehr schnell viele Kfz-Reparatur-Werkstätten ein. Sehr viel später, in den 2000er Jahren, siedelte sich hier eine Containerfirma an. Zunächst nutzte diese das Gelände nur als Abstellplatz. Nach und nach wurden dem Unternehmen Entsorgungen aller Art gestattet. Seit etwa zwei Jahren wird auch Bauschutt in riesigen Containern abgeladen. Nun ist zu dem Lärm auch noch eine Staubbelastung dazu gekommen. Die erhöhte Lärm- und Staubbelastung ist zur gleichen Zeit eingetreten, als die Anwohnerschaft vom Umwelt- und Naturschutzamt im August 2014 die Mitteilung erhielten, dass die Containerfirma nunmehr eine genehmigungsbedürftige Anlage ist, was sie zuvor nicht war. Die Zuständigkeit habe sich damit auch geändert und liegt nun bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Referat IX C. Als Lärmschutzmaßnahme wurde eine Mauer errichtet. Diese reicht nicht aus. Da, wo die Abwurfstelle für den Bauschutt ist, ist die Mauer an drei Seiten errichtet worden. Die Seite, die zum Wohngebiet zeigt, ist aber offen. Damit wird der Schall wie bei einer Bühne beim Abwerfen von den Containern oder dem Umschichten von A nach B noch verstärkt. Die Anwohnerschaft wurde über die Ansiedlung der Gewerbe oder deren Betriebserweiterung nicht informiert. Fehlende Informationen sind u.a. auch bei unangekündigten Straßenarbeiten usw. zu beklagen. Die Anwohnerschaft hat sich oft über das Gewerbegebiet beschwert, wurden aber von den Behörden hin- und hergeschickt. Einmal hat sich die Bürgerin direkt bei einem Gewerbetreibenden beschwert, weil dieser sein lärmendes Gewerbe bei offen stehenden Toren ausgeübt hat. Dafür wurde sie von dem Gewerbetreibenden beschimpft und des Platzes verwiesen. Die Lärmbelastung durch die Gewerbe ist auf den umliegenden Straßen spürbar. Zudem sind die Straßen schlechter geworden, da sie zu oft befahren werden und nicht für den Schwerlastverkehr ausgelegt sind. Die Anwohnerinnen und Anwohner beklagen sich über Schäden an ihren Häusern. Rohrbrüche haben zugenommen. Die Straße wird von Lkw befahren. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wird nicht eingehalten. Die Containerfirma halte die Zusage, ihr Gelände Richtung Grumbkowstraße zu verlassen, nicht ein. Jetzt hat die Anwohnerschaft eine Online-Petition gestartet. Darin wird gefordert, den Straßenlärm, der von den Fahrzeugen aus dem Gewerbegebiet ausgeht, zu mindern. 280 Leute haben die Petition unterschrieben. Das Bezirksamt hat ein Antwortschreiben gesandt, das die Anwohnerschaft nicht zufrieden gestellt hat. Die Bürgerin spielt dem Ausschuss ein Video vor, auf dem sie die Lärmbelastung dokumentiert hat.

Der Ausschuss berät sich über das Vorgetragene. Das Bezirksamt verweist auf den Zuständigkeitswechsel: Zuständig für die Überwachung der Containerfirma ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Eine Verbesserung des Straßenzustands macht die Straße noch attraktiver für den Verkehr. Das ist auch nicht im Sinne der Anwohnerschaft.


 
 

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