Auszug - Personalentwicklung (4. Zwischenbericht zur Drs. VI-0613) 30 min.  

 
 
öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Finanzen, Personal und Immobilien
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Finanzen, Personal und Immobilien Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 06.09.2012 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:15 - 19:06 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 6, Raum 227
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Herr Köhne verweist auf den hohen Krankheitsstand im Bezirksamt

 

Herr Köhne verweist auf den hohen Krankheitsstand im Bezirksamt. Es gebe zu viele kranke Mitarbeiter. Dies führe zur Überlastung der gesunden Mitarbeiter und damit zu einer weiteren Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Diesen Kreislauf wolle man aufbrechen. Die Zahl der Zustimmungen zu Gesprächen des betrieblichen Gesundheitsmanagement nimmt zu. Ziel sei es, Kranke zurückzuholen und die Gesunden nicht krank werden lassen. 

 

So gebe es eine Kooperation mit der VHS (Projekte der betrieblichen Gesundheitsvorsorge), beispielsweise hätten 425 Mitarbeiter an einer Rückenschule der VHS teilgenommen. Dies gebe auch Synergien für die Mengen in der KLR.  Zum Gesundheitstag mit Schnupperkurse bei der VHS seien über 200 Beschäftigte des Bezirksamtes gekommen. Herr Köhne meint, man sei auf dem richtigen Weg.

 

Herr Köhne benennt als zweiten wichtigen Punkt die betriebliche Ausbildung im Bezirk. Am 01. September habe er 30 neue Azubis in 7 unterschiedlichen Berufen begrüßen können. In der Vergangenheit konnte man nur wenige Azubis übernehmen, zukünftig wolle man nach Bedarf ausbilden, da wieder Neueinstellungen möglich werden.

 

Das dritte Thema sei die Fort- und Weiterbildung, hier gebe es eine Dienstvereinbarung mit Personalrat (per Mail an Ausschuss zur Kenntnis). Es gebe jetzt eine organisierte Struktur. Weiterhin habe man den angekündigten Führungskräftepool mit 12 Mitarbeitern gebildet, 43 hätten sich beworben.

 

Herr Wischnewski-Ruschin fragt nach der Unterstützung für das Sozialamt. Frau Nitsch antwortet, dass der Personalservice in erster Linie Unterstützung leiste. Herr Schlegel werde beratend gegenüber den jeweiligen Amtsleitern oder Mitarbeitern tätig.

 

Herr Schlegel verweist ergänzend auf den TVL (Tarifvertrag der Länder), der ausdrücklich die Möglichkeit von Qualifizierungsmaßnahmen beinhalte. Die Kollegen seien interessiert und Bereiche unterstützten dies. Hier gebe es eine Übereinstimmung zwischen den Bedürfnissen der Mitarbeiter und den Zielen der Verwaltung. Ein Qualifizierungsvertrag wurde schon abgeschlossen – Erwerb eines Meisterbriefes.

 

Herr Köhne ergänzt zum Sozialamt, dass es dort weit mehr als um eine Personalentwicklung gehe. Es gehe dort in erster Linie um ein Personalgewinnungsproblem, es gebe freie Stellen aber keine Leute. Weiterhin verweist Herr Köhne auf das im Bezirksamt verabschiedete Maßnahmenpaket und dass von der BVV initiierte Organisationgutachten. Von den Auszubildenden, die in diesem Jahr übernommen wurden, gingen 2 dauerhaft ins Sozialamt. Das Bezirksamt achte darauf, möglichst freie Stellen im Sozialamt zu besetzen, da die Verluste aus dem T-Teil das gesamte Sozialamt belasten.

 

Weiterhin kündigt Herr Köhne an, dass der Finanzausschuss eine genaue Übersicht über die zukünftige Personalstruktur nach der Beschlussfassung im Bezirksamt erhalte (Vorlage an SenFin – Personalkonzept).

 

Herr Hauer fragt, ob es möglich sei, Mitarbeiter, die eine Ausbildungsvereinbarung abgeschlossen hätten, langfristig an den Bezirk zu binden. Frau Nitsch antwortet, dass dies auf den Einzelfall ankomme. Arbeitgeber sei Berlin, Rückzahlungen seien in bestimmten Fällen vereinbar.

 

Herr Bechtler fragt nach Gesundheitssituation im Vergleich zu anderen Bezirken. Frau Nitsch erläutert, dass die Zahlen von der Personalstatistikstelle zentral ausgewertet würden. Die Daten seien z.T. ein Jahr alt. Die Daten würden sich zwischen den Bezirken nicht stark unterschieden. Die Statistik werde an den Ausschuss gegeben.

 

Frau Dedert fragt nach externen Kooperationen in der Gesundheitsförderung. Frau Nitsch bejaht dies. Beim Gesundheitstag wurden u.a. Krankenkassen angesprochen, weiterhin sei die Unfallkasse ein Partner.

 

Herr Bechtler fragt nach der Akzeptanz des bezirklichen Gesundheitsmanagements. Frau Nitsch sieht eine positive Entwicklung, die Ablehnungsquote sei zurückgegangen. Konkrete Ergebnisse seien allerdings stark einzelfallabhängig, wenn z.B. „Zugluft“ eine Krankheitsursache sei, ließe sich diese Ursache leicht beseitigen.

 

Es gebe eine Zusammenarbeit mit der Beschäftigtenvertretung um den Mitarbeitern die Angst zu nehmen. Zu den Gesprächen im Zuge des Bezirklichen Gesundheitsmanagements könnten die Mitarbeiter einen Personalrat oder eine Dienstkraft ihres Vertrauens mitnehmen.

 

Das Angebot gebe es seit 2009.

 

Auf Nachfrage von Herrn van der Meer erläutert Frau Nitsch, dass es keine statistische Auswertung der Gespräche im Zuge des bezirklichen Gesundheitsmanagements gebe. Nur Einzelfälle könnten überprüft werden. Der Krankenstand dürfe nicht vom Bezirk selbst ausgewertet werden. Dafür sei ausschließlich die Personalstatistikstelle des Landes zuständig, die die Daten anonymisiere und dann zurück an die Behörden gebe.

 

 

Jedes Gespräch im Zuge des Bezirklichen Eingliederungsmanagements würde dokumentiert. Nach 6 Wochen Krankheitsdauer würde jedem Mitarbeiter und jeder Mitarbeiterin ein Gespräch angeboten. Nach 12 Monate überprüfe man dann im Einzelfall, ob es weiteren Handlungsbedarf gebe.

 

Frau Billig fragt nach einer Präventionsstrategie. Herr Köhne verweist auf eine Liste mit 90 Punkten über Gefährdungspotentiale am Arbeitsplatz, die mit der Beschäftigtenvertretung abgestimmt wurde.

 

Auf Nachfragen von Herrn Wischnewski-Ruschin antwortet Herr Köhne, dass es zur Bezirklichen Personalentwicklung keine Zielvereinbarung gebe. Man habe in der letzten Wahlperiode dieses wichtige Thema das erste Mal auf die Tagesordnung gestzt und jetzt in der VzK die Ziele benannt, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollten.

 

Herr Bechtler fragt nach Fortbildungsmaßnahmen und einer angeblichen Exklusivität der Verwaltungsakademie. Herr Köhne antwortet, dass man mit der Verwaltungsakademie zusammenarbeite. Eine Exklusivität gebe es nicht, z.B. gingen Standesbeamte nicht dorthin.

 

Zu den zu notwendigen Stelleneinsparungen verweist Herr Köhne auf Nachfrage auf die zu erwartende Vorlage des Bezirksamtes, die alle Daten im Detail enthalte. 1.457 VzÄ seien über alle Bezirke abzubauen.

 

Für Pankow sei es problematisch, dass erst 2009 eine strenge Kopplung zwischen Wegfall der jeweiligen Stelle und Genehmigung einer Altersteilzeit bestehe. Bis zum Jahr 2014 belastet die alte Regelung noch den Bezirkshaushalt.

 


 
 

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