Auszug - KLR 2011, vertiefende Beratung  

 
 
öffentliche Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Kinder- und Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 03.05.2011 Status: öffentlich
Zeit: 17:15 - 19:15 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 7, BVV-Saal
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Frau Pfennig führt in die Thematik ein: Eine vertiefende Beratung zu Fragen der Kosten-Leistungsrechnung  (KLR) sei vom Ausschuss gewünscht worden, es sind aber bislang keine Fragen eingetroffen. Über die Einführung von Steuerungselementen sei im Ausschuss mehrfach berichtet worden. Über das laufende Jahr können insgesamt noch keine Aussagen gemacht werden, da noch nicht genug Daten vorlägen. Herr Naujokat könne aber zur KLR Auskunft geben.

  • Herr Czersovski fragt, ob günstigere Ergebnisse durch geringere Produktkosten, etwa durch eine Veränderung der Leistungsdichte oder weniger intensive Leistungen erziehlt werden könnten.
  • Frau Pfennig betont: Primat im Jugendamt habe nicht die KLR, sondern die fachliche Notwendigkeit.
  • Herr Naujokat erläutert: Die KLR ermittelt die Stückkosten auf Grundlage der Ist-Kosten geteilt durch Menge. Differenzen entstehen in den Stückkostenpreisen.  Eine Steuerung sei deshalb nur über die Trägerauswahl möglich. Eine Veränderung der Leistungsdichte wäre zwar grundsätzlich möglich, das Problem aber ist, dass eine Leistung eventuell nicht wirkt, wenn die hohe Leistungsdichte nicht gegeben ist. Wenn zum Beispiel statt 6 Fallstunden in der Woche nur 2 Fallstunden durchgeführt würden. Kämen dann die Effekte zustande?
  • Herr Cersovski weist darauf hin, dass häufig die unterschiedlichen Anbieter gleiche Preise verlangen. Könne durch eine Änderung der Laufzeit das Ergebnis der KLR verbessert werden, z.B. wenn Begleiteter Umgang von 6 auf 8 Monate gestreckt würde?
  • Herr Naujokat erläutert, dass zu jedem Produkt ein Produktblatt existiert, in dem festgelegt ist, welche Leistungen auf das Produkt gebucht werden. Es ist nicht willkürlich, was darunter abgerechnet wird.
  • Frau Keil führt aus: Alle Bezirke werden miteinander verglichen, nicht nur in Bezug auf die Kosten sondern auch in Bezug auf die Fallzahlen.
  • Frau Mosis: Die strikte Anwendung der KLR bezogen auf den Median in der Konkurrenz der Bezirke führt zu einem Verfall des Medians. Eine ausschließliche Betrachtung der Kosten notwendiger Leistungen kann nicht das ausschlaggebende Kriterium sein.
  • Herr Benn: In den Medien wird dem Jugendamt vorgeworfen, Mengen zu überschreiten. Dennoch gibt es in Pankow einen Bedarf an Leistungen und es ergeben sich aus dem tatsächlichen Bedarf hohe Mengen.
  • Frau Pfennig: Wenn die Falldichte betrachtet wird, ist Pankow ein absolut durchschnittlicher Bezirk. Die Basis für die Zahlen ist immer zwei Jahre zurückliegend. Pankow ist ein wachsender Bezirk, und damit wachsen auch die Fallzahlen. Wichtig sei dem Jugendamt Pankow das Prinzip, Transparenz bei den Fallzahlen und den Kosten herzustellen.
  • Herr Cersovski : Ist die Einführung eines Sozialindikators auf Dauer vom Tisch?
  • Frau BzStRin Keil: Wir wollen keinen Sozialindikator bei der Mengenbildung. Das ist raus genommen worden aufgrund der Debatte der Jugendstadträte. Dem Image des Bezirks als wohlhabender Bezirk stehen tatsächliche Bedarfe gegenüber. Ähnlich wie beim Doppelhaushalt 2010/2011 sei keine Revision für die Haushaltsjahre 2012/2013 bezüglich der Einführung eines Sozialindikators erfolgt.

 
 

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