Auszug - Information über die Arbeit der Sozialkommissionen  

 
 
öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit, Arbeit und Soziales
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Gesundheit, Arbeit und Soziales Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 05.01.2010 Status: öffentlich
Zeit: 19:30 - 21:30 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 6, Raum 227
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Der Vorsitzende bedankt sich bei der Geriatrie- und Altenhilfekoordinatorin Frau Becker für die Koordination des Termins mit d

Der Vorsitzende bedankt sich bei der Geriatrie- und Altenhilfekoordinatorin Frau Becker für die Koordination des Termins mit den Mitgliedern der Sozialkommissionen und begrüßt insbesondere Frau Karin Wozniak als Vorsitzende in der Region Blankenburg, Frau Barbara Dreyer als Vorsitzende in Arkenberge und Rosenthal, Herrn Werner Lohaus als Mitglied im Ortsteil Prenzlauer Berg (Greifswalder Straße, Esmarchstraße, Bötzowstraße), Frau Brigitte Kottlowski als Mitglied im Ortsteil Prenzlauer Berg (Erich-Weinert-Straße, Goethestraße, Grellstraße, Gubitzstraße) sowie Frau Hilde Wendlandt als Vorsitzende im Ortsteil Prenzlauer Berg (u.a. Sonntagskaffee, Begegnungsstätte Am Friedrichshain 15) und weitere Gäste.

 

BzStRin Lioba Zürn-Kasztantowicz verweist auf die Tischvorlage zur Information über die Arbeit der Sozialkommissionen und dankt allen Bürgerinnen und Bürgern, die nach ihrer Wahl durch die Bezirksverordnetenversammlung derzeit ehrenamtlich im Sozialen Bereich Dienst täten. Besonders wichtig seien die persönlichen Kontakte, die Vermittlung in Fragen des sozialen Bedarfs, persönliche Hilfeleistungen, Informationen über soziale Angebote sowie die Förderung der Teilnahme am öffentlichen Leben. Bei Sparmaßnahmen dürfe nicht dort gekürzt werden, weil der Kontakt zu den Älteren sehr wertvoll sei.

 

Die Geriatrie- und Altenhilfekoordinatorin Frau Becker ergänzt, das Durchschnittsalter der Ehrenamtlichen liege derzeit bei 65,25 Jahren, die ältesten in Pankow, die jüngsten im Ortsteil Prenzlauer Berg. Mit Blick auf die demografische Entwicklung sei es besonders wichtig, vor allem die Besuche vor und zu Geburtstagen und Jubiläen konstant fortzusetzen bzw. zu verstärken.

 

Die o.g. Mitglieder berichten über ihre persönliche Motivation und Qualifizierung sowie ihre Arbeit in den Sozialkommissionen. In der Region Blankenburg seien heute weniger Ältere ansässig und zu betreuen und die Arbeits- und Lebensverhältnisse hätten sich über die Jahre sehr positiv verändert. Zudem gebe es gerade bei den Alteingesessenen auch heute noch eine große Bereitschaft zu Nachbarschaftshilfe. Auch ohne ein Geschenk und selbst bei einer Demenz-Erkrankung freuten sich die Jubilare fast immer über den zusätzlichen Besuch und die Gratulation, ggf. auch durch den Bezirksbürgermeister bzw. seine Vertretung. Zu den typischen Beratungen bei schwierigen persönlichen Situationen und nachgefragten Informationen gehörten eine drohende Heimunterbringung, die Beantragung einer (höheren) Pflegestufe, der Umgang mit schnell fortschreitender Demenz, die Aufklärung über eine Vorsorgevollmacht oder die Patientenverfügung. Bei Gefahrenstellen im Straßenland könne man die zuständigen Stellen informieren. Bei den monatlichen Besprechungen mit dem Sozialamt komme man auch mit weiteren Behörden in Kontakt (z.B. der Polizei), und es gebe regelmäßige Fortbildungen zu relevanten Themen (z.B. Patientenverfügung). Durch die Zusammenarbeit am runden Tisch gebe es eine gute Vernetzung mit anderen Akteuren. Konkret seien in Blankenburg die Ausschilderung des städtischen Friedhofs und der Zustand der anonymen Bestattungswiese verbesserungsbedürftig. Im flächenmäßig großen Gebiet von Arkenberge und Rosenthal sei die Mobilität ein Problem, zumal nur zwei Mitglieder der Sozialkommission einen Führerschein hätten. Bis 2007 habe man mit viel persönlichem Einsatz und Kreativität eine Weihnachtsfeier mit PKW-Abholung, Kaffeetrinken und Abendessen organisieren können, aber das dafür genutzte Vereinshaus stehe nun nicht mehr zur Verfügung. Die Mitgliederzahl der Sozialkommission solle hier möglichst um eine Person mit Führerschein erhöht werden. Die persönlichen Besuche sollten ab dem 85. Lebensjahr jährlich erfolgen, weil der Abstand der Besuche zwischen dem 85. und 90. Geburtstag zu groß sei, gerade auch mit Blick auf die Hilfebedarfe, die sich bei einem persönlichen Besuch vor Ort zeigten. Im Vordergrund stehe allerdings die Freude der Jubilare über die Gesprächsmöglichkeit und die Abwechslung, die der Besuch biete.

 

Die Vorsitzende der Seniorenvertretung, Helga Hampel, ergänzt, mehrere Mitglieder von Sozialkommissionen seien auch in der Seniorenvertretung aktiv, so dass es hier einen guten Austausch gebe. Die Arbeit der Sozialkommissionen sei unverzichtbarer Teil der Seniorenarbeit im Bezirk.

 

Die Ausschussmitglieder bedanken sich für die persönlichen Erfahrungsberichte und die politischen Anregungen und stellen Nachfragen u.a. zur Veränderung der Aufgaben über die Jahre und zur Nachwuchsgewinnung.

 

Das Bezirksamt erläutert, in den Jahren 2007, 2008 und insbesondere im Jahr 2009, wo die vorläufige Haushaltswirtschaft es nicht ermöglicht habe, neue Ehrenamtliche für den Aufgabenkreis einzusetzen, habe sich die Anzahl Ehrenamtlicher minimiert, vor allem aus Alters- bzw. gesundheitlichen Gründen. Dies habe teilweise zur Zusammenlegung von zwei Sozialkommissionen geführt, aber daraus resultierten die größeren Einsatzgebiete mit den beschriebenen Herausforderungen an die Mobilität. Für die Werbung neuer Mitglieder dürfte der nunmehr offene Haushalt jedenfalls hilfreich sein.


 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Bezirksverordnetenversammlung Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen