Vergessene Potentialflächen? - Bürgermeister Sören Benn zu Plänen für Bürgerstadt Buch

Pressemitteilung vom 26.06.2019

„Neue Stadt“, „13. Bezirk“, „Leeres Baufeld“, „mutige Idee“, „Befreiungsschlag für Berliner Mietenproblem“, mit solcherlei Attributen wurden die kürzlich von der Bürgerstadt Buch AG veröffentlichten Ideen für Flächen u.a. auf den ehemaligen Rieselfeldern im Pankower Norden medial geadelt. Demnach könnten in den nächsten Jahren in zwölf Quartieren mehr als 30.000 Wohnungen für etwa 100.000 Menschen entstehen. 7,5 Quadratkilometer Fläche wären bei Politik, Verwaltung und Planern „in Vergessenheit geraten“ und die verkehrliche Erschließung des riesigen Areals sei kein Problem.

„Menschen in Bezirks- und Landespolitik, beim Senat und in unserer Verwaltung reiben sich am ersten Tag der Sommerferien verdutzt die Augen und können kaum glauben, dass hier eine Projektidee medial mit großen Aplomp „gehyped“ wird, ohne jeglichen Faktencheck“, erklärt Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke). „Hier ist überhaupt nichts vergessen worden und es erschließt sich mir nicht, warum das honorige Gremium hier die Festlegungen des Flächennutzungsplans (FNP) ignoriert“, so Benn weiter. Ein Großteil der bebaubaren Flächen befindet sich zudem bereits in Planung, etwa die Rahmenplanung Buch-Süd oder für den Bereich Sandhaus. Der größte Teil der Flächen kann jedoch als Forstfläche oder schlichtweg aus Gründen des Landschafts- und Naturschutzes nicht entwickelt werden. Die Flächen zwischen A 10 und A 114 sind als Gewerbeflächen im FNP ausgewiesen und werden derzeit in einer Studie unter Beteiligung von Senat, Bezirk und Wirtschaftsförderung in Richtung Gewerbe entwickelt. Insgesamt sind nur ca. 137 ha der von der Bürgerstadt Buch gekennzeichneten Flächen (769 ha) als Wohngebiete entwickelbar, das entspricht ca. 18 Prozent der von der Initiative in den Blick genommenen Fläche. „Die Aussage, dass sich 70 Prozent der Fläche in Landeseigentum befänden, können wir nicht nachvollziehen und dass die Region verkehrstechnisch gut erschlossen sein soll, ist absurd“, erklärt Sören Benn weiter.

Das Bezirksamt Pankow informiert über die Flächen im Einzelnen.
Eine Karte und alle Fakten zu den einzelnen Entwicklungsständen in der beigefügten Anlage.