Auszug - Präsentation Familienzentren in Neukölln  

 
 
3. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 8
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 06.04.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Puschkin-Zimmer, 1. Etage, Raum A105
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss


Frau Blumenthal begrüßt anlässlich dieses Tagesordnungspunktes Frau Eilers- Hellmich. Diese begrüßt zunächst die Anwesenden und stellt Frau Adler vom Präventionszentrum Frühe Hilfen und Frau Koch vom Familienzentrum Debora vor. Anschließend informieren Frau Adler und Frau Koch über die Arbeit der Familienzentren in Neukölln (siehe Anlage 2).

 

Auf Nachfrage von Herrn Glücklich teilt Frau Koch mit, dass die Familienzentren eng mit den angrenzenden Schulen kooperieren, um so zum Beispiel auch den Übergang vom Kindergarten in die Schule zu begleiten. Die auftretenden Fragen in diesem Zusammenhang sind sehr vielfältig. Häufig bitten Eltern unter anderem um Unterstützung bei den Fragen nach den Antragsunterlagen für die Einschulung, der Schulwahl und auch den Voraussetzungen, die ihre Kinder bei der Einschulung mitbringen sollen.

 

Frau Tanana bittet um kurze Erläuterung, aus welchen Gründen kein Mehrgenerationenhaus aus den Familienzentren werden könnte. Hierzu macht Frau Koch deutlich, dass die Zielgruppe der Familienzentren junge und werdende Familien mit Kindern bis 12 Jahre ist und eine weitergehende Öffnung sowohl die personellen als auch die räumlichen Kapazitäten sprengen würde.

 

In diesem Zusammenhang fragt Herr Neubacher nach dem Umgang mit Familien, die Kinder im Alter von über 12 Jahren haben oder die im Laufe der Zeit das Zielgruppenalter überschreiten. Hierzu erläutert Frau Koch, dass diese Familien selbstverständlich nicht weggeschickt, sondern vielmehr an passende Angebote in der Umgebung übergeleitet werden.

 

Frau Jahke bittet um Mitteilung, ob es Beschwerden über zu weite Wege im Süden von Neukölln gibt, da hier offensichtlich nur zwei Familienzentren vorhanden sind. Frau Eilers – Hellmich macht hierzu zunächst deutlich, dass es im Süden tatsächlich drei Familienzentren gibt. Gleichwohl wird von den Kitaleitungen immer wieder an sie herangetragen, dass es einen hohen Beratungsbedarf im Süden gibt und die Wege zu den Familienzentren oft als zu weit empfunden werden. Abschließend zu dieser Frage weist Frau Eilers – Hellmich auch darauf hin, dass die Angebotsdichte in der Gropiusstadt aber grundsätzlich relativ hoch ist, was unter anderem auch auf die zahlreichen Angebot des Quartiersmanagements zurückzuführen ist.

 

Weiterhin bittet Frau Jahke um Informationen über das Verhältnis von Vollzeitstellen und dem Ehrenamt in den Neuköllner Familienzentren. Ein konkretes Verhältnis kann hierzu nicht benannt werden. Frau Adler erläutert jedoch, dass eine festangestellte Leitung für die Betreuung von fünf ehrenamtlichen Helfern rund fünf bis sieben Stunden in der Woche aufwenden muss, um eine Begleitung sicherzustellen. Herr Benecke informiert darüber, dass es auch die Möglichkeit gibt, Verbandsarbeit in den Familienzentren anzubieten, wovon alle Beteiligten profitieren.

 

Herr BzStR Liecke macht in diesem Zusammenhang noch einmal deutlich, dass es kein einheitliches Finanzierungsmodell für Familienzentren gibt, so dass es äußerst schwierig ist, einheitliche Qualitätsstandards auch hinsichtlich der Ausstattung zu definieren. Neukölln ist seiner Kenntnis nach der erste Bezirk, der Qualitätsstandards entwickelt hat. Es wird regelmäßig geschaut in welcher Region es welchen Bedarf gibt und wie dieser realisiert werden kann. Der Bezirk ist dabei in seiner Standortwahl für ein Familienzentrum jedoch nicht frei, denn senatsseitig finanzierte Familienzentren dürfen ausschließlich in Regionen erreichtet werden, die schlechte Sozialindikatoren aufweisen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Hecht, ob es eine kontinuierliche Zusammenarbeit der Schulen und Kitas mit den Familienzentren gibt, erläutert Frau Adler, dass es eine Auflage seitens des Senats ist, dass Familienzentren eng mit Kitas kooperieren bzw. sich im selben Gebäude befinden. Ein regelmäßiger Austausch wird in jedem Fall in den Netzwerktreffen sichergestellt.

 

Auch der enge Austausch mit dem Jugendamt und eingesetzten Familienhelfern ist insbesondere im Rahmen von Kinderschutzfällen unter Berücksichtigung des Datenschutzes gegeben.

 

Hinsichtlich der von Herrn Pohl erfragten Bedarfsdeckung in Neukölln macht Herrn BzStR Liecke darauf aufmerksam, dass hierzu in der Verwaltung bereits umfangreiche Überlegungen angestellt wurden, die er gern in einer der nächsten Sitzungen vorstellen lassen würde.

 

Abschließend macht Herr Petzold deutlich, dass der Aufwand für die geforderten Dokumentationen und die Abrechnung immens hoch ist und er wirft die Frage auf, ob es hier nicht die Möglichkeit der Verfahrensvereinfachung geben könnte. Frau Blumenthal regt hierzu ein Treffen einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Interessierten aus dem Jugendhilfeausschuss und, wenn möglich einer Fachkraft aus dem Jugendamt an, um mögliche Stellschrauben zur Vereinfachung der Verfahren herauszuarbeiten. Sie wird hierzu einladen. Herr BzStR Liecke macht in diesem Zusammenhang deutlich, dass er gern auch pragmatische Wege geht, aber in jedem Fall die rechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden müssen.

 

Frau Blumenthal bedankt sich für den ausführlichen Bericht zu den Familienzentren in Neukölln und beendet diesen Tagesordnungspunkt.


 
 

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