Auszug - Bericht des 1. Vorsitzenden Herrn Detlef Wilde über SV Tasmania  

 
 
15. öffentliche Sitzung des Sportausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Sportausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 12.02.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: SV Tasmania Berlin e.V.
Ort: Oderstraße 182, 12051 Berlin
 
Beschluss

Herr Wilde berichtet, dass der SV Tasmania Berlin e

Herr Wilde berichtet, dass der SV Tasmania Berlin e.V  -Nachfolger des legendären SC Tasmania 1900- noch heute den Negativrekord der schlechtesten Bundesligasaison im Jahre 1965/1966 hält, wodurch dieser letztendlich auch finanziell ruiniert wurde. Nach der Neugründung des SV Tasmania Neukölln 1973 e.V. fasste der Verein dann wieder neuen Fuß. Heute verfügt der Verein im Leistungsbereich über eine Herrenmannschaft (Berlin-Liga), eine 1. A-Jugend (derzeit Verbandsliga Berlin, von 2003 bis 2006 DFB-Bundesliga), eine 1. B-Jugend (NOFV-Regionalliga), 1. C-Jugend (Landesliga Berlin). Der Breitensport, also die fußballerische Ausbildung, findet von der D-Jugend bis zu den Minis statt. Der Verein verfügt derzeit über 600 Mitglieder, davon ca. 200 Erwachsene (aktiv und passiv), ca. 350 Kinder und Jugendliche und ca. 50 Trainer und Betreuer. Der Verein kann derzeit 4 Erwachsenen- und 15 bis 16 Jugendmannschaften vorweisen.

 

Der SV Tasmania hat aber auch diverse Probleme. Die Trainer und Betreuer verlangen für ihre ehrenamtliche Arbeit immer mehr Geld. Immer weniger ehrenamtliche Mitarbeiter stehen letztendlich dem Verein zur Verfügung. Die Sportanlage selber ist eine der schönsten Sportanlagen Berlins. Der Verein hat für die Sportanlage die Schlüsselverantwortung. Die Unterstützung vom Sportamt ist gegeben. Eigentlich ist man grundsätzlich zufrieden. Dennoch wird bemängelt, dass nur die beiden Kunstrasenplätze mit Trainingsbeleuchtung versehen sind. Zumindest der Naturrasenplatz im Stadion sollte aus Sicht des Vereins eine Trainingsbeleuchtungsanlage aufweisen. Das Stadion verwittere zunehmend, so Herr Wilde. Reparaturen, die dringend erforderlich seien, erfolgen leider nicht. Sitzbänke müssten aus Sicht des Vereins erneuert werden, Geländer seien nicht mehr richtig befestigt, der Naturrasen insgesamt sei lediglich eine „Flickschusterei“, weil nur partiell ausgebessert werden würde und keine Erneuerung des gesamten Rasens erfolge. Die finanziellen Rahmenbedingungen des Vereins seien eher schlecht. Für anstehende Reparaturen stehe dem Verein kein Geld zur Verfügung. Das größte Problem sei jedoch ein fehlendes Vereinsheim. Der Bau eines Vereinsheims sei vom Verein finanziell nicht leistbar. Außerdem würde – wie vom Fachbereich Sport vorgeschlagen- bei einem vom Verein finanzierten, auf dem Stadiongelände freistehenden Vereinsheim die Gefahr von Vandalismus und Einbrüchen bestehen. Die Unterführung unter dem Umkleidetrakt umzubauen, sei ebenso unrealistisch, weil diese Maßnahme nach Kostenschätzungen rund 250 T Euro kosten würde.  Es müsse irgend eine Möglichkeit geben, ein Vereinsheim zu erhalten, wo Vereinsmitglieder und deren Gäste eine Kleinigkeit essen und trinken könnten. Dadurch würde für Jugendliche ein Angebot geschaffen, durch das man die Mitglieder noch mehr an den Verein binden könne. Wenn entsprechende Räumlichkeiten vorhanden wären, könne das Vereinsleben verbessert werden. Die Räumlichkeiten der Vereine Stern Britz (Stadion Windmühle) und TSV Rudow (Stubenrauchstraße) seien hierfür ein gutes Beispiel. Herr Wilde schlägt hierfür vor, das Materiallager des Sportamtes hinter dem Verkaufsstand des Fördervereins im Stadion Neukölln zu nutzen. Das bestehende Lager könne geräumt werden und der Verein danach die Räumlichkeiten selber ausgestalten. Da der Vorschlag des Vereins von der Verwaltung immer wieder abgelehnt worden sei, stelle er dem Sportausschuss frei, über seinen Vorschlag zu diskutieren.

 

Auf Nachfrage wird den Sportausschussmitgliedern durch Frau Dr. Giffey erklärt, dass der Verein das Material für erforderliche Reparaturen nicht selber bezahlen müsse. Die Gelder hierfür stehen im Bezirkshaushalt bereit. Der Verein stelle lediglich die Platzwarte gemäß der vertraglichen Vereinbarungen zur Verfügung, sofern es sich hierbei um kleinere handwerkliche Tätigkeiten handeln würde. Weiterhin wird erläutert, dass es sich bei dem von Herrn Wilde angesprochenen Materiallager um das Zentrallager des Sportamtes handelt, durch das alle Sportplätze des Bezirks mit Reinigungsmitteln, Toilettenpapier, Geräten, Markierfarbe u.ä. versorgt werden. Würde dieser Raum nicht mehr zur Verfügung stehen, müsste man einen alternativen Standort finden, der dem Bezirk derzeit nicht unerhebliche Kosten verursachen würde, weil der Bezirk eine alternative Räumlichkeit anmieten müsste. Weiterhin stünde der Raum, in dem gerade die Sitzung abgehalten wird, dem Verein für Vereinssitzungen zur Verfügung. Hier könnten auch Getränke ausgeteilt werden. Diese müssten lediglich die Treppen hochgetragen werden. Dieses sei dann ähnlich, wie bei Stern Britz im Stadion an der Windmühle. Das Vereinsheim in der Stubenrauchstraße vom TSV Rudow sei nicht vergleichbar. Dieses wurde komplett aus Eigenmitteln des Vereins errichtet. Herr Wilde erläutert hierzu, dass dieses nicht der Praxis entspreche. Die Vereinsmitglieder würden sich nicht im Sitzungsraum aufhalten, da keiner die Treppe hinaufgehen würde. Könnte man die Wand zwischen Imbiss und dem jetzigem Lager entfernen, würde für eine kleine Gaststätte Platz geschaffen. Abschließend wird noch einmal festgehalten, dass der Bezirk für die Sportplätze ein zentrales Lager benötigt, das aus Kostengründen derzeit nur hier im Werner-Seelenbinder-Sportpark gelegen sein kann, zumal die Lagerhaltung kostenneutral durch das vorhandene Eisbahnpersonal erfolgt.

 

Im Anschluss wird die Frage gestellt, was die „Wiederherstellung“ des maroden Stadions kosten würde. Hierbei wird auch der Vorschlag unterbreitet, die Stadionsanierung bspw. im INSEK anzumelden. Es wird darauf verwiesen, dass alle zum Erhalt des Werner-Seelenbinder-Sportparks erforderlichen Maßnahmen gemeldet sind und von einem maroden Stadion nicht die Rede sein kann. Es handele sich um den „üblichen Sanierungsstau“. Herr Stempel verweist abschließend darauf, dass es nichts nützen würde, eine Bank auszutauschen. Am Ende müsse man das gesamte Gelände betrachten, was dazu führen könnte, das dann andere, dringendere Maßnahmen weiter nach hinten rutschen würden.

 

Frau Fuhrmann spricht an, ob es dem SV Tasmania bekannt sei, dass das Hockeyspielfeld einem Schulneubau weichen soll. Herr Wilde erklärt, dass er sich gegen eine ersatzlose Streichung des ehemaligen Hockeyspielfeldes aussprechen würde, da der Verein dieses Wettkampfspielfeld als Trainingsfläche unbedingt benötigt. Frau Dr. Giffey stellt klar, dass ein Ersatzstandort in Kunstrasenausführung auf dem Gelände der „Alten Gärtnerei“ geplant sei. Hierzu fand am gestrigen Tag eine Veranstaltung des LSB statt, auf der noch einmal über den letzten Planungsstand unter Vorbehalt des Volksbegehrens informiert wurde. Der Schulneubau ist auf dem ehemaligen Naturrasenhockeyspielfeld des Werner-Seelenbinder-Sportparks geplant. Mit der Schulsporthalle hätte man dann eine zusätzliche Sportkapazität. Für den Schulstandort auf dem Hockeyspielfeld würde der Bezirk dann zusätzlich zum angemeldeten Bedarf eine Ausgleichsfläche auf dem Gelände der „Alten Gärtnerei“ erhalten. Durch den direkten Anschluss der Schule an den Werner-Seelenbinder-Sportpark können für den Sportunterricht der Schule und den Vereinssport durch die Schulsporthalle Synergien genutzt werden. Das Betreiben des gesamten Areals (derzeitiger Sportpark und zukünftig das komplette Gelände der „Alten Gärtnerei“) ist vom Bezirk schwierig zu leisten, auch wenn das von einigen Beteiligten scheinbar erwartet wird. Nicht nur die Umsetzung der Investitionsmaßnahme, auch die Unterhaltung der Fläche, Gebäude und Sportplätze wären vom Bezirk finanziell nicht leistbar. Hier steht eher der gesamtstädtische Nutzen im Vordergrund, da der Bezirk gar keinen sportlichen Bedarf an der Gesamtfläche nachweisen kann. Hier wären die Fragen zu klären, welche Kosten entstehen, wer die Kosten trägt und ob andere Trägerschaften bspw. durch Grün Berlin denkbar sind? Auf Grund der Größe und des Kostenumfanges kann das Gesamtareal nicht durch einen Bezirk, sondern eigentlich nur durch die Senatsebene geplant und betrieben werden, auch wenn es sich hierbei sicherlich um eine große Chance für die Sport- und Schulverwaltung handelt, dieses Areal planerisch weiterzuentwickeln. Außerdem muss nun erst einmal das Ergebnis des Volksbegehrens abgewartet werden. Sollte dieses erfolgreich sein, dann könnten zwar ungedeckte Sportanlagen aber keine dazugehörigen Gebäude errichtet werden. Herr Steinke bemerkt, dass die Erschließung des Geländes der „Alten Gärtnerei“ in erster Linie über die geplante Brücke über die S-Bahn erfolgen muss. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg möchte sich am Tempelhofer Damm mit einer ungedeckten Sportanlage einbringen. Seitens des Nachbarbezirks bestehe aber kein Interesse an dem Gelände der „Alten Gärtnerei“, da dieses Areal aus dessen Sicht zu weit abgelegen sei.

 

Frau Fuhrmann weist auf die historische Bedeutung des Sportpark-Areals hin und verweist in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der darüber geführten Diskussionen, die der Volksentscheid für den Vereinssport und die Öffentlichkeit haben wird. Herr Steinke gibt zu bedenken, welche Folgen es für den Sport hätte, würde der Volksentscheid erfolgreich sein. Für den Sport auf dem Gelände der Tempelhofer Freiheit wäre das faktisch das Aus. Die Sportwelt sei hierüber bei der gestrigen LSB-Sitzung entsetzt gewesen. Herr Ewert weist darauf hin, dass es letztendlich immer eine Frage der Kommunikation sei. Der Senat hätte die Bürger im Vorfeld ausreichend beteiligen müssen, dann wäre es vermutlich gar nicht erst zu dieser Situation gekommen. Frau Fuhrmann stellt die Aussage in Frage, dass der Sport sich bei einem erfolgreichen Volksbegehren vermutlich nicht entfalten könne. Sie ist der Meinung, hier werde polemisiert. Man müsse schon prüfen, wer welche Argument vortrage. Man sollte dabei sachlich bleiben. Frau Böcker bittet darum, wieder zur Tagesordnung zurückzukehren, da diese Thematik nicht Diskussionsgegenstand im hiesigen Sportausschuss sein kann.

 

 


 
 

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