Auszug - Bericht über die Saison der RG Wiking e.V. für das Jahr 2012/2013, sowie weitere Planungen durch den 1. Vorsitzenden Herrn Herrmann oder durch erw. Vorstand Herr Becker  

 
 
12. öffentliche Sitzung des Sportausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Sportausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 14.08.2013 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:40 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rudergesellschaft Wiking e.V.
Ort: Haarlemer Straße 45e, 12359 Berlin
 
Beschluss

Da Herr Herrmann noch nicht anwesend ist, wird beschlossen, den Tagesordnungspunkt nach hinten zu verschieben und mit dem TOP "Mitteilungen der Verwaltung" fortzufahren

Herr Herrmann berichtet, dass die RG Wiking im Jahr 1896 gegründet wurde. Derzeit befinde man sich in einer Phase, in der sich der Verein sehr stark engagiere. Im internationalen Spitzensport sei man derzeit jedoch leider nicht vertreten. Mit über 230 Vereinsmitgliedern befinde sich der Verein derzeit an 6. Stelle der mitgliederstärksten Vereine des Ruderverbandes. Der Berliner Rudersport selber könne in den letzten Jahren -mit Ausnahme von nur wenigen Vereinen- keinen Mitgliederzuwachs mehr verzeichnen. Mitgliederzuwachs gäbe es auch bei der RG Wiking. Außerdem habe der Vereine eine starke Jugendabteilung mit insgesamt 30 Mitgliedern unter 19 Jahren. Hierbei waren die errungenen Olympischen Medaillen sehr werbewirksam. In Folge dessen konnte man 8 neue Kinder gewinnen.

 

Ein ehemaliger Leistungsruderer verstärkt die Jugendabteilung als Betreuer. Ein 2er und ein 4er war bei den DM am Start. Herr Herrmann bedankt sich bei der Mithilfe des Bezirksamtes. Hierüber konnte ein Lehrer aus Nordrhein-Westfalen für den Verein gewonnen werden, der an die Fritz-Karsen-Schule gewechselt ist. Erfolge bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Bereich U17/U19 spornen innerhalb des Vereins zusätzlich an. Im Erwachsenenbereich rudert die RGW in der 2. Liga. Herr Herrman betont, dass es entgegen anderer Sportarten hier nicht um Geld ginge. Die Mannschaft selber hat das Potential für mehr. Leider existiere aber nicht die richtige Führung und es fehlt an Effektivität. Die Mannschaftsmitglieder trainieren insgesamt weniger als die richtigen Spitzensportler. Da die Mannschaft zu unstetig und mit zu viel anderen Dingen neben dem Sport beschäftigt sei, ist sie für einen Aufstieg in die erste Liga noch nicht reif genug.

 

Herr Herrmann berichtet weiterhin von der Teilnahme an div. Ruderregatten und von der erfreulichen Konstellation der Firmenregatta "48 Stunden Neukölln". Man habe hier die Möglichkeit der Gruppenmitgliedschaften von Firmen geschaffen, wodurch bereits 8 Firmen  Mitglied im Verein seien. Da es keine Lotto- oder Spielbankgelder mehr gäbe, sei man für die Firmenmitgliedschaften sehr dankbar. Neben Zuschüssen der Leffers-Sportstiftung gäbe es somit auch hierüber die Möglichkeit, Vereins- oder Bootszuschüsse zu erhalten. Durch die Firmenmitgliedschaften werden Vereinsleben und Festivitäten positiv beeinflusst. Außerdem helfen die Firmen auch in praktischen Dingen wie bspw. dem Bootswagenbau durch das Einbringen ihres Know-Hows und ihrer Arbeitskraft. Die letzte dreitägige Wanderfahrt nach Wesel bestand hauptsächlich aus Firmenmitgliedern.

 

Herr Herrman berichtet, dass der Verein erhebliche Kosten zu tragen hat. So seien Investitionskosten von über 60.000 Euro am Gebäude und 45.000 Euro für Boote und Sportgeräte geplant. Ein Teil der Finanzierung läuft über Umlagen an die Vereinsmitglieder. So musste zum Beispiel die Terrasse des Vereinsheims saniert werden. Die Heizungsanlage ist über 13 Jahre alt. Derzeit beschäftigt sich der Verein mit der Beschaffung einer Solarthermieanlage, um auch die laufenden Energiekosten zu senken. Ein Antrag beim LSB auf Förderung wurde gestellt. Vorerst wurde die Maßnahme von dort jedoch zurückgestellt. Ebenso muss die Umkleide und die Dusche saniert werden. Dieses erfolgt über eine Mitgliederumlage. Hier wird mit der Baumaßnahme voraussichtlich in 4 Wochen begonnen. Dass der Verein derzeit 50 Mitglieder mehr hat, als noch vor einem Jahr, das kann man insbesondere an den Duschen und Umkleiden sehen. Die höhere Nutzungsfrequenz schlägt sich auch in der Bausubstanz nieder. Demzufolge sind bei einem Beitragsaufkommen von 70.000 Euro auch irgend wann einmal Investitionen i.H.v. 60.000 Euro erforderlich. Diese Summe ist zwar erheblich, muss aber sein, um den Bestand zu sichern. Herr Herrmann hofft in diesem Zusammenhang, dass im Januar der Antrag beim LSB bewilligt wird.

 

Die RG Wiking befindet sich laut Auskunft von Herrn Herrmann derzeit auf einem guten Weg. Gerne möchte man jedoch wieder in den internationalen Spitzensport zurückkehren. Dafür müsse man allerdings auch zusätzliche Trainer für den Verein gewinnen. Der Vereine habe bereits einen ehemaligen Leistungssportler als hauptberuflichen Trainer verpflichten können. Dafür habe man im Verein einen entsprechenden Finanzpool eingerichtet. Leider stellte sich jedoch heraus, dass die Arbeitsauffassung nicht so wahr, wie man sie sich von einem Profi erwartet hatte, woraufhin man sich von dem Trainer wieder trennen musste. Deshalb ist man nun erneut auf der Suche nach einem neuen Trainer. Daraus konnte der Verein die Lehre ziehen, dass ein guter Athlet noch lange kein guter Trainer sein muss. Diese Erfahrung wird auch auf Verbandsebene bestätigt. Hauptsächlich liegt das daran, weil Trainer nicht gut ausgebildet und schlecht bezahlt werden. Für 30 Stunden erhält ein Trainer lediglich rund 1.800 Euro brutto. Trotzdem ist der Verein auch Stolz darauf, eine hauptamtliche Trainerstelle vorhalten zu können. Die Stelle muss nun nur noch mit der geeigneten Person besetzt werden. Hiermit bleibt die Hoffnung verbunden, irgendwann auch wieder entsprechende sportliche Erfolg vorweisen zu können.

 

Auf Nachfrage erklärt Herr Herrmann, dass im Vereinsheim eine Möglichkeit für Gäste zum Übernachten besteht. Diese Möglichkeit wird auch gut genutzt. Eine Übernachtung kostet 10 Euro zzgl. 2 Euro Bettzeug (bei Bedarf). Herrn Herrmann wird die Frage gestellt, ob dem Verein im Bezirk Sportflächen für Trainingszwecke zur Verfügung gestellt werden. Herr Herrmann erläutert, dass der Bezirk für diverse Sportgruppen und die Jugendlichen im Verein Hallenzeiten bereitstellt. Ebenso wird die Ruderkastenanlage des Bezirks zur Verfügung gestellt. Herr Herrmann weist darauf hin, dass der Verein auch mit Mitteln des Bezirksamtes immer wieder eigenständig Reparaturen an der vorhandenen Ruderkastenanlage vornimmt und so zum Erhalt der Anlage beiträgt. Weiterhin wird die Frage nach dem Mädchen- und Frauenanteil im Verein gestellt, insbesondere ob sich nach der letzten Sportausschusssitzung bei der RG Wiking bereits eine Satzungsänderung ergeben habe und Mädchen im Verein als Mitglieder zugelassen sind. Herr Herrmann erläutert, dass es sich weiterhin um einen "Männersportverein" handele. Man habe die Satzung "ausgedehnt", wodurch jeder, sowohl männlich als auch weiblich bei der RG Wiking die Sportart ausprobieren und auch trainieren könne. Mädchen würden im Wettkampf für Friedrichshagen starten. Als Verein müsse man 7 Mädchen vorweisen können, um im Wettkampfbetrieb starten zu können. Diese müssten dann jedoch auch diese Sportart intensiv und leistungsorientiert betreiben. Aus diesem Grund werden vereinzelte Talente an andere Rudersportvereine in Berlin vermittelt, die auch Frauenrudern anbieten. Im übrigen ist die RG Wiking nicht der einzige Männerruderverein. Insgesamt existieren 56 gemischte, 1 Frauen- und 3 Männerrudervereine, wovon 2 Männerrudervereine sportlich sehr erfolgreich sind, einer davon die RG Wiking. Diese Tradition zu "brechen", sei auch innerhalb des Vereins nicht unumstritten und problemlos. Jede unbescholtene männliche Person kann in der RG Wiking Mitglied werden. Trotzdem lässt es der Verein zu, dass Mädchen hier trainieren und rudern können. Hier ist entgegen früheren Tagen bereits viel verändert worden. Man müsse aber auch akzeptieren, dass es Mitglieder gäbe, die ihren "frauenfreien Freitag" behalten wollen, auch wenn es vielleicht nicht mehr in die heutige Zeit passt. Es steht jedoch jeder Person frei, einen anderen Verein aufzusuchen, wenn es ihr/ihm nicht gefällt. Die RG Wiking ist ein Verein, in dem vorrangig Leistungssport betrieben wird. Das müssten Außenstehende respektieren und das muss das Land auch aushalten können. Weibliche Talente werden auch in Zukunft weiterhin gefördert und an andere Vereine vermittelt.

 

Frau Dr. Giffey weist darauf hin, dass die RG Wiking ein wichtiger Neuköllner Akteur ist. Die Tradition sei allen hinlänglich bekannt. Aber bei aller Kritik handele es sich eben auch um einen sehr engagierten und wichtigen Verein. Der Bezirk und die Stadt hält die Tradition sehr wohl aus. Es sei auch noch einmal zu betonen, dass sich die RG Wiking sehr für die Neuköllner Schüler und auch Schülerinnen engagiert. Jeder hat letztendlich die freie Vereinswahl. Das sei im Einzelnen auch nicht gegen die Frauen- und Mädchenförderung gerichtet.

 

Herrn Herrmann wird die Frage gestellt, wie sich der Verein sozial aufgestellt sieht. Was geschieht, wenn ein Mitglied die Beiträge nicht entrichten kann? Herr Herrmann erklärt, dass die Zahl der beitragsfreien Mitglieder gestiegen ist, weil sich bestimmte Personen in der Vergangenheit um den Verein verdient gemacht haben. Es gibt aber auch andere Beispiele. So gibt es Mitglieder, die angeblich keine Beiträge bezahlen können, kaufen sich aber Autos oder lassen sich teuer tätowieren. Auch diese Entwicklung nimmt der Verein zur Kenntnis, kann in diesen Fällen aber keine Ausnahmen von der Beitragszahlung -ob durch Sponsoring oder Beitragserlass oder -stundung- zulassen.

 

Weiterhin wird die Frage nach dem ältesten Mitglied des Vereins gestellt. Herr Herrmann erläutert, dass der älteste Sportler 90 Jahre alt ist und noch immer jede Woche im Ruderboot aktiv ist. Die breite Stütze des Vereins seien sowieso eher die älteren Mitglieder vom Jahrgang 45 und früher. Hier wird durch die Mitglieder im Rahmen der Möglichkeiten jedes Einzelnen durch Einbringen der Arbeitskraft geholfen und auch die Gelder sitzen hier etwas "lockerer", so dass der Verein hiervon profitieren kann. Abschließend wirbt Herr Herrmann noch einmal für das Neuköllner Ruderfestival vom 18. bis 20. Oktober 2013 vom Kids-Cup über das Firmenrudern, der Sternfahrt der Wanderruderer bis hin zur Langstreckenregatta um die "Silbernen Riemen" und lädt alle Mitglieder des Sportausschusses zu dieser Veranstaltung ein.

 

 

 


 
 

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