Auszug - Zielstellungen der beiden Neuköllner Aktionspläne des Bundesprogramms "TOLERANZ FÖRDERN - KOMOETENZ STÄRKEN" in 2013  

 
 
9. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 16.08.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:20 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Çigli-Zimmer, 1. Etage, Raum A104
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss

Anlässlich dieses Tagesordnungspunktes übergibt Herr Thormann das Wort zunächst an Herrn BzStR Liecke

Anlässlich dieses Tagesordnungspunktes übergibt Herr Thormann das Wort zunächst an Herrn BzStR Liecke. Dieser erläutert, dass allen Anwesenden die Dokumentation zum Projekttag des lokalen Aktionsplans Nord – Neukölln, der am 7. Juni 2012 stattfand, ausgehändigt wurde. Darin können unter anderem die Inhalte der Projekte des Lokalen Aktionsplans 2012 und die Ergebnisse aus dem World Cafe anlässlich des Projekttages nachgelesen werden. Anschließend bittet er Frau Sierks um nähere Ausführungen. Nachdem diese Frau Hörning von der externen Koordinierungsstelle vorgestellt hat, erklärt sie, dass ein Lokaler Aktionsplan aus dem Programm „Toleranz Fördern-Kompetenz Stärken“ eine zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren und Vertreter/innen der Ämter abgestimmte Ziel- und Maßnahmeplanung zur Stärkung von Vielfalt, Toleranz und Demokratie insb. unter jungen Menschen bzw. zur Bearbeitung spezifischer Problemlagen, die dem entgegenstehen, ist.

 

Lokale Aktionspläne im Programmbereich „Toleranz Fördern-Kompetenz Stärken“ dienen der Förderung der Demokratie, sie beugen im weiteren Sinne extremistischen Tendenzen vor. Es handelt sich aber nicht um intervenierende Maßnahmen, sondern um Prävention. Es geht darum, demokratisches Bewusstsein insbesondere bei jungen Menschen zu stärken.

 

Lokale Aktionspläne sind ressortübergreifend, betreffen also nicht nur das Jugendamt, wenngleich der Schwerpunkt auf dem Bereich Jugend liegt. Die politische Federführung für die Lokalen Aktionspläne in Neukölln liegt beim Stadtrat für Jugend und Gesundheit. Ein lokaler Aktionsplan soll aber nicht nur von der federführenden Abteilung, sondern von der gesamten Kommune getragen werden.

 

In Neukölln gibt es zwei Lokale Aktionspläne (LAP): Seit 2007 gibt es einen LAP in Süd-Neukölln um rechtsextremen Tendenzen entgegenzuwirken und seit 2011 einen LAP in Nord-Neukölln zur Verbesserung des Zusammenlebens unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, Förderung wechselseitigen Respekts.

 

Die Lokalen Aktionspläne werden vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. In 2013 können für den LAP Neukölln Nord 80.000€ beantragt werden und für den LAP Neukölln Süd noch 20.000€. Die Förderung für den LAP Süd endet Ende 2013. Die Mittel für den LAP Süd dienen der Sicherung des Erreichten.

 

 

Zielstellungen des LAP Süd-Neukölln für 2013

 

 

Veranschlagte Summe

 

Vorbereitung und Durchführung einer Ausstellung zu Zwangsarbeiterlagern in Rudow im Mai bis Juni 2013. Recherche und Aufbereitung mit Film und Fotos. Werbung.

6.000 - 8.000€

 

Aktionsfonds zur Aufrechterhaltung demokratischer Präsenz im öffentlichen Raum

3.000€

Künstlerisches Projekt zur demokratischen Belebung des öffentlichen Raums unter Einbeziehung von Jugendlichen,  Anwohner/innen und Initiativen vor Ort

5.000 - 7.000€

Externe Koordinierungsstelle (bis zu 20% der Gesamtfördersumme)

 

4.000€

 

 

 

Zielstellunge

 

Der LAP Neukölln Nord befindet sich aktuell im zweiten Förderjahr. Innerhalb der dreijährigen Laufzeit des LAP sollen alle zu Beginn der Laufzeit festgelegten Zielstellungen des LAP bedient werden. Erfolgreiche Arbeitsansätze aus 2012 sollen in 2013 weiter entwickelt und perspektivisch verstetigt werden.

 

Der Lokale Aktionsplan Neukölln-Nord verfolgt 3 Leitziele:

 

·         Auf den Straßen Neuköllns begegnen sich die Menschen mit Offenheit und Respekt. Die Menschen fühlen sich im öffentlichen Raum sicher. Der Grundkonsens für eine friedliche Koexistenz ist gestärkt.

·         Menschen unterschiedlichen Geschlechts, unterschiedlicher Herkunft, Religion, Lebensstils, sexueller Orientierung etc. werden gleichermaßen anerkannt.

·         Neuköllner Kinder und Jugendliche erfahren Anerkennung und Wertschätzung.

 

Um sich geeignete Projekte und Maßnahmen zu überlegen, mit denen diese Ziele erreicht werden sollen, gibt es einen Begleitausschuss, bestehend aus 5 Vertreter/innen verschiedener Ämter des Bezirksamts und 12 zivilgesellschaftlichen Akteuren.

 

In der Auswertung der Projekte des vergangenen Jahres wurde festgestellt, dass die Projekte zwar nach innen gut arbeiten, die Außenwirkung aber gering ist. Ein Lokaler Aktionsplan soll jedoch nicht nur fehlende Mittel der Kinder- und Jugendförderung oder der politischen Bildung kompensieren. Er soll in das öffentliche Bewusstsein dringen, sensibilisieren, Aufmerksamkeit schaffen. Um Öffentlichkeitswirksamkeit zu erreichen, müssen die Projekte ein anderes Format haben. Deshalb wird derzeit geprüft, ob die Voraussetzungen vorhanden sind, um ein größeres Musikprojekt mit Nord-Neuköllner Jugendlichen zu initiieren.

 

Die grobe Projektidee beinhaltet die Teilnahme verschiedener Gruppen. Unterschiedliche Musikstile sollen zusammengeführt werden, so eventuell auch ein Mix von Hip Hop mit klassischen Elementen. Die Jugendlichen sollen ihren eigenen Stil darstellen, diesen aber auch in ein gemeinsames Arrangement einbringen. Das Gemeinsame könnte ein gemeinsames Stück sein, aber auch eine szenische Darstellung um die einzelnen Stücke herum. Die Musikschule soll als möglicher Kooperationspartner angesprochen werden. Es sollen Wege gefunden werden, Jugendliche einzubeziehen, die selbst (noch) nicht Musik machen können.

 

Da es sich um ein Projekt des Lokalen Aktionsplans „Toleranz Fördern-Kompetenz Stärken“ handelt, muss die inhaltliche Auseinandersetzung der Jugendlichen mit dem Thema Respekt, Zusammenleben, Demokratie innerhalb des Projekts einen hohen Stellenwert haben. Damit eine solche Auseinandersetzung stattfindet, muss der Prozess pädagogisch begleitet werden.

 

Mit den verbleibenden Mitteln von 40.000 bis 50.000 Euro sollen die Projekte weiter entwickelt werden, die sich in 2012 bewährt haben. Dabei wurde folgende Priorisierung vorgenommen:

 

1.       Externe Koordinierungsstelle

(Projektbegleitung, Controlling. 20% der Gesamtfördersumme)              16.000€

 

2.       Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus:

„Antisemitismusprävention – Projekttage und Qualifizierungen

an Nord-Neuköllner Schulen“                                                                      10.000 - 15.000

 

3.       Cultures Interactive:

NNk Be Respect-ed. Projekte und Peer Leader Teams              10.000–15.000

 

Neue Zielstellungen sollen vorerst nicht bearbeitet werden.

 

Nachdem die Fragen der Anwesenden von Frau Sierks und Frau Hörning beantwortet wurden, nimmt der JHA die Zielstellungen der Neuköllner Aktionspläne „Toleranz Fördern-Kompetenz Stärken“ bei einer Enthaltung zustimmend zur Kenntnis.

 

Herr Thormann dankt Frau Sierks und Frau Hörning für die Präsentation und beendet den Tagesordnungspunkt.

 

 

Seitens der Kiez AG liegen keine Mitteilungen vor.

 


 
 

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