Bezirksamtsbeschluss 241/17

Drucksachen der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin
XX. Wahlperiode

Sitzung am:
Drs. Nr.: 0344/ XIX
Lfd. Nr.:

Vorlage zur Kenntnisnahme
- Schlussbericht -

Sozialmissbrauch verhindern

Mit Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung vom 23. Januar 2013 wurde das Bezirksamt Neukölln gebeten zu prüfen, gegebenenfalls in Abstimmung mit den zuständigen Senatsstellen, sich dafür einzusetzen, dass Frauen, die mit ihren Kindern in die Zweit-ehen-Falle geraten sind, ein Angebot für eine professionelle Betreuung- und Beratung zu erhalten. Zu prüfen wäre auch, ob durch Präventionsarbeit, wie z. B. Broschüren über Polygamie, aufgeklärt werden kann.

Sollte im Rahmen der Arbeit in den regionalen sozialen Diensten des Jugendamtes Neukölln die in Rede stehende Problematik bekannt werden, werden in der Beratungsarbeit Lösungswege für die betroffene Frau aufgezeigt. Es würde eine Aufklärung der Betroffenen hinsichtlich der bestehenden Rechtslage stattfinden bzw. bei Bedarf auch an Angebote wie BIG e.V. oder ein Frauenhaus weitervermittelt werden.

In diesem Zusammenhang hat der Berliner Arbeitskreis gegen Zwangsverheiratung auch eine Handlungsempfehlung für die Berliner Jugendämter zum Thema Intervention bei Gewalt gegen Mädchen und jungen Frauen in traditionell-patriarchalen Familien erarbeitet.
Die Handlungsempfehlung richtet sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berliner Jugendämter und hat die Intention, die Fachkräfte des regionalen sozialpädagogischen Dienstes im Umgang mit schwierigen Familienkonstellationen bei Gewalt und Zwangsverheiratung etc. zu unterstützen und entsprechende Hilfsangebote für Mädchen und junge Frauen in Konfliktsituationen zu etablieren.
Die benannte Broschüre wurde auch für das Jugendamt Neukölln angefordert.

Des Weiteren ist es geplant, dass auch der diesjährige Fachtag im Jugendamt präventiv das Selbstbestimmungsrecht junger Mädchen und Frauen fördert und ihr Selbstbewusstsein stärken soll.

Das Bezirksamt sieht den BVV-Beschluss damit als erledigt an.

Berlin-Neukölln, den

Dr. Franziska Giffey Falko Liecke