Bezirksstadträtin Karin Korte erinnert am Vorabend des 75. Jahrestages der Befreiung an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Neukölln

Pressemitteilung vom 07.05.2020

Termin: 7. Mai 2020, 18:00 Uhr, 46. Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin Gemeinschaftshaus Gropiusstadt, Bat-Yam-Platz 1, Großer Saal

Am 8. Mai 2020 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 75. Mal. Der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus ist Anlass für das Erinnern an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und deren Folgen sowie die Verdienste der Alliierten, die dem nationalsozialistischen Terror ein Ende setzten. Dieses Jahr wird er in Berlin einmalig als Feiertag begangen.

Die Eroberung und Befreiung des Bezirkes Neukölln durch die Rote Armee begann am 26. April 1945. Truppenteile der 8. Gardearmee und die 1. Gardepanzerarmee unter Generaloberst Wassili Iwanowitsch Tschuikow stießen vom Treptower Park aus in Richtung Hermannplatz und Tempelhofer Feld vor. Es kam zu Straßenkämpfen und einem Kampf um das Rathaus, bei welchen wesentliche Teile des Gebäudes stark beschädigt wurden. Bis zum 28.4. wurden die Kämpfe weitgehend eingestellt, der gesamte Bezirk war innerhalb kurzer Zeit von sowjetischen Truppen besetzt. Obwohl Neukölln schwächer als andere Berliner Bezirke von Zerstörung betroffen war, stand die neue Bezirksverwaltung auch hier vor einer großen Herausforderung.

Die Geschehnisse rund um das Kriegsende und den Beginn des Wiederaufbaus werden in dem beigefügten Auszug eines unveröffentlichten Manuskripts mit dem Titel „Kommunalhistorische Betrachtungen, 1949“ beschrieben. Der erste Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln nach 1945, Martin Ohm (CDU), legt in diesem seine persönliche Sicht auf die Ereignisse vor und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges dar.

In der Bezirksverordnetenversammlung wird Bezirksstadträtin Karin Korte an den Jahrestag der Befreiung erinnern:

„Morgen begehen wir nur in Berlin den bisher einmalig ausgerufenen offiziellen Feiertag aus Anlass des 75. Jahrestages des Endes des 2. Weltkrieges. Viele berlinweite Veranstaltungen werden aufgrund der besonderen Situation in neuen digitalen Formaten angeboten, daran beteiligt ist auch unser Museum Neukölln. Mir ist es ein großes Anliegen, dass wir in der Bezirksverordnetenversammlung am 7. Mai nicht geschichtsvergessen zur Tagesordnung übergehen. Wir werden einen Moment innehalten und uns dankbar daran erinnern, dass es Menschen mit und ohne Uniform gab, die ihr Leben für die Befreiung der Deutschen von der Nazidiktatur einsetzten. Allen voran die Angehörigen der Roten Armee, die unter hohen eigenen Verlusten vor 75 Jahren Berlin eroberten.“

Zeitgleich zur BVV schaltet das Museum Neukölln einen Auszug aus einem überlieferten Manuskript des ersten Neuköllner Nachkriegsbürgermeisters Martin Ohm frei. Erstmals erfahren wir hierdurch etwas über das Handeln und die Herausforderungen der damaligen Akteure im Bezirk. Der Sprecher und Schauspieler Matthias Paul hat die Erinnerungen von Martin Ohm nachgesprochen. Das Video kann in der Mediathek des Museums Neukölln abgerufen werden: www.museum-neukoelln.de/veranstaltungen/mediathek.

Passend zum Anlass wird das Museum Neukölln mit der Verlängerung der Ausstellung „Neuköllner Kriegskinder“ ab 11. Mai wiedereröffnet. In der Videoinstallation von Ina Rommee und Stefan Krauss, die noch bis zum 5. Juli gezeigt wird, erzählen acht Neuköllner Zeitzeug*innen sehr emotional, aber auch manchmal erschreckend nüchtern, eindrückliche Geschichten, die sie als Kinder oder Jugendliche in den Jahren 1933 bis 1945 erlebt haben. http://museum-neukoelln.de/ausstellungen/sonderausstellung