Clankriminalität in Neukölln - Die Kinder sind das Symptom

Pressemitteilung vom 19.07.2018

Neuköllns Jugendstadtrat Falko Liecke begrüßt das Vorgehen der Berliner Staatsanwaltschaft gegen die Großfamilie R. als ein wichtiges Signal an die Kinder der kriminellen Clans. Er fordert aber auch mehr Unterstützung vom Senat.

Nach der Beschlagnahmung von Immobilien im Wert von 10 Millionen Euro durch die Berliner Staatsanwaltschaft sieht Neuköllns Jugendstadtrat Falko Liecke den richtigen Zeitpunkt, um die Strukturen krimineller Clans langfristig zu schwächen. Dazu müsse man dafür sorgen, dass die Kinder der Großfamilien aus den kriminellen Strukturen ausbrechen können.

Falko Liecke: „Der Schlag gegen die Familie R. kann ein Signal an die Kinder sein. Sie sehen jetzt zum ersten Mal, dass der Staat sich wehrt. Sie müssen das als ganz neue Erfahrung und als großen Schock wahrnehmen. Wir müssen das nutzen und auf allen Ebenen nachsetzen.

Im Jugendbereich sind bisher die Fülle der Taten, die Unbelehrbarkeit und leider auch die Wirkungslosigkeit aller pädagogischen und gerichtlichen Mittel erschreckend. Wenn selbst der mehrmonatige Jugendarrest kein Einsehen bringt ist klar: die Kinder sind nur das Symptom. Die Familien sind das Problem.“

Neukölln ist bisher der einzige Bezirk, der ein Handlungskonzept gegen Kinder- und Jugendkriminalität entwickelt, vorgelegt und umgesetzt hat.

Liecke fordert den Berliner Senat auf, ein berlinweites Clankonzept vor-zulegen. Damit soll über den Einzelfall hinaus strukturiert gegen kriminelle Großfamilien vorgegangen werden. Dazu muss auch der Staatsanwalt vor Ort in ganz Berlin gehören, so Liecke.