Bezirksverdienstmedaille 2007

Die Bezirksverordnetenversammlung und das Bezirksamt Mitte von Berlin zeichneten am 06. Mai 2008 erneut Personen mit der Bezirksverdienstmedaille aus, die sich mit ihrem ehrenamtlichen Engagement und mit ihren persönlichen Leistungen in herausragender Weise um den Bezirk Mitte verdient gemacht haben.

Die Verleihung fand im Teehaus im Englischen Garten in einem festlichen Rahmen statt.

Die musikalische Gestaltung übernahm Jurij Zozulja vom Musikgymnasium Carl-Philipp-Emanuel-Bach (Beethovens Sonate op. 10 Nr. 2, 1. Satz und Beethovens Sonate op. 10 Nr. 2, 3. Satz sowie C.M. v. Weber – Godowsky- Perpetuum mobile C-Dur).

Folgende Persönlichkeiten wurden geehrt:

Ellinor Loyd (Laudator Bezirksstadtrat Dr. Jens-Peter Heuer)

Ellinor Loyd begleitet das Spielmobil als ehrenamtliche Helferin seit 1981, dem ersten Einsatz des Spielmobils Wedding, mindestens ein Mal in der Woche auf unterschiedlichen Plätzen.

Mit ihren kreativen Bastel- und Spielangeboten bereichert sie nicht nur die Angebotspalette des Spielmobils, sondern bietet den Kindern eine weitere Möglichkeit, umfangreiche sinnliche und kommunikative Erfahrungen zu machen.
Die Mitarbeiter/innen kennen und schätzen Ellinor Loyd als sehr zuverlässige Kollegin, die sich kreative Spiele ausdenken kann, die immer auch die Phantasie der Kinder beflügeln. Sie ist eine sehr gute Beobachterin und bringt ihre reiche pädagogische Erfahrung gern in die Arbeit des Spielmobilteams ein.

Vorgeschlagen und ausgewählt wurde Ellinor Loyd aufgrund ihres herausragenden ehrenamtlichen Engagements für die Kinder- und Jugendarbeit im Bezirk Mitte.

Mark Moroz (Laudator Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke)

Mark Moroz kommt aus Sankt Petersburg, Russland, wo er Ingenieurswesen, Fachbereich Elektromechanik, studiert und in verschiedenen Leitungspositionen als Konstrukteur gearbeitet hat. 1993 kam er als Kontingentflüchtling nach Deutschland.

1999 nahm er seine ehrenamtliche Tätigkeit bei der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland bei der Integrationseinrichtung „Hatikva“ auf, Gründung der Wissenschaftsgesellschaft bei der Zentralwohlfahrtsstelle.
2002 baut er seine ehrenamtliche Tätigkeit als Leiter des Bildungszentrums vom Treffpunkt „Hatikva“ aus, das sich zum Ziel gesetzt hat, speziell Schüler/innen mit Migrationshintergrund in allen schulischen Belangen zu unterstützen.

Bei seiner Arbeit orientiert sich das Bildungszentrum an den Programmen der allgemein bildenden Schulen, Gymnasien und Hochschulen sowie an den Informationen des Landesinstituts für Schule und Medien. Es findet ein ständiger und reger Erfahrungsaustausch mit den Berliner Schulen statt.
Diese geschaffene Struktur zur außerschulischen Bildung ist sehr erfolgreich: zur Zeit betreuen 27 Lehrkräfte nachmittags rund 140 Schüler. Viele der Lehrkräfte wurden von Mark Moroz für die ehrenamtliche Tätigkeit gewonnen.
Er koordiniert den Einsatz der Lehrer, organisiert Seminare und zeichnet verantwortlich für deren Inhalte, koordiniert Eltern-Lehrer-Schüler-Gespräche und baut die Zusammenarbeit mit den Berliner Schulen aus.

Insgesamt kann man sagen, dass das Bildungszentrum Hatikva durch den ehrenamtlichen Einsatz von Mark Moroz vielen Schülern mit Migrationshintergrund und deren Eltern den Einstieg in den schulischen und gesellschaftlichen Alltag in ihrer neuen Heimat erleichtert.

Volker Tepp (Laudator Lars Neuhaus, Fraktionsvorsitzender der SPD der BVV Mitte)

Pastor Volker Tepp hat 1991 seinen Dienst in der Bethania-Gemeinde in Moabit aufgenommen und seine Mitarbeit in diversen kommunalen, kirchlichen und diakonischen Einrichtungen und Arbeitsgemeinschaften eingebracht.

Immer wieder hat Volker Tepp thematisiert, dass es Aufgabe einer christlichen Gemeinde ist, sich diakonisch für andere Menschen einzusetzen. Dies führte 1996 zur Gründung der Diakoniegemeinschaft Bethania e.V., an der Volker Tepp maßgeblich beteiligt war. Diese Einrichtung ist schwerpunktmäßig in Moabit West tätig. Mit einem erheblichen Anteil ehrenamtlicher Arbeit hat Volker Tepp als Geschäftsführer die Arbeit der Diakoniegemeinschaft Bethania geprägt.

Volker Tepp engagiert sich auch außerhalb der Diakoniegemeinschaft Bethania ehrenamtlich im Bezirk Mitte, Beispiele sind das Stadtteilplenum Moabit West, die Erika-Hess-Stiftung oder Treffen der Religionsgemeinschaften.

Waltraut Nethe (Laudator Michael Böttrich, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen der BVV Mitte))

Waltraud Nethe bediente fünfzehn Jahre lang bis zur Schließung des Krankenhauses Moabit die Menschen im Kirchencafé: Patienten und oftmals auch deren Angehörige.

Außerdem arbeitet sie seit Jahrzehnten ehrenamtlich im Bereich der Wohnungslosenhilfe in Moabit. So war sie bis zum Trägerwechsel Mitglied im Kuratorium des Warmen Otto. Nachdem der Warme Otto von der Stadtmission übernommen wurde, übernahm sie mit fast 80 Jahren die Arbeit im Café Tusnelda, einem Spät-Café der Kältehilfe, wohin die Menschen gehen, die Essen, Kleidung und Wärme in jeder Hinsicht benötigen.

Ihre Spezialität jedoch ist das Einsammeln von Spenden für die Wohnungslosenhilfe.

Weiterhin ist sie Unterstützerin der Wartburgschule und Aktivistin in der Wohnungsgenossenschaft des Moabiter Erbbauvereins.
Sie „taucht“ immer da auf, wo ganz einfach „Hilfe benötigt“ wird.

Franz Kottke (Foto Pressestelle Mitte)

Franz Kottke (Laudator Thilo Urchs, Fraktionsvorsitzender der Linken der BVV Mitte)

Franz Kottke engagiert sich seit Beginn seiner Mitgliedschaft im Berliner Mieterverein ehrenamtlich mit tiefstem sozialen Engagement auf dem Gebiet der Wohnungs- und Mietenpolitik im Interesse der Mieter des Bezirks Mitte.

Seine besondere Aufmerksamkeit gilt vor allem der Durchsetzung der Rechte der Mieter, der Gewinnung neuer Mitglieder für den Mieterverein und ihrer Einbeziehung in die Arbeit der Bezirksgruppe. Mit größtem Engagement widmet sich Franz Kottke den Problemen der Mieter, wie etwa die Anwendung des Berliner Mietspiegels, den jährlichen Betriebskostenabrechungen oder Wohnungsmängeln.

Seit 1992 wurde Franz Kottke ununterbrochen zum Leiter der Bezirksgruppe gewählt. Seiner Arbeit ist zu verdanken, dass sich die Bezirksgruppe Mitte schnell zu einer der größten und aktivsten Bezirksgruppen im Berliner Mieterverein entwickelte. In Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung der WBM wirkte er maßgeblich an der Erarbeitung einer Mustersatzung für Mieterbeiräte mit.