Drucksache - 1166/V
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:
(Text siehe Rückseite)
Abt. Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen 33500 BezirksverordnetenversammlungDrucksache Nr.: 1166/V Mitte von Berlin Vorlage - zur Kenntnisnahme-
City-Trees
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen: Die Bezirksverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 21.06.2018 folgende Anregung an das Bezirksamt beschlossen (Drucksache Nr. 1166/V).
Das Bezirksamt wird ersucht zu prüfen, ob zur Verbesserung der Luftqualität im Bezirk Mitte die Installation der sogenannten City-Tresse möglich ist. Als Orte würden sich solche anbieten, wo Bäume nicht wachsen können ohne Schäden, z.B. für die U-Bahn mit sich zu führen. Bei Ablehnung des Prüfersuchens sei dies zu begründen.
Das Bezirksamt hat am 18.12.2018 beschlossen, der Bezirksverordnetenversammlung dazu Nachfolgendes als Schlussbericht zur Kenntnis zu bringen:
Laut Hersteller (“Green City Solutions”) ist der City-Tree ein Bio-Tech-Filter zur Verbesserung der Luftqualität. Verschiedene Moosarten sollen Umweltgifte wie Feinstaub und Stickoxide binden während sie gleichzeitig Sauerstoff produzieren.
Eine Bewertung der City-Trees durch einen Arbeitskreis aus den Bereichen Luft- und Lärmminderungsplanung, ökologische Gebäudekonzepte und Gestaltung des öffentlichen Raumes in den Jahren 2014/2015 hat ergeben, dass die geringe Filteroberfläche des City-Trees (B290xH300) in einem hochbelasteten Straßenraum kaum ausreicht, um eine lokale messbare Schadstoffminderung zu erreichen.
Die Filterwirkung der Mooswände beschränkt sich auf den unmittelbaren kleinräumigen Nahbereich. Die Reduktion von Schadstoffen durch die Vegetation in diesem Nahbereich ist oft kleiner als 20%. Eine Minderung der NO2-Konzentrationen konnte noch nicht eindeutig nachgewiesen werden. Selbst im direkten Umfeld der Mooswände fällt die Filterwirkung jedoch schnell sehr stark ab.
Im ungünstigsten Fall kann die Aufstellung von Mooswänden im Straßenraum lokal sogar deutlich zu einer Verschlechterung der Luftqualität beitragen, etwa durch Staueffekte auf die Luftströmung bzw. ungünstige Auswirkungen auf das Windfeld. Zudem stellt aus Sicht der Stadtgestaltung des öffentlichen Raumes (SenStadtWohn) der City-Tree ein weiteres „Stadtmöbel“ dar, welches im innerstädtischen Bereich neben den bereits vielfältig vorhandenen anderen Elementen um den knappen Raum konkurriert. Es ist des Weiteren zu beachten, dass die wandartige Ausbildung des City-Trees zur Bildung von Barrieren und Behinderungen der Sichtbeziehungen führen wird. Die Senatsumweltverwaltung zieht das Fazit, dass City-Trees eine geringe Wirkung aufweisen und daher einen vernachlässigbaren Beitrag zur Lösung des NO2-Problems darstellen. Das Aufstellen von Mosswänden sei nicht geeignet, die Luftqualität im Stadtgebiet insgesamt zu verbessern. Oberste Priorität bei der Luftreinhaltung müsse die Reduzierung der Emissionen an der Quelle haben, damit die Schadstoffe gar nicht erst in die Atmosphäre gelangen.
Nach Prüfung der vorliegenden Sachlage schließt sich das Umwelt- und Naturschutzamt des Bezirks Mitte der Einschätzung der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz an, dass das Aufstellen von City-Trees nicht geeignet ist, die Luftqualität im Stadtgebiet zu verbessern. Die Luftreinhaltung muss an der Quelle der Emissionen ansetzen.
A) Rechtsgrundlage § 13 i.V.m. § 36 BezVG B) Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung
keine
keine Berlin, den 18.12.2018 Bezirksbürgermeister von DasselBezirksstadträtin Weißler |
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