Drucksache - 1166/V  

 
 
Betreff: City Trees
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der SPDBezirksamt Mitte von Berlin
Verfasser:Matischok 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
   Beteiligt:Fraktion der FDP
Beratungsfolge:
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
19.04.2018 
17. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin (mit LIVESTREAM) überwiesen   
Umwelt, Natur, Verkehr und Grünflächen
16.05.2018 
19.öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Natur, Verkehr und Grünflächen ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Hauptausschuss
05.06.2018 
20. öffentliche Sitzung des Hauptausschusses ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
21.06.2018 
19. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin (mit LIVE-Stream) ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
24.01.2019 
24. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin (mit LIVE-STREAM) mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Antrag SPD vom 10.04.2018
2. BE UmNat vom 16.05.2018
3. BE HA vom 06.06.2018
4. Beschluss vom 21.06.2018
5. VzK SB vom 07.01.2019

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

(Text siehe Rückseite)

 


Bezirksamt Mitte von Berlin 10.12.2018

Abt. Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen 33500

BezirksverordnetenversammlungDrucksache Nr.: 1166/V

Mitte von Berlin


Vorlage - zur Kenntnisnahme-

 

City-Trees

 

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

Die Bezirksverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 21.06.2018 folgende Anregung an das Bezirksamt beschlossen (Drucksache Nr. 1166/V).

 

Das Bezirksamt wird ersucht zu prüfen, ob zur Verbesserung der Luftqualität im Bezirk Mitte die Installation der sogenannten City-Tresse möglich ist. Als Orte würden sich solche anbieten, wo Bäume nicht wachsen können ohne Schäden, z.B. für die U-Bahn mit sich zu führen. Bei Ablehnung des Prüfersuchens sei dies zu begründen.

 

Das Bezirksamt hat am  18.12.2018 beschlossen, der Bezirksverordnetenversammlung dazu Nachfolgendes als Schlussbericht zur Kenntnis zu bringen:

 

Laut Hersteller (“Green City Solutions”) ist der City-Tree ein Bio-Tech-Filter zur Verbesserung der Luftqualität. Verschiedene Moosarten sollen Umweltgifte wie Feinstaub und Stickoxide binden während sie gleichzeitig Sauerstoff produzieren.

 

Eine Bewertung der City-Trees durch einen Arbeitskreis aus den Bereichen Luft- und Lärmminderungsplanung, ökologische Gebäudekonzepte und Gestaltung des öffentlichen Raumes in den Jahren 2014/2015 hat ergeben, dass die geringe Filteroberfläche des City-Trees (B290xH300) in einem hochbelasteten Straßenraum kaum ausreicht, um eine lokale messbare Schadstoffminderung zu erreichen.

 

Die Filterwirkung der Mooswände beschränkt sich auf den unmittelbaren kleinräumigen Nahbereich. Die Reduktion von Schadstoffen durch die Vegetation in diesem Nahbereich ist oft kleiner als 20%. Eine Minderung der NO2-Konzentrationen konnte noch nicht eindeutig nachgewiesen werden. Selbst im direkten Umfeld der Mooswände fällt die Filterwirkung jedoch schnell sehr stark ab.

 

Im ungünstigsten Fall kann die Aufstellung von Mooswänden im Straßenraum lokal sogar deutlich zu einer Verschlechterung der Luftqualität beitragen, etwa durch Staueffekte auf die Luftströmung bzw. ungünstige Auswirkungen auf das Windfeld. Zudem stellt aus Sicht der Stadtgestaltung des öffentlichen Raumes (SenStadtWohn) der City-Tree ein weiteres „Stadtmöbel“ dar, welches im innerstädtischen Bereich neben den bereits vielfältig vorhandenen anderen Elementen um den knappen Raum konkurriert.

Es ist des Weiteren zu beachten, dass die wandartige Ausbildung des City-Trees zur Bildung von Barrieren und Behinderungen der Sichtbeziehungen führen wird. Die Senatsumweltverwaltung zieht das Fazit, dass City-Trees eine geringe Wirkung aufweisen und daher einen vernachlässigbaren Beitrag zur Lösung des NO2-Problems darstellen. Das Aufstellen von Mosswänden sei nicht geeignet, die Luftqualität im Stadtgebiet insgesamt zu verbessern. Oberste Priorität bei der Luftreinhaltung müsse die Reduzierung der Emissionen an der Quelle haben, damit die Schadstoffe gar nicht erst in die Atmosphäre gelangen.

 

Nach Prüfung der vorliegenden Sachlage schließt sich das Umwelt- und Naturschutzamt des Bezirks Mitte der Einschätzung der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz an, dass das Aufstellen von City-Trees nicht geeignet ist, die Luftqualität im Stadtgebiet zu verbessern. Die Luftreinhaltung muss an der Quelle der Emissionen ansetzen.

 

A)      Rechtsgrundlage

§ 13 i.V.m. § 36 BezVG

B)      Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung 

  1. Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben:

keine

  1. Personalwirtschaftliche Auswirkungen:

keine

Berlin, den  18.12.2018

Bezirksbürgermeister von DasselBezirksstadträtin Weißler

 
 

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