Drucksache - 2035/IV  

 
 
Betreff: Mitte als Arbeitgeber attraktiver machen!
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die GrünenBezirksamt Mitte von Berlin
Verfasser:Briest Urbatsch Fraktion der SPD Matischok 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
   Beteiligt:Fraktion der SPD
Beratungsfolge:
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
23.04.2015 
39. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
17.03.2016 
48. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin      

Sachverhalt
Anlagen:
1. Antrag vom 14.04.2015
2. Beschluss
3. VzK vom 25.02.2016
4. Schlussbericht

Wir bitten um Kenntnisnahme

 

 

(Text siehe Rückseite)


Bezirksamt Mitte von BerlinDatum:         02.2016

Abt.      Tel.:32200

     

BezirksverordnetenversammlungDrucksache Nr.

Mitte von Berlin2035/IV

Vorlage - zur Kenntnisnahme

über Mitte als Arbeitgeber attraktiver machen

 

Wir bitten, zur Kenntnis zu nehmen:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung hat in Ihrer Sitzung am 23.04.2015 folgendes Ersuchen an das Bezirksamt beschlossen:

 

"Das Bezirksamt wird aufgefordert, dezidiert Möglichkeiten aufzuzeigen, wie der Bezirk schrittweise als Arbeitgeber attraktiver werden kann, um Schlüsselpositionen zeitnah mit geeignetem Personal zu besetzen.

 

Begründung:

Der Bezirk konkurriert in diesem Zusammenhang nicht nur mit anderen Behörden, sondern auch mit dem freien Arbeitsmarkt, in dem z.B. bessere Vergütungsmodelle möglich sind. Der Bezirk soll durch eine nachhaltige Orientierung auf zukunftsfähige, flexible und generationengerechte Job-Gestaltung und Stellenplanung für Fach- als auch Nachwuchskräfte und Auszubildende wieder attraktiver werden."

 

Das Bezirksamt hat am   09.02.2016 beschlossen, der Bezirksverordnetenversammlung dazu Folgendes als Schlussbericht zur Kenntnis zu bringen:

 

Das Bezirksamt Mitte von Berlin kann aufgrund der Bindung an beamten- und tarifrechtliche Vorgaben seine Attraktivität als Arbeitgeber in monetärer Hinsicht nicht frei gestalten und insofern auch außerhalb des Rahmens dieser Vorgaben nicht steigern. Dabei konkurriert der Bezirk neben dem „freien“ Arbeitsmarkt auch mit anderen Berden, welche im Rahmen ihrer Vorgaben deutlich attraktivere Vergütungen und Besoldungen bieten können.

Eine Steigerung der Attraktivität lässt sich daher nach Auffassung des Bezirksamtes nur im Bereich der nichtmonetären Anreize erreichen.

 

Das Bezirksamt stützt sich in seiner Betrachtung auf die Ergebnisse der Studie der Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahr 2004 Was Arbeitgeber attraktiv macht“. Die nach wie vor aktuellen Ergebnisse dieser Studie lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Die Webseiten der Unternehmen sind die wichtigste Quelle für Informationen über potenzielle Arbeitgeber.
  • Ein im Rahmen der Studie rein empirisch erhobenes Wunschprofil des idealen Arbeitgebers benennt als wichtigste Attraktivitätskriterien:
    • Arbeitsaufgaben, die Sp machen,
    • tigkeiten, die erfüllen,
    • eine leistungsbezogene Entlohnung,
    • Vorgesetzte, die die Interessen und Ziele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen,
    • Entwicklungs-/ Karrierechancen 
    • ideelle, nicht monetärer Anerkennung
    • sowie Work-Life-Balance.

Darüber hinaus lag die Dienstleistungsbranche gemäß dieser Studie auf der Beliebtheitsskala weit oben und immerhin 12% der Befragten bevorzugten eine Tätigkeit im Öffentlichen Dienst.

Dies deckt sich mit den Erkenntnissen aus dem Bericht der Senatsverwaltung für Finanzen zum Thema „Mangelberufe Konzept zur verstärkten Einwerbung“ an den Hauptausschuss des das Abgeordnetenhauses von Berlin (PHPW 0156 A), welcher ebenfalls eine nach wie vor hohe Attraktivität einer Ausbildung und Beschäftigung im öffentlichen Dienst feststellt.

Das Bezirksamt Mitte von Berlin wird künftig von den aktuell auf Senatsebene entwickelten Personalmarketingstrategien und Maßnahmen profitieren, beispielhaft wird hier auf die umfassende Nutzung des E-Recruiting-Systems oder die Erweiterung des zentralen Karriereportals verwiesen. Ungeachtet dieser Entwicklung ist es jedoch erforderlich, eigene Kommunikations- und Marketingstrategien zu entwickeln und anzuwenden, welche die vorhandenen Vorzüge des Bezirkes Mitte herausstellen. Dabei gilt es neben den Vorzügen einer Beschäftigung im Öffentlichen Dienst allgemein gerade auch, die speziellen Vorteile einer Beschäftigung beim Bezirksamt Mitte von Berlin darzustellen. Bei der Entwicklung von Marketingstrategien kommt dem Webauftritt des Bezirksamtes Mitte von Berlin eine wesentliche Rolle zu. Die insgesamt zu beschreibenden Vorteile ssen auf der Website in räumlicher Nähe zu Stellenausschreibungen positioniert und somit potentiellen Bewerberinnen und Bewerbern leicht zugänglich gemacht werden.

Das Bezirksamt Mitte von Berlin verfügt über ein vielfältiges Spektrum antigkeiten verschiedener Laufbahnen und Fachrichtungen. Die Tätigkeiten im Bezirk haben im Vergleich zu konkurrierenden Bundes- und Landesverwaltungen einen direkteren Bürger_innenbezug, die Wirkung der eigenen Tätigkeit kann daher im Bezirksamt unmittelbar verfolgt und erlebt werden.

Das Bezirksamt Mitte von Berlin ist nicht nur an vielen berlinweit wichtigen und interessanten Themen direkt beteiligt, sondern aufgrund seiner zentralen Lage auch mit Aufgaben von politischer wie kultureller Relevanz betraut.

Bereits heute bietet das Bezirksamt Mitte verschiedene Möglichkeiten der Personalentwicklung, beispielhaft sei auf Kompetenz Plus“ als Programm zur Führungskräfte-Nachwuchsentwicklung, Führungskräftefeedback und Coaching zur persönlichen Entwicklung verwiesen. 

Im Rahmen der laufbahn- und tarifrechtlichen Möglichkeiten bietet die hohe und weiterhin zunehmende altersbedingte Fluktuation im Umkehrschluss auch Entwicklungspotential mit absehbarem zeitlichen Horizont. Der Personalentwicklung wird damit zunftig eine zunehmende Bedeutung zukommen, denn allein die steigende Zahl der Personalabgänge führt automatisch zu einer höheren Anzahl an notwendigen Stellenbesetzungsverfahren und Personalentwicklungen. Das Bezirksamt Mitte wird daher künftig auch mehr finanzielle wie personelle Ressourcen auf diese Aufgaben verwenden müssen.

 

r eine Tätigkeit beim Bezirksamt Mitte von Berlin gelten Rahmenbedingungen, welche eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Neben den Vorgen der weit überwiegend flexiblen Arbeitszeitgestaltung und vielfältigen Teilzeitbeschäftigungsmöglichkeiten bietet nicht zuletzt auch die Erreichbarkeit der Dienststellen des Bezirksamtes Mitte von Berlin aufgrund der zentralen Lage und hervorragenden Anschlüsse an den öffentlichen Personennahverkehr Vorteile.

 

Im Rahmen des bezirksinternen Projektes zur Entwicklung eines Personalmanagement-Konzeptes wird aktuell u.a. die Pilotierung von Telearbeit konzipiert und eine Dienstvereinbarung zur mobilen Arbeit entwickelt. Mit der Implementierung dieser Instrumente kann die Attraktivität als Arbeitgeber weiter gesteigert werden.

 

Darüber hinaus stellt das Bezirksamt ein breites Spektrum an Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements r seine Beschäftigten zur Verfügung. Neben einem ständigen Beratungsangebot sind vielseitige, individuell zugeschnittene Angebote zur Qualifizierung, zur Verhaltens- und Verhältnisprävention wähl- und gestaltbar. Als Verhaltensprävention werden z.B. neben der Aktiven Pause auch Resilienz- und MBSR-Achtsamkeitstrainings, Kurse zur gesunden Ernährung, Augenentspannung und Sehtraining während der Arbeitszeit bzw. integriert in die Pausenzeit angeboten.

 

Ein Entwicklungsfeld für die Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber sieht das Bezirksamt in der technischen Infrastruktur, Arbeitsplatzgestaltung und Ausstattung. Bedingt durch die Sparzwänge der vergangenen Jahre als Konsolidierungsbezirk konnte der Bezirk Mitte nur unzureichend Mittel für die Erneuerung der technischen Ausstattung zur Verfügung stellen. Auch das vorhandene Arbeitsplatzmobiliar ist überwiegend nicht mehr zeitgemäß und kann den verdichtungsbedingt erhöhten ergonomischen Anforderungen nicht mehr genügen. Mit dem schrittweisen Abbaus des in diesen Bereichen entstandenen Investitionsstaus unter Partizipation der Beschäftigten kann nach Ansicht des Bezirksamtes ein wesentlicher Beitrag zur Attraktivitätssteigerung geleistet werden.

Eine weitereglichkeit zur Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber sieht das Bezirksamt in der Weiterentwicklung von Unternehmens- und Führungskultur.

 

Die seit Jahren angespannte Personalsituation und die durch VzÄ-Abbau und Einsparvorgaben weiter gestiegene Belastung hat vielfach dazu geführt, dass die vorhandenen Instrumente der Mitarbeiterführung und des Dialoges ungeachtet möglicher Weiterentwicklungsbedarfe nur unzureichend genutzt und angewendet werden konnten. Gleichwohl bieten Instrumente wie z.B. Jahresgespräche - angereichert mit wertschätzendem Feedback - eine wichtige Gelegenheit auch für nichtmonetäre Anerkennung.

Der Personalentwicklungsbereich unterstützt daher die Führungskräfte mit Angeboten u.a. zum gesundheitsorientierten Führen. Angebotene Teamentwicklungsprozesse können in den Ämtern zielgerichtet eingesetzt werden und eine gute Zusammenarbeit sowie ein angenehmes Arbeitsklima fördern. Es zeigt sich im Rahmen der Bedarfsabfragen in den Ämtern aber regelmäßig, dass die bislang vorhandenen finanziellen wie personellen Ressourcen dafür nicht ausreichend sind.

 

Durch den Bezirksbürgermeister wurde eine Organisationsuntersuchung der SE Personal und Finanzen durch den Steuerungsdienst in Auftrag gegeben. Ziel dieser Untersuchung ist u.a. auch zu ermitteln, inwieweit der Bezirk auf die Herausforderungen der Zukunft im Bereich der Personalrekrutierung vorbereitet ist. Das Bezirksamt hofft, im Rahmen dieser Untersuchung weitere Erkenntnisse zu Möglichkeiten der Steigerung der Attraktivität des Bezirkes als Arbeitgeber gewinnen zu können.

 

A) Rechtsgrundlage:

 

§§ 12 und 13 Bezirksverwaltungsgesetz

 

B) Auswirkungen auf den Haushaltplan und die Finanzplanung:

 

a. Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben:

zunächst keine
 

b. Personalwirtschaftliche Auswirkungen:

 

zunächst keine

 

Berlin, den      

 

 

 

 

 

 
 

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