Auszug - Regelmäßiges Gespräch mit der Geschäftsleitung des Jobcenters Berlin-Mitte (ca. 30 Minuten) BE: Herr Kosterski, Jobcenter Berlin-Mitte
Der Vorsitzende, Herr Lüthke, begrüßt Frau Ersek und Herrn Kosterski. Herr Kosterski überbringt Grüße vom Geschäftsführer, Herrn Schneider, und berichtet zum Thema Wohnaufwendungsversorgung. Hinsichtlich des Budgets, die noch auszugeben seien, teilt Frau Ersek mit, dass man ein wenig hinter her hänge. Man befinde sich bei ca. 36 %. Ein Risikobetrag bestehe, was unterschiedliche Ursachen habe. Zu Beginn eines Jahres habe man Maßnahmen vergeben, eingekauft und eingeplant. Man musste mit bestimmten Kostensätzen kalkulieren. Innerhalb eines Jahres stellte sich dann heraus, dass Maßnahmen günstiger ausfallen, so dass man Mehrkosten kalkulierte. Das werde jetzt auf die Besetzung einiger Maßnahmen hinaus laufen. Es werden nicht immer alle Maßnahmen besetzt, so dass sich dann wieder daraus Freirechnungen ergeben können. Auch könne es passieren, dass sich bei der Integrationsstrategie bei einigen Kunden/-innen eine Änderung ergebe, so dass man nicht so viel Investitionen benötige, um die/den Kunden/-in zu integrieren. Das würde man dann auch wieder frei rechnen. Herr Kosterski teilt ergänzend mit, dass es im November 2012 eine große Umstrukturierung gab. Jede/r Mitarbeiter/-in, jede/r Arbeitsvermittler/-in habe komplett neue Kunden/-innen bekommen. Dadurch startete man bei der Maßnahmebesetzung im Januar und Februar 2013 sehr schlecht und man renne dem Delta immer noch nach. Man sei bemüht, bis Jahresende auszugleichen, aber das werde nicht komplett gelingen, sondern man werde sich um die 90 % zum Jahresende bewegen.
Frau BV Dr. Reuter (Die Linke) fragt nach dem Stand Besetzung in den 2. Arbeitsmarkt bei Freien Trägern. Herr BzStR von Dassel teilt mit, dass dem BA eine Liste vorliege, in welchem Projekt wie viele Besetzungen stattfinden. Fast 2/3 der Projekte seien vollständig besetzt und es gäbe einzelne Projekte, bei denen 5 Einsätze geplant seien, aber nur 2 angekommen seien, was verschiedene Ursachen habe. Herr von Dassel betont, dass man immer schauen müsse, ob man helfen und ob man nachhalten könne. Er bemerkt abschließend, dass man mit dem Besetzungsstand zufrieden sei.
Frau BD Westphal (CDU) möchte wissen, wie man auf die 91 % reagiere, um die Gelder nicht zurück zu geben. Frau Ersek teilt mit, dass man unterjährig nachplane. Im Rahmen des Vergaberechts sei es nicht einfach, im Jahre 2013 noch einmal neue Maßnahmen aufzusetzen. Man könne sich nur noch auf Maßnahmen beschränken, die direkt vergeben werden können bzw. direkt eingeholt werden können. Das seien z. B. die Ein-Euro-Jobs, Förderung von Arbeitsverhältnissen - Maßnahmen auf dem 2. Arbeitsmarkt - auch Fortbildungsmaßnahmen (FBW) und Hilfen für Selbständige. Mit den Potenzialen am Kundenstamm arbeite man sehr intensiv. Die Besetzung von Maßnahmen hänge davon ab, ob die Kunden/-innen zugewiesen werden, mit denen die Gespräche geführt werden, dort auch ankommen. Nur so ergeben sich teilweise die Lücken zur Planung. Insofern sei es nicht immer erfolgversprechend, wenn man noch Stellen auf den 2. Arbeitsmarkt setzt. Man sei immer bemüht, zusätzlich Projekte zu kreieren. Man stehe mit der Senatsverwaltung und mit den Agenturen in engem Kontakt und man nutze Möglichkeiten, um die Mittel, die für die Förderung von Arbeitslosen zur Verfügung stehen, einzusetzen.
Herr BD Lötzer (Die Linke) spricht die allgemeine Zunahme von Aufstocker/-innen an und meint, dass es sich hier um die Entwicklung eines sittenwidrigen Arbeitsmarktes handele. Er fragt nach, ob das Jobcenter Mitte eine Statistik darüber führe und ob Prüfungen auf Sittenwidrigkeit entwickelt habe. Herr Kosterski verweist auf Zahlenmaterial, die er nachreichen werde. Hinsichtlich sittenwidriger Löhne teilt er mit, dass man die Arbeitsverträge und Lohnabrechnungen ansehe und prüfe. Sobald der Tariflohn um 25 % unterschritten werde, spreche man von einer sittenwidrigen Beschäftigung und man steige dann in die Tiefe.
Das Jobcenter habe sich 16 Maßnahmen beim Langzeitbezug und 10 Maßnahmen der Jugendarbeitslosigkeit herausgesucht.
Abschließend wird über den verteilten Ausschussantrag diskutiert. Die Ausschussmitglieder einige sich auf folgende Fassung (Siehe Anlage DS 0961/IV). |
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