Auszug - Unterstützung der Betriebe durch die Wirtschaftsförderung zur Bereitstellung von Ausbildungsplätzen im dualen und schulischen System im Kontext mit weiteren Akteuren im Bereich der Ausbildungsplatzaquise und Vermittlung u. a. mit dem Jobcenter und der Arbeitsagentur BE: Herr Pede (Job Center Mitte) Frau Weißer-Straht Jugendbertungshaus Compass Mitte  

 
 
12. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Ordnungsamt
TOP: Ö 3.1
Gremium: Wirtschaft, Arbeit und Ordnungsamt Beschlussart: erledigt
Datum: Mo, 28.01.2013 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:57 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Sitzungsraum 239/240
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Frau Weißler Straht das Jugendhaus ID wurde vor 20 Jahren in Berlin gegründet, da vor vielen Jahren deutlich wurde, dass im Bereich der Schul und Berufsbildung nicht viel Unterstützungen angeboten wurde

Frau Weißler-Straht führt aus, dass das Jugendberatungshaus vor 20 Jahren in Berlin gegründet wurde, da im Bereich der Schul- und Berufsbildung nicht genügend Beratungsmöglichkeiten angeboten wurden. Im Jugendberatungshaus befinden sich das Jugendamt, die Arbeitsagentur und das Jobcenter. Die freien Träger haben den Auftrag, junge Menschen zu begleiten, bis diese eine existenzsichernde Tätigkeit gefunden haben. Bei U25 (unter 25 Jahre) wird die Priorität auf die Ausbildung gelegt, damit sich junge Menschen am Arbeitsmarkt etablieren können.

 

Gemeinsam mit dem Jobcenter ist es im Bezirk Mitte gelungen, die Jugendberatung und das Fallmanagement des Jobcenters für junge Menschen unter 25 Jahren in allen vier Jugendberatungshäusern zu verorten. Die Jungendberatungshäuser werden unter anderem von Personen, die keinen bzw. einen schlechten Abschluss haben oder orientierungslos sind, aufgesucht.

 

Herr Pede gibt anhand von Tischvorlagen einen allgemeinen Einblick über Ausbildungsstellen und berichtet unter anderem über Schulabgänger, Bewerber und über die Fördermöglichkeiten in Mitte.

 

Weiterhin erläutert er, dass zusätzliche Fördermöglichkeiten im Bereich der Ausbildung nicht benötigt würden. Der Bezirk Mitte verfüge über ausreichend Ausbildungsplätze die berlinweit vermittelt würden. Aufgrund fehlender Qualifikationen können im Bezirk Mitte nur 10 bis 15 Prozent der jungen Menschen für eine  Ausbildung gewonnen werden. Mitte sei ein hochbelasteter Bezirk mit vielen sozialen Problemlagen. Die Zahl der Ausbildungsabbrecher sei zudem überdurchschnittlich hoch.

 

Es würde  stetig versucht mehr junge Menschen zu qualifizieren, dieser Prozess gestaltete sich jedoch schwierig.

 

In den Jahren 2012/2013 entwickelte sich die Bildungsvermittlung im Jobcenter (SGB III Bereich) besser als in der Arbeitsagentur für Arbeit. Weiterhin teilt Herr Pede mit, dass der Bezirk Mitte das flächendeckenste Versorgungssystem vertiefter Berufsorganisation besäße, welches durch die Agentur für Arbeit gefördert würde.

 

Eine Direktförderung von Ausbildungen durch Unternehmen ist im Gesetz (SGB II) derzeit nicht vorgesehen.

 

Die Fördermöglichkeiten des Jobcenters umfassen eine Einstiegsqualifizierung

sowie ausbildungsbegleitende Hilfen. 

 

Herr Pede erläutert, dass sich Unternehmen inzwischen bemühen Jugendliche mit Startschwierigkeiten zu integrieren. Spezielle Förderprogramme gäbe es nicht. Zudem würden die Unterstützungsangebote zunehmend begrenzt, obwohl die Nachfrage steige. Über direkte Fördermöglichkeiten für Ausbildungsplätze verfüge das Jobcenter nicht.

 

Herr Pede führt aus, dass im Bezirk Mitte eine berufliche Orientierung in den Schulen angeboten werde. Hierzu zähle der Berufseinstiegsbegleiter, die Schulstrukturreform, das Fach W-A-T (Wirtschaft, Arbeit und Technik) und die Kooperation zwischen Schule und Oberstrufenzentren. Die Schwierigkeit bestehe darin, diese zu koordinieren.

 

Es gäbe eine Koordinierungsstelle, welche die Vernetzung zwischen der Schule und den Trägern und zwischen der Schule und der Wirtschaft im Rahmen der vertieften Berufsorientierung an Schulen organisiere.

 

Über ein Modell würde derzeit versucht, Schülern durch eine vertiefte Berufsorientierung einen realistischen Einblick in die Berufsausbildung und deren Bedeutung für die berufliche Entwicklung zu verschaffen.

 

Auf die Nachfrage von Frau Stracke-Gönül, ob eine Zusammenarbeit mit Einrichtungen, Organisationen oder den Moscheen etc. vorhanden sei, antwortet Frau Weißler-Straht, dass in Mitte eine Zusammenarbeit mit Projekten, den Vereinen und den Migrationverbänden bestünde, die Angebote derzeit jedoch nicht ausreichen würden.

 

Herr Pede führt aus, dass sich die Zusammenarbeit schwierig gestalte, da die Glaubwürdigkeit bei den Menschen fehle, das dass Jobcenter wirklich Unterstützung leisten könne.

 

Auf die Nachfrage von Frau Schrader führt Frau Weißler-Straht aus, dass es im Bereich der Jugendberufshilfe ein Instrument gäbe, in denen die Jugendberatungshäuser eine sozialpädagogische Begleitung während der Ausbildung ermöglichen.

 

Auf die Nachfrage von Herrn Draeger antwortet Frau Weißler-Straht, dass Abiturienten und junge Menschen mit einem mittleren Schulabschluss in der Regel ohne große Unterstützung in die Ausbildung gelangen.

 

Auf die Nachfrage von Herrn Kurt teilt Frau Weißler-Straht mit, dass bei familiären Problemen die Zuständigkeit beim Jugendamt läge.

 

Frau Matischok-Yesilcimen informiert, dass die lange Nacht der Ausbildung der DEHOGA Berlin am 17.01.2013 statt gefunden habe (siehe Anlage).

 

Herr Tolan führt aus, dass neue Wege beschritten werden müssen, um den direkten Kontakt zwischen der Wirtschaft und den betroffenen Personen herzustellen.

Weiterhin teilt er mit, dass der Ausbildungsreader aktualisiert wurde und am Mittwoch veröffentlicht werden wird.

 
 

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