Auszug - Neue Konzepte der Schulen (ISS, äußere Differenzierung) und Umsetzung des Qualitätspaketes  

 
 
47. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule
TOP: Ö 1.2
Gremium: Schule Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 18.08.2011 Status: öffentlich
Zeit: 17:35 - 19:55 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Thietz vermittelt, dass in den vergangenen Ausschüssen die Bitte geäußert wurde, Konzepte von Schulen vorzustellen

Herr Thietz vermittelt, dass in den vergangenen Ausschüssen die Bitte geäußert wurde, Konzepte von Schulen vorzustellen. Er hat für die heutige Sitzung die Schulleiterin der Grundschule am Gesundbrunnen, Frau Krüger, eingeladen, die ihr Konzept vorstellt. Er bittet einen Plan zu erstellen, wenn die Ausschussmitglieder etwas über ISS-Konzepte wissen möchten zu überlegen, wann Vertreter welcher Schulen eingeladen werden. Es mache wenig Sinn, sich über 3 oder 4 Schulen Konzepte vorstellen zu lassen, weil jede Schule ein sehr umfangreiches Konzept inzwischen habe. Da es insgesamt 9 Schulen gibt, könnte man jeden Monat ein Schulkonzept besprechen.

 

Anschließend stellt sich Frau Krüger vor. Sie leitet seit 2 Jahren die Grundschule am Gesundbrunnen und dankt für die Einladung. Sie berichtet, dass die heute besprochenen Dinge bezüglich der Sprengelgebiete für ihre Schule nicht zutreffen. Die Schule befindet sich an der Prinzenallee und sei eine Brennpunktschule (soziale Armut, Kriminalität, Drogenkriminalität, Verwahrlosung sozialer Art). Als Frau Krüger vor 2 Jahren ihren Dienst in dieser Schule antrat, gab es noch kein Profil. Das was nötig ist, ist Sprachförderung. Man muss das mit Inhalte belegen. Man war lange auf der Suche danach und hat sich für Sport entschieden. Es konnte ein Konzept entwickelt werden. Man sei an Alba Berlin gekommen. Mit Unterstützung der Schulaufsicht sei es gelungen, 2 Trainer von Alba Berlin in befristeten Verträgen an die Schule zu binden. Die Trainer arbeiten in Halber stelle mit Kooperation mit den Sportlehrern im Unterricht zusammen. Sie vermittelt dem Ausschuss, dass Sport und Sprache miteinander verbunden seien. Sport, gesundheitliche Entwicklung, körperliche Entwicklung, geistige Entwicklung hängen alle miteinander zusammen. Sport fördert Kommunikation in jeder Weise. Es wird auch der Aggressionsabbau gefördert. Das wurde im Konzept genau formuliert. Man möchte motorische Entwicklung, geistige Entwicklung, emotionale Entwicklung, soziale Entwicklung und Gesundheit fördern. Sport stärkt das Selbstbewusstsein, befördert die Kinder, dass sie sich besser ausdrücken können und selbstbewusster auftreten. Seit einem Jahr wurde organisiert, dass die Trainer im Sportunterricht in der Schulanfangsphase mit den Sportlehrern zusammen den Sportunterricht durchführen. Arbeiten ein Trainer und ein Sportlehrer zusammen, dann lässt sich die Bewegungszeit der Kinder enorm steigern. Andererseits wird professioneller mit den Kindern gearbeitet, denn die Grundschullehrer/-innen sind nicht alle Sportlehrer/-innen.

Das Konzept war so geplant, dass die Trainer in der Schulanfangsphase Kooperationen mit der/dem Sportlehrer/-in erarbeiten. Man habe in diesem einen Jahr das erste Mal eine sportbetonte 3. Klasse gebildet. Man habe nicht nur die sportlichsten Kinder in eine Klasse genommen, sondern auch die Kinder, die sich für Sport interessieren. Man habe ihnen anstatt 3 Sportstunden, 5 Sportstunden in den Stundenplan geschrieben (davon 4 mit Trainer). Bei den Eltern hat das einen großen Anklang gefunden. Der Effekt sei so, dass die Eltern anfangen, dafür zu streiten. Man erhofft sich dass andere Eltern aufmerksam werden und sich für diese Schule entscheiden. Teilweise sei es gelungen, den Prozentanteil Kinder nichtdeutscher Herkunft ein wenig zu senken (92 %).

Man möchte jetzt pro Schuljahr eine neue sportbetonte Klasse bilden. Bis zum Ende 2015 möchte man pro Jahrgang eine sportbetonte Klasse haben. Die Schule bietet nicht nur den sportbetonten Unterricht an, sondern die Schule verfügt über viele Sportlehrer/-innen, die in Klasse 5 und 6 arbeiten. Sie haben viele Kompetenzen und bieten nebenbei auch noch Arbeitsgemeinschaften und Sportgemeinschaften an, so dass man für andere Kinder noch sehr viel anbieten kann. Die Trainer von Alba konzentrieren sich nicht allein auf Basketball, sondern machen insgesamt Balltraining an (Mädchenfußball). Es werden alle Sportarten gefördert. Alba Berlin hat die Kinder zu Spielen bei sich eingeladen. Die Kinder konnten in der Pause spielen. Auch für die Eltern war der Effekt enorm von großer Bedeutung. Frau Fischer glaubt, dass man hier eine Möglichkeit für Integration sehen kann. Man erhofft sich ein besseres Bild der Schule für die Öffentlichkeit. Eine Homepage wurde geschaltet. Man hofft, dass sich zukünftig das Klientel verändern wird und das die Hortkinder bestmöglich gefördert werden. Frau Krüger betont, dass die Schule Sicherheiten benötigt. Es gab vor einigen Jahren die Möglichkeit eine Modelschule zu werden. Die Modellprojekte wurden mit zusätzlichen Lehrerstunden und mit zusätzlichen finanziellen Mitteln gefördert. Die Schule am Gesundbrunnen befindet sich leider in keinem Quartiersmanagementgebiet. Die Schule benötigt Verbindlichkeiten und Sicherheiten, so dass man nicht jedes Jahr vor dem Problem stehen muss, ob die Trainer weiter beschäftigt werden können und ob der befristete Vertrag weiter aufrecht erhalten bleiben kann oder muss man damit rechnen, dass alles nicht mehr geht. Deshalb bittet sie um Unterstützung. Sie könnte sich vorstellen, dass die Schule als Modellprojekt anerkannt wird, dass die Politik erkennt, dass sich hier eine Schule im Brennpunkt befindet, die unbedingt Unterstützung braucht. Frau Krüger bemerkt, dass der Standort in den nächsten Jahren sehr frequentiert werden wird. Leider ist in den Standort sehr wenig in den letzten Jahren investiert worden. Die Schule hat in einem Brief mitgeteilt, dass sich die Schule in einem sehr schlechten baulichem Zustand befinde. Frau BzStR´in Schrader hat die Schule unterstützt. Man habe über 6 Jahre lang hinweg einen Bauzaun gehabt, weil die Fassadenteile abgebrochen sind. Der Bauzaun konnte in den Sommerferien durch die Unterstützung vom Schulamt abgebaut werden. Der Bauzaun hatte Spielflächen eingeschränkt. Investitionen wurden in Aussicht gestellt.

 

Der Vorsitzende, Herr Dr. Knape, dankt für die Ausführungen und eröffnet die Diskussion.

Er meint, dass man einiges erreichen kann, wenn man etwas Neues anbietet.

Er bezieht sich auf das Mädchenfußball und fragt, ob Kinder abgemeldet wurden. Frau Krüger meint, dass das nicht der Fall sei. Die Eltern nehmen hin und finden das gut. Bewusste Unterstützung gibt es von Seiten der Eltern nur sehr wenig.

Eine weitere Frage richtet er an Herrn Thietz nach der Finanzierung und ob die Möglichkeit besteht, dass es eine dauerhafte Finanzierung geben wird. Wie würde sich die Situation darstellen, wenn eine dauerhafte Finanzierung nicht stattfindet.

Herr Thietz teilt mit, dass der Wunsch Modellschule geprüft wird. Zur Finanzierung teilt er mit, dass die Stellen aus dem normalen Stellenkontingent befristete Einstellungen finanziert. In diesem Jahr konnten ca. 300 befristete Einstellungen vorgenommen werden. Er sieht nicht, dass in Frage stehen wird, die Weiterfinanzierung nicht weiter zu führen. Eine unbefristete Einstellung sei eher unwahrscheinlich. Man stelle inzwischen Lehrkräfte ein, die nicht die volle Lehrbefähigung haben.

 

Frau BzStR´in Schrader teilt ergänzend mit, dass man hier die Zuständigkeiten beachten muss. Alba Berlin hat mit Frau Schrader Gespräche geführt. Sie möchten nicht den Eindruck erwecken, neue Nachwuchstalente zu gewinnen, sondern sie möchten ein großes soziales Engagement an den Tag legen.

 

Frau Zacher, arbeitet seit 2 Jahren in der erweiterten Schulleitung und vermittelt dem Ausschuss, dass sich die Schule im Aufbruch befinde. Man habe viele Baustellen. Es sei nicht nur die Sprachförderung, sondern man habe auch noch andere Dinge zu bewältigen. Man freut sich über jedes Elternteil, die die Schulleitung fragen und mit denen man vernünftig reden kann. Man habe kleine Erfolge in kleinen Bereichen zu verzeichnen. Auch engagieren sich die Kollegen/-innen sehr viel. Im vergangenem Jahr ist das Sprachförderzentrum auf die Schule zugekommen und hat angeboten, an einem besonderen Sprachförderprogramm teilzunehmen, welches Deutsch für den Schulstart genannt wird und von der Universität Heidelberg entwickelt wurde. Das Programm wurde für Kitakinder im alter ab 4 Jahren entwickelt. 8 Kollegen/-innen aus der Schule haben sich weiter gebildet. Man möchte dieses Sprachförderkonzept neben der Bewegung umsetzen. Abschließend bemerkt sie, dass ca. 80 % aller Schüler/-innen eine Sprachförderung benötigen.

 

Frau BzStR´in Schrader merkt an, dass sich die Schule einer besonderen Herausforderung im Bezug auf Romakinder gestellt habe.

 

Der Vorsitzende, Herr Dr. Knape, dankt Frau Krüger für ihre Bereitschaft, heute dem Ausschuss zu berichten.


 

 
 

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