Auszug - Vorstellung des Masterplan "Bildung in Mitte" BE: Bezirksamt u. Außenstelle SenBWF (30 min.)
Frau
Hänisch teilt mit, dass den Fraktionen das Rahmenpapier schon seit einigen
Wochen vorliegt, das als erster Entwurf, aus der Sicht des Bezirksamtes,
weitestgehend die Themen aufführt, die man in einem solchen
Bildungspakt/Masterplan gerne verankert sehen möchte. Die Zielstellung des
Bezirksamtes ist es, hier zu einer partnerschaftlichen Grundhaltung zu kommen,
dass Bildungspolitik im Bezirk Mitte nur miteinander erfolgen kann. Weiterhin
möchte man zu einer Verschränkung der Leistungen des Bezirksamtes (z.B. Jugendamt,
Bibliotheken, Gesundheitsamt) nicht nur im Rahmen der äußeren
Schulangelegenheiten kommen. Des weiteren hat das Bezirksamt den Wunsch, zu
einer Art Zielvereinbarung zu kommen, um gemeinsame Grundsätze vertraglich zu
verankern. Die Handlungsfelder, Ziele und Indikatoren sind dann entsprechend zu
konkretisieren. Das Papier dient als Diskussionsgrundlage und wurde in einer
gemeinsamen Runde im Bezirksamt mit der AG Schulleiter/innen andiskutiert, die
vom Grundsatz her einer solchen Idee aufgeschlossen gegenüber stehen und gerne
daran mitwirken würden. Für das Bezirksamt war es ein wichtiger Meilenstein,
über die Einverständniserklärungen der hälfte der Schulen, die Bereitschaft zu
zeigen, sich öffnen zu wollen und dem Bezirksamt und der BVV Einblick in ihre
innere Verfasstheit zu geben, ohne daraus Vorwürfe abzuleiten. Aus der Sicht
von Frau Hänisch wird es nötig sein, nach den Schulferien erneut eine Runde mit
der AG Schulleiter/innen durchzuführen, um sich über das weitere Verfahren zu
verständigen. Weiterhin sieht sie als notwendig an, dass man sich auf einige
Schwerpunktthemen begrenzt, um möglichst bis zum Ende diesen Jahres an
wichtigen Schnittstellen entsprechende Konkretisierungen zu haben. Die
Sprachförderung steht schon in der Diskussion zwischen der Schulaufsicht und
dem Bezirk. Es geht noch darum, wie man ein bezirkliches Sprachförderzentrum
umsetzen kann. Dies könnte auch ein wesentlicher erster Baustein in einem
solchen Masterplan sein, wenn das Bezirksamt und die Schulaufsicht sich zu Rahmeneckpunkten
eines solchen Sprachförderzentrums verständigt haben. Herr
Sperlich möchte auf den Aspekt aufmerksam machen, dass der Gesetzgeber nicht
ohne Grund die Teilung der inneren und äußeren Schulangelegenheiten vorsieht.
Das bedeutet, dass die Auswertung und Bewertung der Aspekte der Schulqualität
der inneren Schulorganisation der Unterrichtsqualität selbstverständlich eine
Aufgabe der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung vertreten
durch die Außenstelle darstellt. Der Aspekt der Zusammenarbeit sollte hier
vielleicht noch etwas deutlicher erkennbar werden. Nicht umsonst wird durch die
Schulaufsicht eigentlich die fachliche Aufsicht über die Arbeit in den Schulen
wahrgenommen. Und nicht umsonst ist die Außenstelle Mitte dazu da, auch in
solchen Ausschüssen den Ausschussmitgliedern entsprechend Auskünfte zu erteilen
und Bewertungen vorzutragen. Wenn man diesen austarierten Ausgleich, die
Balance zwischen äußerer und innerer Schulangelegenheiten durchbrechen will,
dann muss man das sagen. Selbstverständlich stehen allen Ausschussmitgliedern
alle Dokumente und Unterlagen, die öffentlich zugänglich sind, zur Verfügung.
Eine separate Bewertung von Schulen kann es in dieser Form nicht geben. Die
wird durch die entsprechende Fachaufsicht vorgenommen und auch in die
Diskussion eingeführt. Dies möchte er nochmals deutlich machen, damit es nicht
zu unnötigen Schwierigkeiten kommt. In der Vergangenheit konnte man sehen, dass
ungeachtet der Aspekte der Schulqualität oder der Unterrichtsqualität bestimmte
finanzielle Budgetierungsprobleme sich stärker auf bestimmte
Planungsentscheidungen des Bezirks auswirken. Das bedauert er, aber es ist so
und man muss es so hinnehmen. Der Träger setzt dann ggf. auch bestimmte
Maßnahmen unter dem Gesichtspunkt von KLR und Defiziten so durch. Das sollte
hier sehr klar auseinander gehalten werden. Er möchte nochmals deutlich sagen,
dass sowohl die einzelnen Fachverantwortlichen als auch die Außenstelle insgesamt
dazu da und auch bereit ist, über Aspekte der inneren Schulangelegenheiten dem
Ausschuss entsprechend zu berichten und die Positionen darzulegen. Herr
Dr. Pfeifer teilt aus der Sicht der Schulleiter mit, dass sehr ausführlich über
das Angebot des Bildungspaktes gesprochen wurde. Er möchte die Aussagen von
Herrn Sperlich sehr unterstützen. Die Schulleiter/innen sehen, was die
Aufarbeitung der möglichen inneren Stärken und Schwächen der Einzelschule
angeht, bezirklicherseits wenig Handlungsbedarf. Insbesondere wird auch kein
Informationsdefizit gesehen. Die Schulleiter/innen waren deshalb auch sehr
überrascht, dass nach dem Erscheinen des sog. Brandbriefes im Dezember
vergangenen Jahres, dass erste Schreiben des Schulamtes an die
Schulleiter/innen mit dem Ersuchen einer Einverständniserklärung für eine
Sache, die eigentlich völlig transparent ist, eingegangen ist. Das ist auch der
Hauptgrund, warum viele Schulleiter/innen darauf nicht geantwortet haben. Zwar
sind die Inspektionsbericht nicht öffentlich, trotzdem liegen sie dem
Bezirksamt vor und werden sogar auf Wunsch des Bezirksamtes durch die
Inspektionsteams erläutert. Deshalb geht es weniger darum, dass sich die
Schulen nicht in die Karten schauen lassen wollen, so wie es ein bisschen
unterstellt wurde, sondern es geht eher darum, dass ein Unverständnis da war,
in welchem Kontext dies überhaupt geschehen sollte. Deshalb ist die von Frau
Hänisch geäußerte Sorge, dass die Hälfte der Schulen nicht geantwortet hat,
erklärbar. Weiterhin haben die Schulleiter/innen eine andere Haltung zu dem
vorgelegten Entwurf eines Bildungspaktes, weil auch da der Akzent zu sehr
darauf liegt, als würden Schulen in Mitte nicht die nötige Qualität abliefern.
Dazu gibt es aber seitens der hochgerechneten Ergebnisse der Schulinspektionen
gar keinen Hintergrund für. Diese haben eher gezeigt, dass die Schulen in Mitte
durchaus normale Arbeit leisten. Es gibt auch Schulen, die sehr gute Arbeit
leisten, insbesondere unter Berücksichtigung der Bedingungen. Auf der
Klausurtagung mit den Vertretern des Bezirksamtes haben sich die
Schulleiter/innen bereit erklärt, sich auf einen solchen Bildungspakt
einzulassen und werden dafür auch bei den Schulen werben. Allerdings würden die
Schulleiter/innen den Akzent etwas anders setzen, als die bereits erwähnten
unterschwellig artikulierten Defizite der Schulen, wie sie auf Seite 2 des
Vorschlags zum Ausdruck kommen. Die Schulleiter/innen wollen, dass die Schulen
endlich verlässlich und auskömmlich ausgestattet und unterhalten werden. Das
ist das Hauptanliegen der Schulleiter und war Grund für den sog. Brandbrief.
Deshalb ist dieser Ausschuss hier überhaupt gegründet worden. Aber aus Sicht
der Schulleiter findet dies nicht genügend Beachtung in dem Vorschlag und kommt
auch in der Präambel nicht vor. Insofern wird es wahrscheinlich noch einige
Verhandlungen zwischen Bezirksamt und Schulen brauchen, um bis zum Jahresende
zu einem Ergebnis zu kommen. Die Schulleiter/innen sind aber prinzipiell zu
dieser Mitarbeit bereit. Herr
Dr. Knape führt aus, dass er die Aussagen von Herrn Dr. Pfeifer sehr gut
nachvollziehen kann. Er selbst hat den ganzen Hype mit der Veröffentlichung der
verschiedensten Ergebnisse auch nicht ganz verstanden. Natürlich ist die
CDU-Fraktion für Transparenz. Aber in erster Linie ist sie dafür, dass die
Eltern sich für ihre Kinder die Schulen auswählen können. Auch ist ihm nicht
ganz klar, was die Bezirksverordneten mit den Daten anfangen soll. Er selbst
hat in noch keinen einzigen Evaluationsbericht reingeschaut. Ihn hat auch die Aussage
in einem Papier von einem einzelnen Herrn von Anfang an schockiert, wonach den
Schulen vier Jahre Zeit gegeben wird und wenn es dann nicht funktioniert,
werden die Schulen geschlossen. Diesbezüglich kann Herr Dr. Knape die
Schulleiter/innen verstehen, wenn sie zurückhaltend mit der Herausgabe der
Daten umgehen, weil es danach aussieht, hier Strafaktionen zu planen. Herr Dr.
Knape ist auch der Meinung, dass der Bezirk natürlich seine Hausaufgaben machen
muss, das war der Sinn dieses Briefes. Er muss sich auch immer wieder wundern,
was dabei herauskommt. Das ging hoch bis zum Herrn Prof. Zöllner, der dann
gesagt hat, jetzt gibt es die Schulstrukturreform und dann sind alle Probleme
gelöst. Jedoch findet die Schulstrukturreform an keiner Stelle in dem Brief der
Schulleiter/innen eine Erwähnung. Das geht in die überhaupt nicht richtige
Richtung. Und er als Bezirksverordneter möchte hier nicht den Eindruck
erwecken, irgend jemandem in der Schule absprechen zu wollen, dass er gute
Arbeitet leistet oder dass die Bezirksverordneten den Schulleiter/innen die
Pistole auf die Brust setzen, wenn sie nicht das machen, was die
Bezirksverordneten wollen, und dann die Schule platt gemacht wird. Insofern
hätte Herr Dr. Knape gerne von Herrn Sperlich gewusst, was er von solchen
Ankündigungen hält, dass Schulen geschlossen werden, wenn sie nach vier Jahren
den Durchschnitt von Berlin nicht erreichen. Frau
Dr. Stiller kann sehr gut verstehen, was Herr Dr. Pfeifer gesagt hat. Sie ist
aber der Auffassung, dass es dazu durchaus auch eine Gegensicht gibt. Wenn hier
von Herrn Sperlich gesagt wurde, es sei so, dass die planerischen
Entscheidungen des Bezirks gefällt worden seien anhand von
Ressourcennotwendigkeiten und nicht anhand einer notwendigen und unabhängigen
Bewertung, dann kommt man ein bisschen in die Situation, wo man sagen muss, der
Bezirk hat hier die Rolle gewürgt zu werden und wenn er stöhnt, dann regt man
sich darüber auf. Eine auskömmliche Finanzierung, und darüber muss man sich
ganz klar sein, kann es für die Schulen nur dann geben, wenn der Senat sich
endlich dazu entschließt, die Schulen auskömmlich zu finanzieren. Und das tut
er derzeit nicht. Aus der Sicht der Fraktion Bündnis 90/Grünen kann die
Funktion eines Masterplans wesentlich zweierlei sein. Nämlich einmal durch
Einbeziehung der Senatsverwaltung dahin zu kommen, dass man sich über
realistische Planungen, realistische notwendige Aufwendungen und realistische
Finanzierungen verständigt, die dann auch umgesetzt werden. Und das andere ist,
dass es natürlich durchaus so ist, dass man die Qualität der Schulen in Mitte
kennt und schätzt, man aber auf der anderen Seite nicht darüber hinweg sehen
kann, dass unter den besonderen Bedingungen, unter denen gearbeitet werden
muss, die Schulen nicht so erfolgreich sind, wie es sich die Bezirksverordneten
wünschen würden, wenn das Ziel denn ist, dass jedes Kind in diesem Bezirk die
Chance haben soll, zu einem qualifizierten Schulabschluss und zu einer sicheren
Zukunft zu gelangen. Deswegen ist es die Verantwortung der Bezirksverordneten,
zu sagen, wir sind interessiert daran, dass Schritte gegangen werden, wie man
enger vernetzt so zusammen arbeiten kann, dass man diese Ziel mittelfristig
erreichen kann. Und in diesem Kontext hat man auch das Interesse daran, sowohl
die Modellregion Mitte in Betracht zu ziehen als auch über den Masterplan zu
diskutieren. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen glaubt, dass mit der zu wenig
abgestimmten aber auch zu wenig finanzierten Schulpolitik, gerade unter den
besonderen Bedingungen in Mitte, nicht ausreichend Rechnung getragen werden
kann. Herr
Bertermann fragt bei Herrn Sperlich nach, ob er dem vorliegenden Entwurf
zustimmt bzw. was er daran kritisiert. Das ist ihm nicht ganz klar geworden.
Bei Herrn Dr. Pfeifer fragt er nach, ob es nur die auskömmliche Finanzierung
ist, die an diesem Entwurf kritisiert wird oder gibt es möglicherweise noch
andere Punkte. Frau
David kann die Aussagen von Herrn Sperlich und Herrn Dr. Pfeifer nicht
nachvollziehen, da die Bezirksverordneten ebenfalls der Schweigepflicht
unterliegen. Und warum sollten sich die Bezirksverordneten nicht mit den
inneren Schulangelegenheiten (z.B. Schulinspektionsberichte) befassen. Die
Bezirksverordneten bekommen hier einen Brandbrief und sollen beurteilen, ob
Schulen geschlossen werden oder nicht. Da muss man dann auch verstehen, dass
sich die Bezirksverordneten Kriterien zurechtlegen müssen. In der Diskussion
konnte erkannt werden, dass es sehr wohl Unterschiede der einzelnen Schulen
gibt. Deshalb haben die Bezirksverordneten das Recht und die Pflicht, sich
damit auseinander zu setzen. Auch wollen die Schulleiter/innen eine Antwort auf
ihren Brief haben und deshalb trägt es dazu bei, dass die Bezirksverordneten
mehr Einsicht haben möchten. Herr
Lundkowski ist ein bisschen erstaunt über die hier geäußerte Kritik. Wenn er
sich die Überschrift des Papiers ansieht, dann geht er davon aus, dass es sich
um einen gemeinsamen Entwurf handelt, über den man sicherlich noch diskutieren
kann. Aber das hier so massive Kritik an diesem Konzept geübt wird, darüber ist
er doch sehr erstaunt. Weiterhin möchte er zu den Aussagen von Herrn Dr.
Pfeifer anmerken, dass in dem Brief nicht nur die baulichen finanziellen
Aspekte im Vordergrund standen, sondern auch eine große Rubrik struktureller
Kritik an den Schulen im Bezirk aufgeführt wurde. Und damit auch am
Schulsystem. Somit ist die strikte Trennung von inneren und äußeren
Schulangelegenheiten im Brandbrief nicht zu erkennen. Nach Ansicht von Herrn
Lundkowski waren die strukturellen Maßnahmen (in Richtung nicht das Optimale an
Integration herauszuholen) eigentlich für viele Schulen der wichtigere Punkt.
Auch ist er erstaunt darüber, dass so viele Hemmungen bestehen, dass die
Bezirksverordneten Kenntnis von den Inspektionsberichten bekommen sollen. Nach
welchem Maßstab sollen die Bezirksverordneten dann über Veränderungen in den
Schulen, über Schulschließungen und über Zusammenlegungen diskutieren. Frau
Matischok-Yesilcimen zeigt sich ebenfalls verwundert über die Diskussion. Zum
Masterplan Bildung hat sie die Stadträtin so verstanden, dass es sich um ein
Diskussionspapier aus der Sicht des Bezirksamtes handelt. Und am Ende aller
Diskussionen muss nicht das vorgelegte Papier beschlossen werden. Sie fragt bei
Herrn Dr. Pfeifer nach, ob zu dem Papier schon eigene abgestimmte
Formulierungsvorschläge aus der Sicht der Schulleiter/innen beigetragen wurde.
Betreffend der Schulinspektionsbereicht führt Frau Matischok-Yesilcimen aus,
dass es ihr dabei weniger um Schulschließungen geht, sondern darum, an den aufgeführten
Defiziten zu arbeiten und darin eine Chance zu sehen, mögliche Veränderungen
vorzunehmen. Herr
Sperlich ist durchaus der Meinung, dass gemeinsam zwischen dem Schulträger, dem
Bezirksamt, den entsprechenden BVV-Ausschüssen auf der einen Seite und der
Schulaufsicht als Vertreterin der Senatsverwaltung gemeinsam ein solcher
Masterplan erstellt wird. Die Beiträge haben ihm aber gezeigt, dass man hier
ein sehr weites Spektrum hat. Hier steckt schon die Problematik. Der Punkt ist,
wie muss die Zusammenarbeit bei der Erstellung eines solchen Masterplans
aussehen. Es gibt einen ganz bestimmten Fachverstand auf der Seite des
Bezirksamtes in den Bereichen der äußeren Schulangelegenheiten. Er ist auch
vorhanden bei den inneren Schulangelegenheiten im Bereich der Schulaufsicht.
Seit Jahren wird an der Verbesserung der Schulqualität gearbeitet und es ist zu
erkennen, dass manche Verbesserungsmöglichkeiten an zwei Dingen scheitern. Und
zwar sowohl an den Möglichkeiten eines Bezirks einerseits und an den Möglichkeiten
einer Senatsschulverwaltung andererseits, etwa im Personalbereich. Von daher
kann ein Masterplan sozusagen eigentlich nur gemeinsame Ziele der
Schulentwicklung hier im Bezirk festlegen. Herr Sperlich merkt an, dass aus
allen ihm bisher bekannten Inspektionsberichten immer zwei Bereiche schlecht
bewertet sind. Das ist die Binnendifferenzierung und die schülerorientierten
Arbeitsformen. Die Kriterien, die dort angeführt werden, sind eigentlich aus
fachlicher Seite völlig unklar. Somit kann man diese praktisch vergessen, weil
es einheitlich so beobachtet wird. Das ändert jedoch nichts daran, dass im
Bereich der Schulqualität Verbesserungen herbeigeführt werden müssen. Und wenn
man hier gemeinsam die Zielstellungen im Masterplan definiert, dann ist der Bezirk
mit dem Masterplan auf dem richtigen Weg. Wie weit sich das dann umsetzen
lässt, ist zweifelhaft. Frau Hänisch sagt nicht zu unrecht, dass hier eine
Mängelverwaltung betrieben wird. Und das betrifft sowohl die inneren als auch
die äußeren Schulangelegenheiten. Von daher versteht Herr Sperlich den
Masterplan als eine Möglichkeit, auch in der Öffentlichkeit und gegenüber den
politisch Verantwortlichen, bestimmte Notwendigkeiten/Bedingungen zu
definieren. Herr
Wüstenberg möchte nochmals bekräftigen, dass die Schulinspektions- und
Evaluationsberichte überhaupt nicht geheim sind. Er ist davon ausgegangen, dass
sie den Bezirksverordneten bekannt sind. Sollten sie den Bezirksverordneten
nicht bekannt sein, dann fragt er sich, warum dies nicht so ist. Weiterhin zeigt
er sich erfreut darüber, dass der Brandbrief auf der nächsten Sitzung dieses
Ausschusses Thema sein soll. Der Brief wurde im November 2008 geschrieben und
die Sitzung, wo der Brief behandelt werden soll, findet am 31.08.2009 statt. Er
begrüßt es aus der Sicht der Schulleiter/innen, dass dies innerhalb eines
Kalenderjahres geschafft wird. Er selbst war an fast allen Sitzungen dieses
Sonderausschusses anwesend und hat auch zahlreiche Sitzungen des
Schulausschusses besucht. Ihm ist nicht ganz klar, ob die Bezirksverordneten
diesen Brief wirklich so gründlich gelesen haben, wie er es sich wünschen
würde. Ursprünglich wurde eine AG Schulleiter gegründet, weil es zu wenig
Schulhausmeister, Schulsekretärinnen und Probleme mit der Sauberkeit gab. Und
diese AG Schulleiter hat dann sozusagen den Ärger aufgenommen. In der
Klausurtagung mit den Stadträten wurde formuliert, dass eine Basisausstattung
der Schulen, verlässliches nicht pädagogisches Personal und eine gewisse
Sauberkeit benötigt wird. Die Antwort darauf war, dass diese Dinge nicht
finanzierbar sind. Auch war es Anliegen in dem Brief, dass die Kommunikation so
gestaltet wird, dass man nach ca. einem Jahr zu ersten Ergebnissen kommt. Der
Bezirk hat viele Schulen mit guter Qualität, dennoch gibt es Gründe, dass
Eltern ihre Kinder in anderen Bezirken anmelden, die auch dieser
Sonderschulausschuss mit zu verantworten hat. Herr Wüstenberg wünscht sich,
dass sich die Bezirksverordneten auch damit auseinander setzen, dass die
räumlichen und sachlichen Bedingungen der Schulen konkurrenzfähig mit anderen
Bezirken gestaltet werden. Und wenn hier Entscheidungen über Schulschließungen
getroffen werden, dann wünscht er sich gleichzeitig, dass man sich auch mit der
Finanzierung dieser Dinge befasst. Aus seiner Sicht ist es nicht der
Problemlage des Bezirks förderlich, wenn hier Entscheidungen getroffen werden,
die nicht finanziert werden können. Das Anliegen aller Schulleiter/inne ist, in
dramatisch unterfinanzierter Situation das Beste aus diesen Schulen
herauszuholen. Die Bezirksverordneten können sich gerne jederzeit die
Bedingungen vor Ort ansehen. Herr
Thietz hält es für unbestritten, dass man qualitativ bessere Schulen bzw.
Qualitätsstandards nur gemeinsam erreichen kann, wenn man innere und äußere
Angelegenheiten so miteinander verschränkt, dass ein Maximum an Erfolg dabei
herauskommen kann. Dennoch kommt die hier stattfindende Diskussion in eine
schiefe Lage. Wenn der Masterplan Bildung dazu votiert, hier ein Masterplan für
Schulschließungen zu werden, dann sitzt Herr Thietz nicht mehr mit an Bord. Für
die Fachleute selbst ist es schon schwierig, bestimmte Ergebnisse der Schulen
zu interpretieren. Und dann wollen die Bezirksverordneten dies leisten, das
hält er für sehr, sehr schwierig. Insofern bittet er darum, dass man hier
gemeinsame inhaltliche Diskussionen führt, die nicht unterschiedlich
interpretiert werden. Weiterhin ist das Vertrauen zurzeit etwas reduziert, weil
eben nicht über gemeinsame Dinge diskutiert wird, sondern die Schulaufsicht vor
vollendete Tatsachen gesetzt wird. Und solange dies so ist, wird sich Herr
Thietz nicht mehr an den Diskussionen beteiligen. Es muss ein Modus gefunden
werden, wie man gemeinsam zu vernünftigen Entscheidungen kommt und zwar im
Sinne des Masterplans. Aber davon ist man durch die Spardiskussion und die
Informationspolitik, die hier betrieben wird, weit entfernt. Ihm selbst liegt
das Sprachförderzentrum sehr am Herzen, da es an vielen Stellen der Knackpunkt
ist. Aber leider wird hier zurzeit nicht über das Sprachförderzentrum diskutiert.
Er hätte gerne gewusst, wie man hier an dieser Stelle weiter kommen möchte. Es
steht nämlich wirklich zur Debatte, ob es so etwas geben wird oder nicht, mit
welchen Inhalten und mit welcher Beteiligung. Herr Thietz hat seine Beteiligung
angeboten und gesagt, er gibt dafür vier oder fünf Stellen aus der
Sprachförderung. Aber aus dem Bezirk gibt es bisher so gut wie keine Resonanz.
Somit ist es aus seiner Sicht nicht positiv, was hier läuft. Die
Inspektionsberichte werden der Schulaufsicht und der Stadträtin für Bildung und
Kultur eröffnet und müssten somit auch im Bezirksamt kommuniziert werden
können. Er wundert sich, dass dies noch nicht passiert ist. Somit reduziert er
hier die Diskussion ein bisschen auf die Vertrauensfrage, wie man miteinander
arbeitet. Das muss ernsthaft in eine Struktur gebracht werden, die Herr Thietz
zurzeit nicht erkennen kann. Herr
Allendorf merkt an, dass die Bezirksverordneten extreme Schwierigkeiten haben,
wenn die Zusammenarbeit zwischen Schulträger und Schulaufsicht nicht mehr
gegeben ist. Dann kann er auch nicht mehr nachvollziehen, warum man hier
überhaupt noch zusammen sitzt. Er ist der Auffassung, dass hier Gespräche
geführt werden müssen, da es so nicht weiter gehen kann. Die Bezirksverordneten
machen hier eine ehrenamtliche Arbeit und dann sind die zwei Fachverwaltungen
nicht in der Lage, miteinander vernünftig zu kommunizieren. Das geht so nicht.
Er bittet beide Seiten nochmals darüber nachzudenken und zu einem Schluss zu
kommen, dass man im Sinne der Sache sich gemeinsam an einen Tisch setzt. Herr
Dr. Knape führt aus, dass er selbst Opfer eines Inspektionsteams geworden ist.
Da ist schon eine Menge fake dabei. Auch die Binnendifferenzierung wird etwas
überbewertet. Bisher wurde noch keine Schule aufgrund von Inspektionsberichten
geschlossen. In der Vergangenheit wurde eine Schule geschlossen, weil es keinen
Schulleiter gab. Auch gibt es keine Schulkonferenzbeschlüsse mehr, die man zu
Rate ziehen könnte. Auf jeden Fall würde sich die CDU-Fraktion nicht daran beteiligen,
Schulen aufgrund von Inspektionsberichten zu schließen. Frau
Dr. Stiller möchte Herrn Dr. Knape beruhigen. Sie hat großes Vertrauen zu ihm,
da er ausgesprochen verlässlich polemisch agiert. Weiterhin kann sie die Kritik
von Herrn Thietz teilweise nachvollziehen. Aber hier muss auch die Situation
der Bezirksverordneten gesehen werden. Wenn in einer Schulausschusssitzung über
die Probleme der Sprachförderung diskutiert wird, und dann von der
Schulaufsicht mitgeteilt wird, dass die Absenkung der Klassenfrequenz
aufgehoben wird, kann man als Feierabendpolitiker nicht den Eindruck gewinnen,
dass der Senatsverwaltung Bildung am Herzen liegt. Wenn es dann um
vertrauenbildende Maßnahmen geht, dann müssen die von beiden Seiten kommen. Und
auch die Schließung der Grips-Grundschule ist nicht der Weg, wie sich Frau Dr.
Stiller die Senatsverwaltung als Diskussionspartner auf Augenhöhe vorstellt. Herr
Neuhaus führt aus, dass es mitnichten der Fall ist, dass sich die
Bezirksverordneten heute erstmalig mit dem Brandbrief befassen. Weiterhin wurde
auf Wunsch der Schulleiter/innen der Tagesordnungspunkt vertagt. Zur
auskömmlichen Finanzierung merkt Herr Neuhaus an, dass der Bezirk nur gewisse
Mittel von der Senatsverwaltung für Finanzen zugewiesen bekommt, die er
ausgeben kann. Der Bezirk Mitte hat immer sehr viel mehr Mittel ausgegeben, als
ihm eigentlich für den Bereich Schule zugewiesen wurde. Deshalb ist er nicht umsonst
der Bezirk mit dem größten Defizit in diesem Bereich. Herr Neuhaus ist der
Auffassung, dass sich das Nichtentscheiden für Schulen in Mitte nicht nur an
den äußeren oder inneren Schulangelegenheiten liegt, sondern an beiden. Auch
das angesprochene Vertrauensdefizit muss ausgeräumt werden. Er plädiert dafür,
dass der Masterplan als eine Zielformulierung angesehen wird. Betreffend der
auskömmlichen Finanzierung der Schulen ist er sich nicht sicher, ob es ziel
führend, dies mit in den Masterplan aufzunehmen. Zumindest muss dann definiert
werden, was auskömmlich bedeutet. Frau
Matischok-Yesilcimen bejaht, dass der Sonderausschuss als Reaktion auf den
Brandbrief gegründet wurde. Der Brandbrief beinhaltet aber nicht nur das
Aufzeigen von baulichen Mängeln mit dem Fazit daraus, wenn die baulichen Mängel
beseitigt werden, dass dann die Schule nicht mehr im Argen liegt, sondern es
werden beste Pisaergebnisse erbracht. Schule hat jedoch viel mehr Defizite und
über diese muss man sich unterhalten. Wenn es tatsächlich nur an den baulichen
Mängeln liegt, dann kann sie nicht verstehen, wie Schulen in anderen Bezirken,
die wirklich viele bauliche Mängel haben, bessere Erfolge aufzeigen. Herr
Dr. Pfeifer führt aus, dass sicherlich kein Schulleiter sagen würde, dass die
Qualität seiner Schule alleine vom baulichen Zustand abhängig ist. Das ist auch
nicht der Kern der Probleme. Auch ist den Schulleitern die Situation des Landes
Berlin bekannt. Dennoch ist es wichtig und es muss deutlich drauf hingewiesen
werden, dass es überhaupt nicht weiter hilft, wenn der Ausschuss sagt, er wäre
nicht schuld sondern der Senat. Man muss sehen, was vor Ort und mit welcher
Zuständigkeit der Bezirksverordneten machbar ist. Es wurden im Brandbrief viele
Punkte aufgeführt, die ganz konkret sind und in die bezirklichen Obliegenheiten
fallen. Die Schulleiter/innen versuchen alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die
Eigenständigkeit der Schulen bis an die Grenzen des möglichen zu entwickeln.
Und das wird zurzeit nicht unterstützt. Vor ca. sechs Wochen wurde den
Schulleiter/innen vom Bezirksamt ein Papier vorgestellt als Reaktion auf die
von den Schulleiter/innen gewollte Übertragung von mehr Zuständigkeit im
baulichen Bereich. Aber leider wurde ein ganz anderer Punkt übertragen, als den
man eigentlich gefordert hatte. Das hätte man vermeiden können, wenn man vorher
miteinander gesprochen hätte. Vielleicht sollte man die Schulleiter/innen mit
ins Boot nehmen und gemeinsam schauen, wie man sparen kann bzw. Alternativen
aufzuzeigen. Abschließend teilt Herr Dr. Pfeifer mit, dass er einen Anruf vom
Weinmeisterhaus bekommen hat, da sie Unterschriften sammeln, um es erhalten zu
können. Er erfährt also zum ersten mal von der Schließung des
Weinmeisterhauses, was von seiner Schule stark genutzt wird, durch einen
Telefonanruf einer Fachbereichsleiterin. Das ist ebenfalls ein Beispiel dafür,
wie es nicht laufen sollte. Die Beteiligten müssen ins Boot geholt und es muss
mit ihnen gesprochen werden. Heute muss er hier im Ausschuss durch ein
vorgelegtes Papier erfahren, dass er das Geld, was ihm für seine Schule
zugesagt wurde, nicht bekommt. Es muss doch möglich sein, mit den Beteiligten
über Entscheidungen zu sprechen. So geht das nicht. Frau
David führt zu den Ausführungen von Herrn Dr. Pfeifer zum Vertrauen und zur
Wertschätzung aus, dass es schön wäre, wenn dies auch von der anderen Seite
gegeben wäre. Die Diskussion hört sich hier nicht ganz so an. Sie empfindet die
Diskussion hier von Arroganz geprägt, wenn hier gesagt wird, dass sich die
innere Schulverwaltung mit Schulinspektionsberichten beschäftigt, was sie aber
nicht müssen. Weiterhin möchte sie auf den Vorlauf hinweisen. Es gab einen
Brandbrief, man wollte die Bezirksverordneten verpflichten, man forderte von
ihnen, dass sie sich damit auseinandersetzen. Die Bezirksverordneten haben sich
damit auseinander gesetzt und haben Defizite festgestellt. Und wenn die
Senatsverwaltung bisher nicht in der Lage war, ein besseres Ergebnis zu
erzielen, dann ist das Auseinandersetzen wohl so gut wie gescheitert. Von daher
ist es sehr gut angebracht, wenn sich die Bezirksverordneten damit
auseinandersetzen. Frau David kann nicht verstehen, warum es immer noch diese
Defizite an den Schulen gibt, warum auch die sprachlichen Defizite so hoch sind
und warum es die Schulabgänger nicht schaffen, mit einem Schulabschluss aus der
Schule zu kommen. Und da dies nicht nachvollziehbar ist, gehen die
Bezirksverordneten dem nach. Herr
Thietz führt aus, dass das Thema Sprachförderung schon in vielen
Ausschuss-Sitzungen beleuchtet wurde und sicherlich auch festgestellt wurde,
dass es eben nicht eine Aufgabe der Schule ist, hier etwas zu unternehmen,
sondern dass diese Dinge auch woanders z.B. im Kitabereich aber auch im Bereich
der Erwachsenenbildung eine Rolle spielen. Herr Thietz spricht weiterhin an,
dass, wenn er in einer Runde mit mehreren Stadträten sitzt und an die
kommunalpolitische Verantwortung in Richtung Sprachförderzentrum appelliert und
ihm von einigen Stadträten erklärt wird, dass wäre nicht ihre Aufgabe, dann
kann auch Herr Thietz nicht mehr von Vertrauen sprechen. Er hofft, dass sich
das wieder einrenkt. Auch möchte Herr Thietz festhalten, dass er nicht dafür
verantwortlich ist, wenn die Klassenfrequenzen hoch gesetzt werden. Und wenn er
selbst von Vertrauen spricht, dann meint er damit das Vertrauen zwischen der
Außenstelle der Senatsverwaltung, dem Bezirksamt und den Bezirksverordneten.
Zur Grips-Grundschule führt Herr Thietz aus, dass es eine ungenehmigte 1.
Klasse gegeben hat. Aber es ist nicht richtig, dass die Senatsverwaltung
versucht hat, diese Schule zu schließen, sondern das war ein Beschluss der
BVV-Mitte. Wenn die Schulentwicklungsplanung zu diesem Zeitpunkt schon so weit
gewesen wäre und die Bezirksverordneten die Einsicht gehabt hätten, dass in
Tiergarten-Süd etwas passieren muss, weil einfach die Schülerzahlen nicht mehr
ausreichten, dann hätte man wahrscheinlich die Verschränkung mit dem College
Voltaire gar nicht durchführen müssen. Sicherlich hat auch die Senatsverwaltung
ihren Teil dazu beigetragen, aber andererseits hätte ohnehin etwas in
Tiergarten-Süd passieren müssen. Wie auch immer dies ausgesehen hätte. Die
Bezirksverordneten hätten sich vielleicht nur etwas früher damit befassen
müssen. Das betrifft im Übrigen alle Diskussionen um Schulschließungen, ob in
der Vergangenheit oder jetzt aktuell. Herr
Sperlich möchte die Bezirksverordneten einladen, einmal in einer 4. oder 7.
Klasse zu hospitieren, um zu sehen, wie dort in verantwortlicher Weise mit
großem personellen Aufwand Sprachförderungsarbeit mit „mäßigem Erfolg“
betrieben wird. Und dann sind die Bezirksverordneten sicherlich in der Lage,
der Senatsverwaltung Hinweise zu geben, wie sich das verbessern lässt. Herr
Thietz hat schon mehrfach darauf hingewiesen, dass hier mehrere Faktoren eine
Rolle spielen. Da können sich die Bezirksverordneten wirklich die Füße ablaufen
und werden trotzdem nur begrenzte Erfolge erzielen. Dennoch möchte Herr
Sperlich hier ganz klar sagen, dass trotzdem erhebliche Erfolge erzielt werden.
Zur Frage der Vertrauensbildung führt Herr Sperlich aus, dass man ebenfalls die
Mängel in der Personalausstattung sieht. Zurzeit wird wie verrückt darum
gekämpft, die Schulen mit 100 % auszustatten. Vielleicht wird man es auch
hinbekommen. Dennoch gibt es auch Grenzen der Eigenständigkeit. Den
Bezirksverordneten wird sicherlich auch bewusst sein, dass es Lehrer/innen
gibt, die suboptimal arbeiten. Die kann man aber nicht rausschmeißen. Deshalb
braucht es eine übergreifende Steuerung, damit halbwegs ein Ausgleich in dieser
Situation geschaffen wird und nicht eine Schule allein in unangemessener Weise
besonders belastet wird. Ebenso hat man es auch mit Schülern zu tun, die
außerordentlich schwierig sind. Und auch die kann man nicht an einer Stelle
zusammen schieben, sondern es muss ein Ausgleich geschaffen werden. Das ist die
Schwierigkeit, mit der man es hier zu tun hat. Die Schulaufsicht hat immer das
Angebot gemacht, dass selbstverständlich allen Gremien der BVV Bericht
erstattet und begründet wird. Es soll hier nichts unter den Teppich gekehrt
werden. Aber dann müssen die Probleme auch offen auf den Tisch gelegt werden. Frau
Fünfstück bezieht sich auf den Aspekt Jugendhilfe und Sozialarbeit des
Masterplans und teilt mit, dass sie in der Arbeitsgruppe Konzept mitarbeitet,
die sich seit einem ¾ Jahr mit dem Umbau der Jugendhilfelandschaft beschäftigt.
In der Arbeitsgruppe ist man sehr schnell zu der Erkenntnis gekommen, dass dies
alles Auswirkungen auf Jugendarbeit haben muss. Seitens dieser Arbeitsgruppe
möchte Frau Fünfstück den Willen artikulieren, hier gemeinsam mit den Schulen
zu arbeiten. Zurzeit ist das Ziel und der Weg im Masterplan nur angerissen,
aber dennoch bittet Frau Fünfstück darum, diesem Thema Raum zu geben und
verbindliche Verabredungen zu treffen, damit man zu dem Ergebnis kommt,
Angebote für Kinder möglichst bedarfs- und bedürfnisgerecht gemeinsam
organisieren zu können. Herr
Reschke möchte nicht zum Masterplan sprechen, da es ihm vergangen ist. Er
verhehlt auch nicht, dass er es ein starken Stück findet, wie man hier zurückgeworfen
wird. Man war schon deutlich weiter. Er hatte einmal die Möglichkeit, diesen
Ausschuss zu leiten und da hatte er allen gesagt, dass jeder Beteiligte
(Senatsverwaltung, Bezirksamt, Schulen, Eltern u.a.) die Möglichkeit hat, das
gesamte Verfahren an die Wand zu fahren. Er nimmt hier heute aus dem Ausschuss
mit, dass man sich diesen Ausschuss hätte sparen können, wenn man einfach
unterschreibt, was gefordert worden ist. Dennoch nimmt Herr Reschke Herrn Dr.
Pfeifer nicht ab, dass er tatsächlich für alle beteiligten Schulen spricht,
wenn alle Schulen eigentlich nur ein größtmögliches Maß an Eigenständigkeit
wollen. Er selbst hat nicht mit ganz so vielen Schulen sprechen können, aber
das, was er immer bei Herrn Dr. Pfeifer feststellen musste, konnte er bei anderen
Schulleitern nicht feststellen. Herr Reschke glaubt sogar, dass Herr Dr.
Pfeifer davon überzeugt ist, seine Schule völlig autark leiten zu können. Nur
gibt es leider noch viele andere Schulen in Mitte. Deshalb wird es eine sog.
Blanko-Unterschrift unter Forderungen nicht geben wird. Die Schulleiter werden
eine abgestimmte Antwort zwischen den Fraktionen und dem Bezirksamt auf ihren
Brief erhalten. Und mitnichten ist es so, dass man sich heute das erste Mal mit
diesem Brief beschäftigt. Insofern lässt er sich dies auch nicht unterstellen.
Er lässt es auch nicht zu, dass die Bezirksverordneten hier der „Buhmann“ für
alles wären. Sollte diese Karte gespielt werden, dann werden die
Bezirksverordneten etwas beschließen und die Schulleiter müssen dann damit
leben. Weiterhin merkt Herr Reschke an, dass hier leider nicht auf gleicher
Ebene gesprochen wird. Das beste Beispiel ist die Grips-Grundschule. Und da hat
es wohl sicherlich nicht daran gelegen, dass man nicht früh genug miteinander
gesprochen hat. Weil da wurde in einem Telefonat die Pistole auf die Brust
gesetzt und gesagt, diese Schule wird keine Schule mehr sein. Feierabend. Auch
vom Senator, den man mehrmals angeschrieben hatte, gab es keine Antwort. Herr
Reschke möchte betonen, dass es ihrer beider Senator ist. Insofern bittet er
darum, dass hier nicht so getan wird, dass die Senatsverwaltung die
Glückseligkeit bringt und die Bezirksverordneten unfähig sind, rechtzeitig
darauf zu reagieren. Herr Reschke findet es sehr schade, dass man heute hier so
stark zurückgeworfen wurde. Von dem hier gesprochenen Vertrauen kann er nicht
viel sehen. Er hat auch keine Lust, sich hier ständig irgend welche
Demonstrationen anzutun, die sagen, dass er als Kommunalpolitiker der Dumme
wäre, weil die Senatsverwaltung keinerlei Stellung nimmt und weil die Schulen
teilweise derart auftreten, dass es eigentlich nur die Bezirksverordneten sind,
die alles hemmen. Herr Reschke möchte daran erinnern, dass er von diesem
Brandbrief aus der Presse erfahren hat. Aus der Presse musste er ihn bekommen,
obwohl er in der Schule von Herrn Dr. Pfeifer angerufen und um diesen Brief
gebeten hatte, was ihm verweigert wurde. Insofern sollte man an die Basis
zurückkommen, wenn man über Vertrauen und gemeinsame Zusammenarbeit sprechen
will. Frau
Matischok-Yesilcimen sieht es nicht so, dass man hier zurückgeworfen wurde. Sie
bedauert, dass man heute nicht inhaltlich über den Masterplan gesprochen hat.
Wenn man aber heute weiter geschwiegen hätte, wäre man sicherlich auch in den
nächsten Monaten nicht weiter gekommen. Um so wichtiger ist es, dass heute von
jedem formuliert wurde, welche Wahrnehmung er vom jeweils anderen hat. Jetzt
besteht auch die Chance, ein Vertrauen aufzubauen, wenn alle bereit sind,
inhaltlich arbeiten zu wollen. Sie selbst ist bereit dazu und appelliert an die
anderen, dies ebenfalls zu tun. Herr
Allendorf möchte sich in großen Teilen den Worten von Herrn Reschke
anschließen. Er sieht als Ausschussvorsitzender, dass man noch einen langen Weg
vor sich hat, um das gegenseitige Vertrauen wieder aufzubauen. |
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