Auszug - Bebauungsplanentwurf 1-45VE (VzK DS 1178-III aus BVV 19.3.09) BE: Bezirksamt  

 
 
31. öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Sanieren, Bauen und Bebauungspläne
TOP: Ö 7.4
Gremium: Stadtentwicklung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 29.04.2009 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:30 - 21:05 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Henselmann teilt mit, dass für den B-Plan bereits ein Aufstellungsbeschluss vorliegt, dieser wurde dem Ausschuss zur Kenn

Herr Henselmann (StplA) teilt mit, dass für den B-Plan bereits ein Aufstellungsbeschluss vorliegt, dieser wurde dem Ausschuss zur Kenntnis gegeben. Es ist ein Großmarkt für Gastronomie und Handel geplant, das Grundstück beträgt eine Größe von rund 33.000 qm.

Er führt aus, dass es einige Differenzen hinsichtlich der Gestaltung des Gebäudes gab, darum wurde der Investor zur heutigen Sitzung eingeladen mit der Bitte, Alternativen zur Gestaltung der Fassaden anhand einer Powerpoint-Präsentation vorzustellen.

Herr Gothe teilt mit, dass es sich um ein großes Projekt handelt, welches im Zusammenhang mit dem Nordrand von Moabit, wo eine Umgehungsstraße gebaut wird, gesehen werden muss. Mit der neuen Umgehungsstraße und dem dazwischen liegenden Gewerbegebiet soll ein Puffer geschaffen werden, um die Wohnqualität an der Quitzow- und Siemensstr. aufzuwerten. Das wird in dem Teil der Quitzostraß0e demnächst schon der Fall sein, da die neue Umgehungsstraße in dem Bereich in Betrieb genommen wird. Für die restliche alte Quitzowstraße erfolgt eine Verkehrsberuhigung, somit verändert sich die Situation schlagartig zum Positiven. Auf der westlichen Seite soll ebenfalls eine Umgehungsstraße realisiert werden, das diesbezügliche Planungsverfahren hat kürzlich begonnen.

Herr Gothe führt ferner aus, dass gestern in einer Bürgerveranstaltung der überarbeitete Entwurf für den Moabiter Stadtgarten vorgestellt wurde. Dieser Stadtgarten wird sich neben dem Grundstück befinden.

Herr Gothe berichtet weiterhin, dass daneben eine große Halle liegt. Er legt dar, dass man beraten muss, wie sich die Fassade dieser Großdachhalle zur Quitzowstraße darstellt, da sich auf der anderen Straßenseite normale Wohnhäuser befinden, insofern ist eine anspruchsvolle Aufmachung erforderlich.

 

Herr Titius (Geschäftsführer Hamburger Großmarkt GmbH) stellt das Unternehmen kurz vor und erläutert einige Eckdaten des Projektes. Es handelt sich um die Belieferung von gewerblichen Kunden und keinen Privatkunden. Die Eröffnung ist für Ende 2010 geplant. 200 Arbeitsplätze sollen entstehen.

Herr Kühnl (K+S Architekten) erläutert das Projekt anhand einer Powerpoint-Präsentation. Er verweist darauf dass sie u. a. des Projekt des Metromarktes am Ostbahnhof realisiert haben. Gebäudemaße: 100 Meter Gebäudetiefe, 180 Metern Gebäudelänge, Höhe 10 bis 12 Meter. Zur Siemensstraße wird eine Lärmschutzwand erstellt.

 

Herr Koch fragt nach, ob auch eine Lärmschutzwand zum Park hin realisiert werden soll, da der Lieferhof unmittelbar an den neu entstehenden Stadtpark angrenzt. Dies könnte zu erheblichen Lärmbelästigungen führen.

Dazu wird ausgeführt, dass der Anlieferhof ca. 1,50 Meter tiefer als das hinten ansteigende Gelände liegt. Dies soll über eine Mauer erhöht werden, die das Grundstück einfasst, so dass ein gewisser Schallschutz zum Nachbargrundstück gewährleistet werden kann. Die Anlieferung findet nur von der Planstraßenseite statt. Es bestehen keine Schallemissionen zur Seite der Wohnungen.

 

Herr Bausch stellt fest, dass das Projekt nicht zukunftsfähig ist, da die Verkehrsströme alleine nur auf den mit Brennstoffen getriebenen Verkehr abgestellt sind. Ferner legt er dar, dass in dem Plankonzept keine Informationen über verkehrslenkende Maßnahmen vermerkt sind. Er führt dazu aus, dass sich die Beusselstraße an einer Belastungsgrenze befindet. Durch einen Verbrauchergroßmarkt würde eine zusätzliche Belastung stattfinden. Herr Bausch kritisiert, dass in dem Konzept nichts darüber dargestellt ist, inwieweit auf die Anforderungen der Stadtplanung und der Großprojekte reagiert wird, welche aus dem Klimawandel erfolgen. Herr Bausch fordert, dass die Wassermengen, welche auf dem Grundstück abfallen, aufbereitet und in horizontale Gärten eingeleitet werden. Auf Stellplatzanlagen soll aufgrund der temperaturerhöhenden Wirkung verzichtet werden. Die gesamten Dachflächen sollen als Klimaausgleichsflächen zur Verfügung stehen. Er gibt zu bedenken, dass durch die Größe des Projektes zu befürchten steht, dass, auf Grund fehlender Kaufkraft in Moabit, dortiger kleinteiliger Einzelhandel und dessen Arbeitsplätze verdrängt werden. Er bezweifelt, dass die vorgestellte Fassade so umgesetzt wird.

Dazu wird durch Herr Kühn berichtet, dass zur Zeit Untersuchungen laufen, ob es möglich ist, das gesamte Regenwasser versickern zu lassen. Die Versickerung soll auch den Bepflanzungen in der Nähe zukommen. Ferner ist geplant, einen Ausgleich über ein Solardach (10.000-15.000 qm Solardachzellen) herzustellen, wenn man einen Betreiber findet. Des weiteren wird geprüft, ob sich im Zusammenhang mit diesen Solarzellen eine Dachbegrünung darstellen lässt, die dann zur Regenwasserrückhaltung herangezogen werden soll.

 

Herr Pawlowski führt aus, dass er über eine positive Entwicklung in diesem Gebiet erfreut ist. Er fragt nach, an wen sich das Angebot des Großmarktes richtet.

Herr Titius antwortet, dass kein Einzelhandel stattfindet, sondern gastronomische Häuser (Hotels, Kantinen usw.) beliefert werden, ferner holen Gastronomen die Ware ab. Endverbraucher werden nicht angesprochen.

Herr Titius führt aus, dass 50% des Umsatzes überregional erfolgt und damit kein Arbeitsplatzverlust im Kiez zu befürchten steht. Es erfolgt kein Privatkundengeschäft

 

Herr Gothe ist der Ansicht, dass dieser Ort für das Projekt sehr gut geeignet ist, da er sehr weit in der Innenstadt liegt und auch eine gute Anbindung zur Autobahn aufweist. Die Anbindung erfolgt über die neu zu bauende Straße, belastet wird lediglich der Kreuzungsbereich. Zur Lärmemission für den Park führt er ergänzend aus, dass man sich bewusst für ein Konzept entschieden hat, welches nach Norden hin leicht ansteigt und mit einer 2,50 Meter hohen Kante zur Straße abschließt, um den Lärm der Straße aus dem Park abzuschotten.

Zur Gestaltung der Straße teilt Herr Gothe mit, dass er den jetzt gefundenen Ansatz, mit stehenden Gärten zu arbeiten, sehr gut und interessant findet. Er ist der Ansicht, dass dies auch kleinklimatisch für den Straßenraum vorteilhaft ist. Er spricht sich für dieses Projekt aus.

 

Herr Bhaduri teilt mit, dass er ein Bewohner dieser Gegend ist. Er führt aus, dass das Projekt Unruhe erzeugen wird und die vorhandene Vogelwelt vertreibt. Er bittet um Informationen der Parkplatzsituation und ob der Parkplatz überdacht wird. Ferner fragt er nach den Öffnungszeiten.

Dazu wird ausgeführt, dass die Öffnungszeiten von Mo-Fr von 6:00 – 20:30 Uhr geplant sind, dies kann sich aber noch ändern. Am Samstag soll von 6:00 – 18:00 Uhr geöffnet sein. Der Parkplatz wird überdacht sein und somit auch einen gewissen Lärmschutz bieten.


 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen