Auszug - Bebauungsplanentwurf 1-45VE (VzK DS 1178-III aus BVV 19.3.09) BE: Bezirksamt
Herr Henselmann (StplA) teilt mit, dass für den B-Plan
bereits ein Aufstellungsbeschluss vorliegt, dieser wurde dem Ausschuss zur
Kenntnis gegeben. Es ist ein Großmarkt für Gastronomie und Handel geplant, das
Grundstück beträgt eine Größe von rund 33.000 qm. Er führt aus, dass es einige Differenzen hinsichtlich der Gestaltung des Gebäudes gab, darum wurde der Investor zur heutigen Sitzung eingeladen mit der Bitte, Alternativen zur Gestaltung der Fassaden anhand einer Powerpoint-Präsentation vorzustellen. Herr Gothe teilt mit, dass es sich um ein großes Projekt
handelt, welches im Zusammenhang mit dem Nordrand von Moabit, wo eine
Umgehungsstraße gebaut wird, gesehen werden muss. Mit der neuen Umgehungsstraße
und dem dazwischen liegenden Gewerbegebiet soll ein Puffer geschaffen werden,
um die Wohnqualität an der Quitzow- und Siemensstr. aufzuwerten. Das wird in
dem Teil der Quitzostraß0e demnächst schon der Fall sein, da die neue
Umgehungsstraße in dem Bereich in Betrieb genommen wird. Für die restliche alte
Quitzowstraße erfolgt eine Verkehrsberuhigung, somit verändert sich die
Situation schlagartig zum Positiven. Auf der westlichen Seite soll ebenfalls
eine Umgehungsstraße realisiert werden, das diesbezügliche Planungsverfahren
hat kürzlich begonnen. Herr Gothe führt ferner aus, dass gestern in einer
Bürgerveranstaltung der überarbeitete Entwurf für den Moabiter Stadtgarten
vorgestellt wurde. Dieser Stadtgarten wird sich neben dem Grundstück befinden. Herr Gothe berichtet weiterhin, dass daneben eine große
Halle liegt. Er legt dar, dass man beraten muss, wie sich die Fassade dieser
Großdachhalle zur Quitzowstraße darstellt, da sich auf der anderen Straßenseite
normale Wohnhäuser befinden, insofern ist eine anspruchsvolle Aufmachung
erforderlich. Herr Titius (Geschäftsführer Hamburger Großmarkt GmbH)
stellt das Unternehmen kurz vor und erläutert einige Eckdaten des Projektes. Es
handelt sich um die Belieferung von gewerblichen Kunden und keinen
Privatkunden. Die Eröffnung ist für Ende 2010 geplant. 200 Arbeitsplätze sollen
entstehen. Herr Kühnl (K+S Architekten) erläutert das Projekt anhand
einer Powerpoint-Präsentation. Er verweist darauf dass sie u. a. des Projekt
des Metromarktes am Ostbahnhof realisiert haben. Gebäudemaße: 100 Meter
Gebäudetiefe, 180 Metern Gebäudelänge, Höhe 10 bis 12 Meter. Zur Siemensstraße
wird eine Lärmschutzwand erstellt. Herr Koch fragt nach, ob auch eine Lärmschutzwand zum Park
hin realisiert werden soll, da der Lieferhof unmittelbar an den neu
entstehenden Stadtpark angrenzt. Dies könnte zu erheblichen Lärmbelästigungen
führen. Dazu wird ausgeführt, dass der Anlieferhof ca. 1,50 Meter
tiefer als das hinten ansteigende Gelände liegt. Dies soll über eine Mauer
erhöht werden, die das Grundstück einfasst, so dass ein gewisser Schallschutz
zum Nachbargrundstück gewährleistet werden kann. Die Anlieferung findet nur von
der Planstraßenseite statt. Es bestehen keine Schallemissionen zur Seite der
Wohnungen. Herr Bausch stellt fest, dass das Projekt nicht
zukunftsfähig ist, da die Verkehrsströme alleine nur auf den mit Brennstoffen
getriebenen Verkehr abgestellt sind. Ferner legt er dar, dass in dem
Plankonzept keine Informationen über verkehrslenkende Maßnahmen vermerkt sind.
Er führt dazu aus, dass sich die Beusselstraße an einer Belastungsgrenze
befindet. Durch einen Verbrauchergroßmarkt würde eine zusätzliche Belastung
stattfinden. Herr Bausch kritisiert, dass in dem Konzept nichts darüber
dargestellt ist, inwieweit auf die Anforderungen der Stadtplanung und der
Großprojekte reagiert wird, welche aus dem Klimawandel erfolgen. Herr Bausch
fordert, dass die Wassermengen, welche auf dem Grundstück abfallen, aufbereitet
und in horizontale Gärten eingeleitet werden. Auf Stellplatzanlagen soll
aufgrund der temperaturerhöhenden Wirkung verzichtet werden. Die gesamten
Dachflächen sollen als Klimaausgleichsflächen zur Verfügung stehen. Er gibt zu
bedenken, dass durch die Größe des Projektes zu befürchten steht, dass, auf
Grund fehlender Kaufkraft in Moabit, dortiger kleinteiliger Einzelhandel und
dessen Arbeitsplätze verdrängt werden. Er bezweifelt, dass die vorgestellte
Fassade so umgesetzt wird. Dazu wird durch Herr Kühn berichtet, dass zur Zeit Untersuchungen laufen, ob es möglich ist, das gesamte Regenwasser versickern zu lassen. Die Versickerung soll auch den Bepflanzungen in der Nähe zukommen. Ferner ist geplant, einen Ausgleich über ein Solardach (10.000-15.000 qm Solardachzellen) herzustellen, wenn man einen Betreiber findet. Des weiteren wird geprüft, ob sich im Zusammenhang mit diesen Solarzellen eine Dachbegrünung darstellen lässt, die dann zur Regenwasserrückhaltung herangezogen werden soll. Herr Pawlowski führt aus, dass er über eine positive
Entwicklung in diesem Gebiet erfreut ist. Er fragt nach, an wen sich das
Angebot des Großmarktes richtet. Herr Titius antwortet, dass kein Einzelhandel stattfindet,
sondern gastronomische Häuser (Hotels, Kantinen usw.) beliefert werden, ferner
holen Gastronomen die Ware ab. Endverbraucher werden nicht angesprochen. Herr Titius führt aus, dass 50% des Umsatzes überregional
erfolgt und damit kein Arbeitsplatzverlust im Kiez zu befürchten steht. Es
erfolgt kein Privatkundengeschäft Herr Gothe ist der Ansicht, dass dieser Ort für das Projekt
sehr gut geeignet ist, da er sehr weit in der Innenstadt liegt und auch eine
gute Anbindung zur Autobahn aufweist. Die Anbindung erfolgt über die neu zu
bauende Straße, belastet wird lediglich der Kreuzungsbereich. Zur Lärmemission
für den Park führt er ergänzend aus, dass man sich bewusst für ein Konzept
entschieden hat, welches nach Norden hin leicht ansteigt und mit einer 2,50
Meter hohen Kante zur Straße abschließt, um den Lärm der Straße aus dem Park
abzuschotten. Zur Gestaltung der Straße teilt Herr Gothe mit, dass er den
jetzt gefundenen Ansatz, mit stehenden Gärten zu arbeiten, sehr gut und
interessant findet. Er ist der Ansicht, dass dies auch kleinklimatisch für den
Straßenraum vorteilhaft ist. Er spricht sich für dieses Projekt aus. Herr Bhaduri teilt mit, dass er ein Bewohner dieser Gegend
ist. Er führt aus, dass das Projekt Unruhe erzeugen wird und die vorhandene
Vogelwelt vertreibt. Er bittet um Informationen der Parkplatzsituation und ob
der Parkplatz überdacht wird. Ferner fragt er nach den Öffnungszeiten. Dazu wird ausgeführt, dass die Öffnungszeiten von Mo-Fr von
6:00 – 20:30 Uhr geplant sind, dies kann sich aber noch ändern. Am Samstag soll
von 6:00 – 18:00 Uhr geöffnet sein. Der Parkplatz wird überdacht sein und somit
auch einen gewissen Lärmschutz bieten. |
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