Der Vorsitzende, Herr Allendorf, stellt Frau Rix von der
AWO Mitte vor.
Frau Rix berichtet, dass die Seniorenbegegnungsstätte „Spenerstraße“ zum
1.3.2006 ein Nutzungsvertrag vom Bezirk Mitte übernommen hat. Der Bezirk hat
den Nutzungsvertrag mit Wirkung zum 29.02.2008 gekündigt. Diese Kündigung
hatte der Bezirk frühzeitig mitgeteilt, als das Grundstück zum Verkauf
anstand und es zur Ausschreibung kam. Nach dem Ende der Ausschreibung stand
fest, dass das Haus eine schwedische Gruppe (ARCELIUS) übernimmt.
Von Seiten des Bezirkes hat es Gespräche mit ARCELIUS gegeben.
ARCELIUS wurde darüber informiert, dass zum Wohnhaus eine
Seniorenfreizeitstätte gehört, die die AWO zurzeit bewirtschaftet. ARCELIUS
hat Interesse gezeigt, dass die AWO die Seniorenfreizeitstätte weiter
betreiben kann. Die AWO hat mit ARCELIUS im Herbst 2007 erstmals
Kontakt aufgenommen, und sie hat die Arbeit vorgestellt. ARCELIUS
äußerte bei diesem ersten Gespräch, dass sie für ihre Häuser, die sie
betreiben, keinen Leestand haben, weil die Mieter/innen mit dem Zustand der
Wohnungen so zufrieden sind, dass sie dort wohnen bleiben und dass es auch
ein gutes Preis-Leistungsverhältnis sei und dass sie zusätzliche Angebote für
die Mieter/innen attraktiv machen, damit sie in den Häusern bleiben. Aus
diesem Grund hat ARCELIUS Interesse, dass die Seniorenfreizeitstätte
als solche weiter betrieben wird. Allerdings hat ARCELIUS auch geäußert,
dass sie Interesse haben, dass sich das Angebot der Häuser an die
Bewohner/innen richtet und das ihr Interesse auch sei, wenn auch andere
Bewohner/innen der Umgebung die Feizeitstätten nutzen. Zum 1.1.2008 hat es
einen Eigentümerwechsel gegeben. Damit war ARCELIUS der unmittelbare
Ansprechpartner für die AWO Mitte. ARCELIUS hat sich dann an die AWO
gewandt und mitgeteilt, dass sie eine Wunschliste wünschen. Diese soll die
Wünsche der Einrichtung enthalten, die realisiert werden sollen. Die AWO
wünscht eine Fortsetzung des Vertrages, wenn ARCELIUS die Räume nicht
mietfrei überlässt. Die AWO sieht es nicht, eine Seniorenfreizeitstätte
wirtschaftlich zu führen, wenn sie Miete zahlen muss. Einen weiteren Punkt
spricht Frau Rix an, dass das Gebäude sanierungsbedürftig ist. Die AWO möchte
gerne mit dem Ausschuss zu einem Zeitplan kommen, wann die notwendigen
Sanierungsarbeiten vorgenommen werden. ARCELIUS hat für die kommende
Woche ein Gespräch mit der Hausverwaltung angeboten, um über die
Vertragsmodalitäten zu sprechen. In der letzten Februarwoche werden sich ARCELIUS,
die AWO und die Hausverwaltung treffen, um ein abschließendes Gespräch zu
führen. Die AWO hat zurzeit noch keinen Vertrag, aber ARCELIUS ist
bekannt, dass der gegenwärtige Vertrag zum 29.2.2008 ausläuft.
Der Vorsitzende, Herr Allendorf, fragt, ob ARCELIUS besondere
Wünsche an die AWO herangetragen hat. Frau Rix verneint dies. Allerdings hat ARCELIUS
sehr deutlich gesagt, dass sie das Angebot für die Bewohner/innen sehr
interessant finden.
Zum 2. Teil des Tagesordnungspunktes berichtet Herr
Bogatsch-Grandke, Leiter der Fachstelle Wohnungsnotfälle, folgendes:
Die Entstehungsgeschichte/Entwicklung der
Seniorenfreizeitstätten/Begegnungsstätten in den drei Altbezirken ist
unterschiedlich. Das hat massive Auswirkungen auf die jetzige Versorgung mit
Seniorenfreizeitstätten/Begegnungsstätten:
In Alt- Mitte wurde überwiegend in angemieteten Räumen gearbeitet und die
Betreuung an freie Träger übertragen. Der Bezirk trägt die Miete und die
Betriebskosten. Die freien Träger stellen das Personal. Das betrifft die
Einrichtungen Gartenstraße 6, Rheinsberger Straße 56 und Torstraße 203. Für
die Räume der Seniorenfreizeitstätten/Begegnungsstätten im ehemaligen
Seniorenwohnhaus Almstadtstraße ist der Bezirk Hauptmieter. Ein Anbieter von
Hauspflege/Hauskrankenpflege ist Untermieter des Bezirkes. Es existiert eine
Nutzung überwiegend für die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses. Eine
Nutzung durch externe Gruppen ist möglich.
Die Einrichtung Spandauer Straße 2 ist ebenfalls angemietet und wird vom
Bezirk ausschließlich mit ehrenamtlichen Kräften betrieben.
Diese Struktur führt dazu, dass seit der Bezirksfusion 2001 lediglich die
Einrichtung Weydinger Straße aufgegeben wurde. Hier hat der Vermieter den
Mietvertrag gekündigt.
In Alt- Tiergarten waren die Seniorenfreizeitstätten/Begegnungsstätten
ausschließlich in Seniorenwohnhäuser integriert. Wegen der Streichung der
Stellen der Altenpflegerinnen und Altenpfleger, der Entwidmung als
Seniorenwohnhaus und Verkaufs von Seniorenwohnhäusern ist der Verlust an
Einrichtungen hier groß.
Es bestehen noch die Einrichtungen Spener
Straße 37 und Lehrter Straße 69a. Die Vereinbarung zwischen dem Bezirksamt
und der AWO für die Spener Straße 37 musste wegen des Verkaufes des Hauses
zum 29.2.2008 gekündigt werden. Es wird davon ausgegangen, dass die
Verhandlungen zwischen dem neuen Eigentümer und der AWO zur Fortsetzung der
Arbeit an dieser Stelle erfolgreich sein werden. Die
Seniorenfreizeitstätte/Begegnungsstätte im Seniorenwohnhaus Lehrter Straße
69a wird von Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses ehrenamtlich geführt, die
Nutzung durch externe Gruppen ist möglich. Die Einrichtung in der Bachstraße
4-5 wird durch einen anderen Träger zeitweise genutzt. Die künftige Nutzung
dieser Räume durch den neuen Eigentümer bleibt abzuwarten.
Völlig geschlossen wurden die Einrichtungen in der
Kluckstraße und in der Wiclefstraße.
Die Situation in Alt- Wedding
ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Einrichtungen überwiegend im Besitz
des Bezirkes befinden. Nach der Streichung der Stellen der Altenpflegerinnen
und Altenpfleger entwickelte der Bezirk ein Konzept zur Erhaltung der
Einrichtungen. Die Betreuung der Einrichtungen Otawistraße 46, Schönwalder
Straße 4, Schulstraße 118 und Stralsunder Straße 6 wurden im Frühjahr 2005 an
freie Träger übertragen. Der Bezirk trägt die Betriebskosten. Eine
vertraglich vereinbarte Überprüfung der erwirtschafteten Einnahmen ergab,
dass diese lediglich dazu reichen, die laufenden Kosten der Einrichtung zu bezahlen.
Die gleiche Konstruktion besteht seit 1989 bei der Einrichtung Grüntaler
Straße 21.
Im Wedding wurden die
Seniorenfreizeitstätten/Begegnungsstätten in der Barfußstraße und der
Reinickendorfer Straße vom Bezirk aufgegeben. Beide werden in freier Trägerschaft
ohne Kostenbeteiligung des Bezirks weitergeführt.
Trotz des geschilderten Rückzugs des Bezirkes aus diesem
Arbeitsfeld ist die finanzielle Beteiligung des Bezirkes weiter sehr groß. Im
Jahre 2007 wurden für das Produkt „Generationsspezifische Angebote
Sozialamt“, Produktnummer 78815, Produktbereich 1032, insgesamt ca. 436.906 €
aufgewendet. Dazu kommen die Kosten für die bezirkliche Einrichtung Spandauer
Straße 2 in Höhe von ca. 22.000 €. Durch den Einsatz dieser Mittel wurden
insgesamt 83.328 Besucherinnen und Besucher erreicht. Mehrfachnennungen sind
dabei unumgänglich, da jeder Besucher täglich gezählt wird.
Nicht berücksichtigt bei
dieser Betrachtung wurden die Gruppenräume in verschiedenen
Seniorenwohnhäusern, die entwidmet, deren Generalmietverträge gekündigt oder
die verkauft wurden. Diese Gruppenräume waren lediglich Angebote an die
Bewohnerinnen und Bewohner der Häuser und dienten nicht der Versorgung des
Bezirkes. Ebenfalls nicht berücksichtigt wurden die Angebote von
Kirchengemeinden, Stiftungen und privaten Trägern, die im Bezirk vorhanden
sind. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass nicht alle Aspekte betrachtet
wurden, da nicht alle Unterlagen aus der Zeit vor der Bezirksfusion zur
Verfügung stehen.
|