Auszug - Mangelberuf Handwerker*in
BzBm Herr von Dassel antwortet: Sehr geehrter Herr Vorsteher, sehr geehrte Bezirksverordnete, sehr geehrter Herr Kurt. Um mehr erwerbsfähige Leistungsberechtigte für eine Aus- bzw. Weiterbildung im Bereich Handwerk und somit auch für das Berufsfeld Sanitär, Heizung und Klimatechnik zu gewinnen, hat das Jobcenter Berlin Mitte folgende Anstrengungen unternommen: - Beteiligung an der an der Vermittlungsoffensive im Handwerk im Rahmen des Projektes InWork mit dem Arbeitgeber Service Lichtenberg zur Vermittlung in abschlussorientierte Qualifizierungen und nachhaltige Beschäftigungen im Handwerk
- Durchführung zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung, speziell auch im Bereich Handwerk zur Arbeitserprobung und Kenntnisvermittlung
- Bewerberorientierte Stellenakquise durch spezialisierte Integrationsfachkräfte auch im Handwerksbereich
- Regelmäßiger Fachaustausch mit der Handwerkskammer
- Durchführung von Gruppeninformationen mit dem Willkommenslotz*innen der Handwerkskammer, das richtete sich speziell an ausbildungsfähige geflüchtete Menschen
- Durchführung von Gruppeninformationen in Kooperation mit dem Lehrbauhof Berlin zur praktischen Erprobung
- Benennung des Bereiches Handwerk als ein Schwerpunktthema im Rahmen der Woche der Ausbildung, auch in Kooperation mit dem Lehrbauhof Berlin
- Regelmäßiger Fachaustausch zwischen den Berufsberater*innen vor dem Erwerbsleben und den Integrationsfachkräften Das Thema, so kann man zusammenfassen, ist sehr präsent bei der Beratung des Jobcenters.
BzBm Herr von Dassel antwortet: Eine Aussage zu der Anzahl der Vermittlungen in Ausbildung in diesem Berufsfeld ist in der Kürze der Zeit leider nicht möglich gewesen.
BzBm Herr von Dassel antwortet: Zu der Anzahl der gescheiterten Vermittlungsbemühungen von erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in betriebliche Ausbildung in das entsprechende Berufsfeld kann keine statistische Aussage getroffen werden. Zumal auch nicht definiert ist, ab wann von einem Scheitern der Vermittlung gesprochen werden kann. Ist das bereits das geäußerte fehlende Interesse von Schulabgänger*innen an der Ausübung eines solchen Berufes im Rahmen der Berufsberatung als ersten Kontakt mit Ausbildungsmöglichkeiten oder gilt scheitern nur, wenn ein ganz bestimmter Vermittlungsvorschlag für einen ganz konkreten Betrieb einem Jugendlichen übermittelt worden ist und die Ausbildung aber nicht zu Stande kommt? Aufschlussreicher wäre es daher, die Zahl der offenen bzw. in diesem Jahre nicht besetzbaren Ausbildungsstellen im Bereich Heizung, Sanitär und Klimatechnik zu ermitteln und dafür habe ich mir heute eine Statistik geben lassen. Diese zeigt auf, wie viele Ausbildungsplätze es im Bereich Sanitär, Klempnerei, Heizung und Klimatechnik im letzten Ausbildungsjahr, was offiziell am 30.09 endete, gab. Es gab dort 74 offene Ausbildungsstellen. Registrierte Bewerbungen, die kommen dann nicht alle aus dem Leistungsbereich der Jobcenter, sondern ganz normal aus dem Bereich der Berufsberatung, wenn man kurz vor dem Schulabschluss bei der Berufsberatung gesagt hat, dass man sich dafür interessiert, gab es 117. So kann man sagen, dass es für diesen Bereich knapp doppelt so viel Bewerbungen als Ausbildungsstellen gab. Das ist aber verglichen mit der Ausbildungssituation, wie sie früher einmal war, immer noch eine sehr gute Quote. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es 13 offene Ausbildungsstellen und da weiß man immer nicht, ob die Anforderungen der Betriebe zu hoch sind oder sonstige Gründe vorliegen. Hierzu zitiere ich wortwörtlich die Aussagen des Jobcenters. Diese würde ich mir nicht anmaßen, qualifiziert aussagen zu können. Insgesamt lässt sich auf Basis von Erfahrungswerten feststellen, dass sich das Potential an geeigneten Ausbildungsplatzbewerbenden unter anderem aus den folgenden Gründen reduziert hat: - Der Bereich Handwerk hat bei den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten generell ein schlechtes Image, weil körperlich anstrengend, schmutzig und ein früher Arbeitsbeginn.
- Schulmüdigkeit
- Wiederholung der 10. Klasse
- Wunsch nach einer schulischen Ausbildung
- Aufnahme eines Studiums
- Fehlende Motivation
- Kontraproduktive „Unterstützung“ seitens der Eltern und des Umfeldes Die genannten Umstände spiegeln sich bereits darin wider, dass Betriebe ihre Anforderungen an potentielle Arbeitnehmer*innen reduzieren. Um die Zusammenarbeit mit den betroffenen Betrieben im Bezirk Mitte und somit die Arbeitsbedingungen für Interessierte attraktiver zu gestalten sind regelmäßige Berufskundeveranstaltungen für die Integrationsfachkräfte für die Vorteilsübersetzung gegenüber den Interessierten unabdingbar und wurden aus diesem Grund in den letzten Jahren auch häufiger durchgeführt. Wir selbst als Bezirk unterstützen solche Maßnahmen auch immer, indem wir beispielsweise Eltern zu Erkundungstouren einladen, um Ausbildungsstätten kennenzulernen, damit sie dann bei ihren Kindern und Jugendlichen für solche Ausbildungsbetriebe werben. Wir organisieren Stückvisiten in Ausbildungsbetrieben, wir hatten die lange Nacht der Berufsausbildungen, also all das, was das Jobcenter hier als Probleme beschreibt, versuchen wir als Bezirksamt aktiv aufzugreifen und dagegen zu steuern. Vielen Dank.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
BVV | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Sitzungsteilnehmer | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |