Auszug - Rundgang durch die Ernst-Reuter-Oberschule  

 
 
17. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule
TOP: Ö 3
Gremium: Schule Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 12.04.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:12 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Ernst-Reuter-Oberschule
Ort:
 
Wortprotokoll

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Herr Huth, Schulleiter, freut sich, dass der Schulausschuss heute in der Ernst-Reuter-Schule tage. Für ihn war es im Vorfeld spannend, Absprachen zu führen, was inhaltlich heute passieren werde und welche Erwartungen die Schulausschussmitglieder an die Schule haben. Er habe festgestellt, dass die Gabe der Improvisation nicht nur im Lehrer*innenberuf sehr gefragt sei sowie in anderen Feldern des öffentlichen Lebens.

Anschließend stellt Herr Huth die Schülersprecherin, Elternvertretung und eine Vertreterin der Schulkonferenz vor. Des Weiteren vermittelt er, dass Kollegen*innen des Kollegiums aus unterschiedlichen Bereichen des Schullebens während des Rundganges als Gesprächspartner*innen zur Verfügung stehen.

 

Die Ernst-Reuter-Schule sei für den Bezirk Mitte nicht ganz unwichtig, weil sie einer der größten Schulstandorte in der Region sei. Die Schule werde von rd. 1.000 Schüler*innen besucht und habe ca. 140 Mitarbeiter*innen. Derzeit beschäftige sich die Schule vor allem mit zwei Themen: Zum einen sei das die pädagogische Entwicklung der Schule und zum zweiten seien es die anstehenden Baumaßnahmen. Die Schule sei bei den letzten beiden Schulinspektionen durchgefallen. Derzeit setze sich die Schule mit dem Thema Unterrichtsentwicklung auseinander. Das Kollegium nahm an vielen Fortbildungsmaßnahmen teil. Man sein nun dabei, dies im Unterricht anzuwenden. Des Weiteren berichtet er von einem antisemitischen Vorfall. Die Schule habe sich offensiv damit auseinander gesetzt und sich offen dem Thema gestellt. Mit den Schüler*innen und mit dem Kollegium wurde das Thema bearbeitet. Es gebe außerschulische Kooperationspartner, mit denen die Schule eng zusammen arbeite. Es gebe Fortbildungen für Lehrer*innen; demnächst ein sehr umfangreiches Fortbildungsangebot für die Schüler*innen. Die Schule sei dabei, sich inhaltlich im Fachbereich nste und NaWi zu profilieren. Beim Rundgang wird dem Ausschuss einiges darüber berichtet. Auch werde dem Ausschuss das Vivarium gezeigt werden.

Diese Schwerpunkte möchte die Schule zukünftig gern weiter etablieren und in der Schule verankern.

 

Die Schule befinde sich insgesamt in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Die Gebäude seien ca. 40 Jahre alt. Andere Teile der Schule gehen zurück in die 50er Jahre und stehen zum Teil unter Denkmalschutz. 40 bis 50 Mio. € seien für die Sanierung für Baumaßnahmen für diese Schule eingestellt. Eingeschlossen sei auch ein Teilabriss von Gebäuden. Die Arbeiten sollen während des laufenden Unterrichtsbetriebs stattfinden. Das stelle eine große Herausforderung dar. Bis zum Baubeginn werde es noch einge Zeit dauern. Bis dahin gehe es darum, notwendige Renovierungsarbeiten nicht hinten herunter fallen lasse. Herrn Huth sei bekannt, dass es für den Bezirk Mitte ein soziales Infrastrukturkonzept gebe, in welchem für verschiedene Standorte bestimmte Dinge angedacht und festgehalten wurden. Eine Idee sei die Gründung eines gemeinsamen Schulstandortes mit der Gustav-Falke-Grundschule. Beim Rundgang werde ein Blick auf die Schule geworfen. Diese Veränderung hätter die Ernst-Reuter-Oberschule zur Folge, dass man sich Gedanken über das Gebäude in der Strelitzer Straße machen müsse. Die Straße müsste umgewidmet werden, denn ein Campus mache relativ wenig Sinn, wenn er von einer öffentlichen Straße zerschnitten werde. All diese Themen stehen im Raum. Das Haus E soll komplett abgerissen werden. Das Gebäude beherberge derzeit viele Unterrichtsräume und auch die Mensa. Die derzeitige Situation sei für das Kollegium nicht zufriedenstellend, weil in den letzten Jahren gre Erwartungen geweckt wurden. Bisher sei aber konkret nichts geschehen. Herr Huth erhofft sich als Ergebnis des heutigen Schulausschusses, dass man am Ende mit einigen konkreten Aussagen nach Hause gehe. Er regt an, sich heute einig zu werden, dass für die Begleitung der Baumaßnahmen möglichst schnell eine Projektgruppe gegründet werde, wo Eltern, Lehrer*innen, Schüler*innen der Schule vertreten sein könnten, um möglichst große Transparenz herzustellen, Ideen und Wünsche eingebracht werden können und Ansprechpartner*innen bennat sind.

Anschließend teilt ein Vertreter vom Architekturbüro mit, dass es eine vorabgestimmte Vorzugsvariante gebe. Er werde diese während des Rundgangs vorstellen.

 

Es schließt sich ein Rundgang durch die Schule an.

 

Frau BzStR´in Dr. Obermeyer regt an, dass das Architekturbüro zentrale Aussagen aus der Machbarkeitsstudie noch einmal kurz darstellen sollte. Was Sanierung und Neubau anbelangt, könne sie nicht mehr sagen, als dass was der Vorlage entnehmbar sei, in welcher es um die Investitionsplanung mit Fokus auf Schulneubau gehe. Über den Hauptausschuss gab es eine vom Bezirksamt Mitte neu beschlossene Unterlage, in welcher noch einmal konkretisiert werde, was die Maßnahmen im Rahmen Schulbau seien, die  seitens des Senats gemacht werden und welche Maßnahmen in bezirklicher Zuständigkeit umgesetzt werden sollen. Dies zeige deutlich, um wie viele Maßnahmen und auch um welche Summen es sich handele. Frau Dr. Obermeyer bestätigt, dass die Baumaßnahme Ernst-Reuter-Oberschule durch den Senat realisiert werde.  Auch für das Bezirksamt Mitte sei es nicht einfach zu sagen, wie Ideen zur Umgestaltung und zur weiteren Gestaltung in den Sanierungs- und Bauprozess einfließen. Sie betont, dass der Bezirk erst einmal froh sei, dass die Senatsverwaltung für die Sanierung und den Schulneubau Verantwortung übernehme. Die Bezirke können es nicht allein stemmen, Sanierungen vorzunehmen und die benötigten Schulplätze zu schaffen.

 

Zur Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Schule und Jugend erläutert Frau Dr. Obermeyer , dass das Thema Berufsorientierung bei der Ernst-Reuter-Oberschule ein interessantes Feld darstelle. Vieles funktioniere dank der Schulsozialarbeit und verschiedener Projekte der Berufsorientierung.

 

Herr Jahn vom Architekturbüro erläutert den Inhalt der Machbarkeitsstudie. Eine Untersuchung der Gebäudestruktur auf dem Standort fand einerseits und andererseits die Unterbringung des Raumbedarfes der Schule statt. Im Wesentlichen beinhalte die Untersuchung drei Teilbereiche. Der erste Teilbereich umfasst das Hauptgebäude, wo eine Sanierung und ein Neubaus mit Sporthalle vorgeschlagen werde. Der zweite Teilbereich befindet sich in der Bernauer Straße. Dort befinden sich momentan die Sporthallen, bei welchen ebenfalls der Abriss vorgeschlagen werde. Zum dritten Teilbereich gehöre der Kopfbau, in welchem sich die Fachräume befinden. Dieser Bereich soll instandgesetzt und modernisiert werden. Weiter beschäftige sich die Machbarkeitsstudie mit dem Sanierungs- und Umzugsmanagement am Standort, da dem Bezirk für die Ernst-Reuter-Oberschule keine Ausweichflächen zur Verfügung stehen.

Es sei wichtig, dass der Schulstandort während der Sanierungs- und Neubauphase funktioniere. Um dies zu gewährleisten gäbe es eine Sanierungs- und Umzugskonzeption. Frau Jahn, ebenfalls vom Architekturbüro, ergänzt, dass es im Gegensatz zu Klassenräumen bei Fachräumen nicht möglich sei, mehrfach umzuziehen, weshalb davon ausgegangen werde, dass der Neubau, der in der Bernauer Straße errichtet werde, diese Fachräume beherberge.

 

Frau BV Linnemann (SPD) bemerkt, dass der Bedarf an Sanierung an vielen Ecken sichtbar sei.

Zum Neubau in der Bernauer Straße sei ihr beim Rundgang noch nicht ganz klar geworden, in wie fern Abhilfe und Lösungen geschaffen werden können, um die Lärmbelästigung durch die angrenzende Straße zu vermindern?

 

Herr Jahn berichtet, es sei eine architektonische und bautechnische Aufgabe, dieses Problem im Zusammenhang mit der Architektur des Neubaus zu lösen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann dazu nicht mehr vermittelt werden. Die Machbarkeitsstudie beschäftige sich nicht mit der eigentlichen Architektur, dies sei dann Aufgabe des Architekten.

 

Frau Linnemann möchte wissen, inwiefern bei der Machbarkeitsstudie in den nächsten Schritten Anregungen der Schule und Anregungen, die bei dem Rundgang durch die Schule gehört wurden, miteinbezogen werden? Herr Huth teilt mit, das die Schule schon gemeinsam Ideen entwickelt habe, welche mit in die Studie eingeflossen sind. Und auch weiterhin soll die Schule daran beteiligt werden.

Herr Jahn kann nicht genau beantworten, wie dies im Einzelnen passieren wird. Sein Büro sei über die Machbarkeitsstudie hinaus nicht beauftragt.

 

Herr Huth vermittelt, es gäbe in der Schule einen Bauausschuss. Die Machbarkeitsstudie liege vor, jedoch was die Ausgestaltung der Gebäude anbelange, seien wesentliche Planungsentscheidungen noch nicht getroffen. Es gäbe aber Vorüberlegungen. Auch stehe noch ein Architektenwettbewerb aus. Fragen zur Ausgestaltungen seien noch nicht klar, es folgen noch viele Planungsschritte. Es liege aber im Interesse der Schule, sich mit Ideen und Vorstellungen einzubringen.

Herr Huth würde es begrüßen, aufgrund der Größe der Schule, ein neues Raumprogramm umzusetzen. Jedoch sei noch zu klären, wie die Schule sich einbringen könne, da die leitung des Prozesses auf Landesebene, konkret durch die HOWOGE erfolge.

 

Die Vorsitzende, Frau Schrader, möchte wissen, wie es nun weiter gehe und wann es los gehe? Welche weiteren Schritte sind geplant?

 

Frau BzStR´in Dr. Obermeyer teilt mit, dass der Bezirk, auch wenn die Federführung bei der Senatsverwaltung liege, nicht außen vor sei, da es um Schulen im Bezirk Mitte gehe. Es gäbe Absprachen über das Gesamtportfolio der zu erweiternden und zu sanierenden Schulen. Der Baubeginn an der Ernst-Reuter-Oberschule habe auch landesseitig erste Priorität und für 2019/2020 vorgesehen. Neuere Informationen liegen bisher nicht vor. Im Protokoll aus der ersten Gesprächsrunde im Januar 2018 mit der Senatsverwaltung wurden alle Bau- und Sanierungsmaßnahmen größerer Art in den Bezirken besprochen. Die zweite Sitzung findet Ende April statt und es sei möglich, dass dann konkretere Erkenntnisse vorliegen werden. Sie betont, dass die Protokolle immer nur augenblickliche Sachstandsinformationen bilden. Veränderungen seien durch vielerlei Faktoren möglich, da der Senat auch noch die Interessen der anderen Bezirke berücksichtigen müsse. Das kann dazu führen, dass sich die Prioritätensetzung ändere, wenn an anderer Stelle Gefahr im Vollzug sei und schnell reagiert werden müsse. Deshalb sei es schwierig sich jetzt festzulegen. 

Des Weiteren müssen Schulstandorte häufig bei laufendem Betrieb saniert werden, weshalb bestimmte Teile der Schule nicht für schulische Zwecke genutzt werden können. Hierfür benötige man Ersatzräumlichkeiten. Frau Dr. Obermeyer meint, es sei nicht möglich zu sanieren, wenn keine Flächen zum Ausgleich zur Verfügung stehen. Auch beim Schulsport muss geschaut werden, dass noch über ausreichend Fläche verfügt werde. Es sei ein schwieriger Prozess, an dieser Stelle einen Interessenausgleich hinzubekommen.

 

Die Vorsitzende, Frau Schrader, schließt die Frage an, wie gesichert werden könne, dass die Ergebnisse, die bei den Abstimmungsrunden mit der Landesebene erzielt werden, an die Schule kommen? An wen können sich der Schulleiter Herr Huth oder die Schulkonferenz wenden, um zu erfahren, welche Ergebnisse hinsichtlich der Ernst-Reuter-Oberschule verabredet wurden? Wie werde in diesem Zusammenhang der Informationsfluss gesichert.?

 

Frau Stolberg-Goetze teilt mit, dass es einen Bereich Bau-Infrastruktur im Schul- und Sportamt gäbe, welchen Herr Scharries koordiniert. Dies auch auch in Abstimmung mit dem Facility-Management, welches auch massiv mit in die Baumaßnahmen eingebunden ist. Wenn es konkret für die Schulen wichtig wird, finden Bauvorbesprechungen mit den Schulen statt, da schulische Belange mit berücksichtigt werden müssen. Ebenfalls suche Herr Scharries den Kontakt mit den Schulen, um sie zu informieren. Es könne aber erst dann damit nach außen gegangen werden.

 

Die Schulsprecherin habe das Gefühl, dass in der gesamten Planung die Schüler*innen kaum berücksichtigt werden. Wenn der Schulbetrieb während der Bauarbeiten stattfinden soll, hat das Auswirkungen auf das Klima unter den Schüler*innen. Dies könne zum Problempunkt an der Ernst-Reuter-Oberschule werden. Sie könne sich schlecht vorstellen, wie man den Unterricht mit solch einer großen Schülerzahl weiterführen möchte. Sie sehe ein Problem darin, wie die Schüler*innen untergebracht werden sollen, wenn Gebäude der Schule abgerissen werden, da schon zum jetzigen Zeitpunkt nicht genügend Platz für den Unterricht zur Verfügung stehe.

 

Frau BzStR´in Dr. Obermeyer vermittelt, dass sie im Moment keine Lösung dafür habe. Zwangsläufig werde es einen Prozess geben müssen, wo nicht s über den Kopf der Schule hinweg gemacht werden sollte.r Frau Dr. Obermeyer sei es keine Lösung, Schulplätze zu vernichten und den Unterricht zu verunmöglichen. Es sei nicht immer toll, wenn der Betrieb in den Schulen trotz Sanierung und Umbau weiter gehe.  Die Sorge der Schüler*innen könne sie verstehen. Man werde bemüht sein, sobald es die Kapazitäten zulassen, Ausweichstandorte zu finden.

 

Des Weiteren wird ergänzt, dass man zum Beispiel mit Containern dafür sorgt, die große Schülerzahl aufzufangen oder an einem anderen Standort wenigstens die Oberstufe versuche, unterzubringen.

 

Eine weitere Frage wurde gestellt, ob geplant sei, die Gebäude im Zuge des Umbaus zu verkleinern? Welche Konsequenz habe diesr die Zahl der Schulplätze?

Herr Huth vermittelt, dass es prinzipiell so sei, das bereits jetzt ungefähr mit den Kapazitäten gearbeitet werde, die später auch angedacht seien. Im Großen und Ganzen bestehe bereits die Schülerzahl, welche auch für den späteren Schulbetrieb angedacht sei. Er weist darauf hin, dass es fatal wäre, wenn sich der Baubeginn immer weiter hinauszögern würde. Es sei wichtig, dass möglichst schnell Abläufe klar seien und auch eine Transparenz da sei. All das wirke sich auf die Stimmung, die Zufriedenheit und auf die Identifikation mit der Schule aus. Herr Huth betont, dass diese Baumaßnahmen natürlich mit Dreck und Lärm verbunden sein werden. Umso wichtiger sei es, zu wissen, wann es losgehe.

 

Herr Thietz weist drauf hin, dass die Ernst-Reuter-Oberschule in der Stadt eine hohe Priorität besitze. Man könne damit rechnen, dass, sobald der Beschluss in der Senatsverwaltung vorliege, wie man mit der HOWOGE die Umbauoffensive gestalte, die Ernst-Reuter-Oberschule die erste Schule sei, die in Angriff genommen werde. Herr Thietz betont, es gäbe die klare Zusage von seiner Verwaltung, welche mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der HOWOGE diesen Bau gestalten werde, dass die Schule mit einbezogen werde. Es gehe nicht ohne klare Abstimmung, vor allem aufgrund der Komplexität der Schule und der Schülerzahl. Man müsse nun schnell gemeinsam Klarheit und  Transparenz herstellen.

 

Die Vorsitzende, Frau Schrader, bedankt sich und möchte die Debatte damit abschließen. Sie bedankt sich für die Führung durch die Ernst-Reuter-Oberschule und die Erläuterungen des Architekturbüros und der schulischen Vertreter*innen.

Sie versichere, dass an der Sache dran geblieben werde und dass ein großes Interesse seitens der Bezirksverordnetenversammlung gebe, sich gemeinsam der großen Aufgabe der Schulbauoffensive mit den geplanten Sanierungen, Erweiterungen und Umbauten zu stellen.

 
 

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