Auszug - Prävention und Aufklärungsarbeit des Gesundheitsamts bei Innenraumschadstoffen (Schimmelbefall) in Schulen, Kitas und anderen öffentlichen Einrichtungen im Bezirk (Frau Dr. Sissolak, Leiterin des FB 2 für Infektionsschutz, medizinischen Katastrophenschutz und umweltbezogenen Gesundheitsschutz im Gesundheitsamt)  

 
 
17. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit
TOP: Ö 6.1
Gremium: Soziales und Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 17.04.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:35 - 20:20 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Sitzungsraum 239/240
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Frau Dr. Sissolak berichtet anhand einer Powerpoint-Präsentation über Innenraumschadstoffe (Schimmelbefall). Die Powerpoint-Präsentation wird den Ausschussmitgliedern zur Verfügung gestellt.

 

 

     

 

Anschließend berichtet Frau Stolberg-Goetze, dass in der Carl-Kraemer-Schule im Oktober 2017 Schimmel gefunden wurde, der als gesundheitsgefährdend eingestuft wurde. Teile der Schule mussten gesperrt werden. In anderen Teilen konnte der Unterricht am Schulstandort weitergeführt werden. Es kam dann noch eine andere Situation hinzu. Halterungen der Dübel in Deckenkonstruktionen fingen an, sich nach 60 Jahren zu lösen. Es wurde somit immer komplizierter, an diesem Schulstandort Sanierung und Reinigung sowie Unterricht durchzuführen und keine Gefährdung der Personen abzuwenden. Nach den Winterferien hatte sich das Amt entschieden, den Schulstandort in Gänze zu schließen und den Unterricht an Ausweichstandorten (an 4 Schulstandorten) zu erteilen. Zielstellung war es, nach den Osterferien die Schule zurück an ihren Standort in der Zechliner Straße zu bringen. Nach den Reinigungs- und Baumaßnahmen wurden Nachbeprobungen durchgeführt. In Teilbereichen gab es eine Belastung, so dass der Schulbetrieb im Ganztag nicht möglich sei. In der letzten Woche fanden weitere Reinigungsarbeiten an der Schule statt. Man hoffe jetzt, mit den Baumaßnahmen, die das unterstützen sollen, die Ursachenquelle besser zu bekämpfen. Es gebe noch kein amtliches Gutachten. Weil man die Schule wieder in den Normalbetrieb geben möchte, warte man jetzt auf Laborergebnisse, um dann unverzüglich reagieren zu können.

 

Herr BV Freitag (Piraten) fragt nach, wo der Nährboden in der Schule sei? Frau Stolberg-Goetze teilt mit, dass im Rahmen der Vorsorgemaßnahmen es viele Gegenstände gebe, die nicht zu reinigen seien. Bei der Auslagerung der Schulklassen habe man bei den Ausweichstandorten darauf geachtet, dass keine Schulmaterialien mitgenommen wurden. Man müsse sehr vorsichtig sein, wenn es um das Nichtweitertragen von Sporen gehe.

 

Frau BV Stein (Grüne) möchte wissen, ob man rechtzeitig feuchte Schäden fest zu stellen könnte, um dann frühzeitig zu schauen, ob es baulich möglich sei, etwas zu tun? Des Weiteren fragt sie nach, ob es möglich wäre, den Hausmeistern*innen an den Schulen z. B. eine Schulung zukommen zu lassen, wo sie die Möglichkeit haben, frühzeitig einen feuchten Schaden fest zu stellen, um dann zu schauen, ob sich eventuell Schimmel bilden könne? Bekannt sei, dass der Grundwasserspiegel in Berlin steige.

 

Frau Stolberg-Goetze teilt mit, dass möglichst an Außenwänden keine Möbel gestellt werden sollen, um dort keinen Stau bei Temperaturschwankungen zu erhalten. Im Keller der Carl-Kraemer-Schule soll das nicht beachtet worden sein.

 

Frau Dr. Sissolak teilt ergänzend mit, dass sie überlegen werde, ob man an die Hausmeister*innen ein Infopaket schicken könnte. Frau Stein merkt an, dass die Keller früher als Kohlenkeller angedacht und nicht dafür ausgelegt waren, etwas anderes dort zu lagern. Abschließend vermittelt Frau Sissolak, dass sie dem Ausschuss eine kurze Übersicht zusammenstellen werde, wo zum Thema Schimmel oder spezielle Schimmel in Schulen hingewiesen werde.

 

Herr BV Hauptenbuchner (SPD) fragt nach, woran es gerade mangele? Mangele es an der Technik, an der Routine, an den Überprüfungen, sei nicht genügend Personal vorhanden, seien es finanzielle Ressourcen? Wie komme das BA in einen Modus, um Schäden rechtzeitig zu erkennen?

Frau Stollberg-Goetze teilt mit, dass Frau Dr. Sissolak auf unterschiedliche Arten von Schimmelsporen in ihrer Präsentation hingewiesen hatte. Es gebe edle Schimmelsporen, die man verspeisen könne. Es könne auch Schimmelsporen in der Raumluft auf Gegenständen festgestellt werden, die unbedenklich eingestuft werden. Hier müsse man sehr genau schauen, ob es aggressive Schimmelsporen, die als gesundheitsgefährdend angesehen werden, seien. Diese stellen ein Problem dar. Man müsse hier rechtzeitig Vorsorge treffen. Es werde darauf geschaut, den Stau aufzulösen. Zielstellung des BA sei es, Empfehlungen an die Schulen zu geben, dass Verhaltensweisen an den Tag lege und dass kein Nährboden geschaffen werde oder das Ausbreiten begünstigt werde. In dem Augenblick, wo es erste Anzeichen gebe, müsse man voll umfänglich reagieren. Frau Stolberg-Goetze könne nicht ausschließen, dass man alle identifiziert habe und kenne. Die Hausmeister*innen seien in der Regel sehr achtsam. Wenn sie den leisesten Verdacht haben, schreiben sie eine Mängelmeldung an das Schul- und Sportamt, damit dem sofort nachgegangen werden könne. Es sei aber zu aufwendig, überall eine Messung vor zu nehmen. Einige Tage dürfe man dann die Räume nicht betreten. In der Regel müsse man das in den Ferien machen.

 

Der Vorsitzende, Herr Lötzer, dankt Frau Dr. Sissolak und Frau Stolberg-Goetze im Namen der Ausschussmitglieder für die Berichte und für die Beantwortung der Fragen.

 
 

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