Auszug - Bericht der Seniorenvertretung  

 
 
10. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit
TOP: Ö 5
Gremium: Soziales und Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 12.09.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 21:05 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Sitzungsraum 121
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Frau Schilling berichtet, dass im Tiergarten immer mehr Obdachlose sind, die einer größeren Pflege und eine besondere Unterstützung bedürfen, daher richte sie an die BVV das Anliegen, sich in angemessener Form an zu nehmen und zu schauen, wie dort Hilfe geleistet werden könnte. Die Seniorenvertretung habe in den letzten Monaten Arbeitsgruppen gebildet, wie: AG Citytoiletten. Diese AG habe festgestellt, dass Mitte sich im RdB zum Senatsentwurf „Ausschreibung von Citytoiletten“ enthalten habe bzw. dagegen sei. Die Seniorenvertretung sei besorgt darüber, weil die Zeit bis zum 31.112.2018 nicht ausreichend sei, um einen angemessenen Ersatz für das zu schaffen, was WALL in der Stadt derzeit bereit stelle. Die Seniorenvertretung wünscht sich, alles dafür zu unternehmen, dass die Frist verlängert werde.

 

Zum Thema Altenhilfekoordination stelle Frau Schilling im letzten Hauptausschuss in der Diskussion fest, dass Mitte nur eine Arbeitskraft habe, die sich leider nur 10% in ihrer Arbeitszeit mit diesem Thema befassen könne. Daher bittet sie den Ausschuss sehr eindringlich, den Antrag der Seniorenvertretung zu unterstützen. Wichtig sei, dass das Thema Altenhilfe.

 

Herr BzStR Gothe teilt ergänzend mit, dass im RdB dem Toilettenkonzept zugestimmt wurde. Er teilt weiter mit, dass WALL die Toiletten an das Land Berlin verkaufe. WALL werde standortbezogen die Laufzeit verlängern.

 

Anschließend lässt der Vorsitzende, Herr Lötzer, über den folgenden Antrag abstimmen.

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das BA wird aufgefordert, für die aufsuchende Betreuung obdachloser Menschen Streetworker abzustellen oder einzustellen, damit die hilfsbedürftigen Menschen ihre Menschenwürde wiederfinden. Menschenwürde kann keine Frage des Haushalts sein.

 

Begründung:

Das Bezirksamt beschreibt die Arbeit der Sozialpsychiatrischen Dienste auf seiner Webseite wie folgt:

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialpsychiatrischen Dienste (Ärztinnen/Ärzte, Sozialarbeiterinnen/Sozialarbeiter, Psychologinnen/Psychologen) bieten Hilfe und Unterstützung für erwachsene Menschen mit einer psychischen Erkrankung, einer Suchterkrankung oder geistigen Behinderung an. Beratung, Hilfevermittlung und Krisenintervention werden in den jeweiligen Dienststellen oder bei Hausbesuchen für die Betroffenen selbst, für Angehörige und auch für das soziale Umfeld angeboten.“

 

Leider gibt es eine große Zahl von Menschen, die diese Leistungen nicht in Anspruch nehmen bzw. die nicht davon erreicht werden können. Wer obdachlos ist, kann keine Hausbesuche empfangen, und wer obendrein schwer krank ist, kann auch die jeweiligen Dienststellen nicht aufsuchen. Diese Menschen brauchen jedoch Hilfe, um sie in ein menschenwürdiges Leben zurückkehren zu lassen. Helfer müssen ihnen nachgehen und sie dort aufsuchen, wo sie ihr Leben fristen. Hierin sehen wir eine Aufgabe des Sozialpsychiatrischen Dienstes.

 

Im Tiergarten leben nach vorsichtiger Schätzung 60 bis 80 Personen, die der nachgehenden Betreuung bedürfen, körperlich krank sind, psychisch krank, dement oder suchtkrank sind. Oft treten mehrere Beeinträchtigungen gemeinsam auf. Die Bahnhofsmission setzt zu deren Betreuung einige ehrenamtliche Helfer ein. Diese schwierige und zeitintensive Tätigkeit kann aber nicht auf die Schultern der Ehrenamtlichen abgeschoben werden.

 

 

Der Antrag wird als Dringklichkeitsantrag in die BVV eingebracht und wird einstimmig angenommen.

 

Der Vorsitzende, Herr Löttzer, bemerkt, dass in der Dezembersitzung der Ausschuss einen ergänzenden Bericht zur Obdachlosenhilfe erhalten werde.

 

 
 

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