Auszug - Wiederherstellung Gedenkstätte Levetzowstraße BE: Bezirksamt, Landschaftsarchitekten Bappert & Partner.  

 
 
38. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziale Stadt, QM, Verkehr und Grünflächen
TOP: Ö 3.1
Gremium: Soziale Stadt, QM, Verkehr und Grünflächen Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 22.04.2015 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:30 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Herr BzStR Spallek stellt Babbert vor, und berichtet, dass sich das Denkmal in der Levetzowstraße in einem unglücklichen Zustand befinde. Aus Sicht des Amtes sehe man ein Handlungsbedarf.

Herr Katerbau teilt anschließend mit, dass ihm eine Eingabe des damaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin zum Thema Gedenkstätte, Zerstörung, Veränderung, Herrn Katerbau erreichte. Danach habe man mit dem Planerteam (haben 1985 den Wettbewerb gewonnen und 1987 wurde der Wettbewerb realisiert) ein Gespräch gesucht. Klar sei, dass es sich hier um ein Wissenstransfer, um eine Gedenkstätte handele, die in die heutige Zeit vermittelt wurde, so dass Veränderungen dort stattfanden, die nicht im Sinne des Wettbewerbs, des Ergebnisses unserer Gesellschaft für diesen Gedenkort entsprachen. Des gibt es einen dringenden Handlungsbedarf, etwas wieder gut zu machen, etwas in einen Zustand zu bringen, der eine Gedenkstätte wieder aufwerte, die weltweit besucht werde, weil diese Gedenkstätte ein besonderer Punkt dar stelle. 

Anhand einer Powerpoint-Präsentation stellt Herr Babbert den Werdegang des Verfahrens vor und verteilt an die Ausschussmitglieder einen Plan, damit jeder nachvollziehen könne.

Herr BV Diedrich (DIE LINKE) meint, dass der Umgang mit dem Denkmal aus Sicht des Bezirksamtes es nachvollziehbar sein müsste. Es müssten Aufträge, Aufgaben gegeben haben, die ausgelöst und umgesetzt wurden. Er bittet Herrn Spallek zu berichten, wer für den heutigen Zustand des Denkmals verantwortlich sei? Wie soll der ursprüngliche Zustand des Denkmals wieder hergestellt werden? Wurden Überlegungen des Bezirksamtes angestellt, dem nach zu kommen? Herr Babbert teilt mit, dass es ein Urheberrecht gäbe, welches unabhängig davon laufe. Man möchte sich nicht auf die formale Schiene begeben, sondern man möchte, dass die, die im Bezirk Mitte beschließen erst einmal inhaltlich von der Sache Kenntnis nehmen und wahrnehmen, dass es unterschiedliche Haltungen gäbe.
Herr Babbert teilt weiter mit, dass sie als Landschaftsarchitektenro nicht einbezogen wurde. Man habe nur durch Zufall das Areal entdeckt.

Herr BzStR Spallek könne nicht darstellen, wer welche Veränderungen konkret herbeigeführt habe. Auch könne er nicht darstellen, wie weit man bei der Spielplatzplanung sei. Intension war es nicht, den Charakter des Denkmals in irgendeiner Weise bewusst zu verändern. Er schätze ein, dass es ein Umgang war, wo das Bewusstsein für diesen besonderen Ort nicht stark ausgeprägt war, sondern im Zuge von Ersatzmaßnahmen in bester Absicht tätig wurde.
Vor 8 Monaten wurde Herr Spallek hinsichtlich des Denkmals angesprochen. Es liege eine nicht einfache Situation vor, dass durch Handeln des Bezirkes der Charakter des Denkmals verändert wurde, war Urheberrechte betreffe und wo das Bezirksamt in eine schwierige Situation kommen könnte, wenn man sie beginnen möchte. Der Bezirk Mitte habe etwas verändert, was nicht hätte sein dürfen. Weder moralisch inhaltlich, noch formal rechtlich. Man möchte die Situation sensibilisieren und einen Änderungs- bzw. Widerherstellungsbedarf haben. Weil man hier mit anderen Nutzungen in einen Konflikt kommen könnte, wie Grüngestaltung, die auch einmal gemacht wurde, und eine Spielgestaltung, möchte man Unterstützung durch die Fachkollegen bitten. Wie man aus diese Gemengelage herauskomme, ohne Schäden zu verursachen. Er vermittelt weiter, dass er vorhatte, in einer früherer Sitzung dieses Thema dem Ausschuss vor zu stellen. Auch stellt er klar, dass es Geld kosten werde. Heute sollte dem Ausschuss nur a) die Geschichte dar zu stellen, wie es zu diesem Entwurf zu dieser Gedenkstätte kam und wie es zur unbeabsichtigten Veränderung kam, die korrigiert werden müsse.

Herr Babbert teilt mit, dass sein Büro nach wie vor dazu stehe, dass der Spielplatz nach 30 Jahren immer noch die richtige Nutzung des Grundstücks weiterhin sei. Der Spielplatz müsse sich weiter entwickeln. Nur die Art der Aufstellung, dass bestimmte räumliche Wirkungen dort jetzt so gebaut wurden, funktioniere nicht mit dem Denkmal.

Der Vorsitzende, Herr Sack, möchte wissen, was man vom heutigen Ausschuss erwarte? Herr Spallek teilt mit, dass die aus Sicht des Amtes notwendigen Maßnahmen werde Herr Katerbau erläutern.

Herr BV Mahr (SPD) bemerkt, dass er Moabiter Bürger sei, kenne er das Denkmal von Anbeginn an. Er habe die Entwicklung des Denkmals, wie am Ende der Präsentation dargestellt, nicht gesehen.
Er fragt nach, ob der Wunsch bestehe, den alten Zustand wieder her zu stellen? Des Weiteren fragt er nach den Kosten.

Herr BV Bertermann (Grüne) meint, wenn das Thema an das Bezirksamt herangetragen wurde, sei das BA aufgefordert, das so schnell wie möglich rückgängig zu machen. Ihn wundere, darüber reden zu müssen.

Herr BD Laukant (SPD) meint, dass niemanden aufgefallen sei, dass die Hecke zum Denkmal selbst gehöre. Die Hecke sei so behandelt, wie jede Hecke. Diesen Gedanken sollte man verfolgen, ob man das wieder so in dieser Form hinbringen könnte. Man könnte das kleine Türchen wegnehmen.

Herr Katerbau beantwortet die Fragen wie folgt:
Er habe noch keine Kostenaufstellung. Man werde eine intakte Gesamtanlage einfassen. Hinweise werden an die Bürger/-innen gegeben, die Presse werde informiert. Weil man in diese Anlage eingreifen werde, sei man der Meinung, darüber dem Ausschuss zu informieren. Man sehe hier eine dringende Notwendigkeit, den Gedenkort wieder her zu stellen. Ob es gelingen werde, wie es damals im Detail im Wettbewerb angedacht war, werde man gemeinsam diskutieren. Man werde die fiktive Darstellung der Synagogenfassade thematisieren. Man werde die Kletterwand dahinter thematisieren. Das seien die Hauptthemen, welches ein Architektenvertrages benötigen werde. Vielleicht werde man mit 50.000 ? bis 70.000 ? rechnen müssen. Heute sollte keine Kostenschätzung vorgestellt werden. Man wollte heute nur die Reaktion auf die Vorstellung hören. Wenn nun mit Herrn Spallek in eine Diskussion getreten werde, sei das der nächste Schritt. Das Votum des Ausschusses sei herüber gekommen. Der nächste Schritt sei dann die Klärung der Finanzen. Danach könne man mit den Wettbewerbssiegern, mit den Landschaftsarchitekten, die ein Hausrecht haben, in eine Neugestaltung. Herr Katerbau würde sich freuen, wenn in nicht all zu langer Zeit wieder dem Ausschuss vermittelt werden könnte, was präsentiert werden könnte, was möglich sei, wieder her zu stellen.

Frau Nake-Mann spricht die Gruppe "sie waren Nachbarn" an, die sich sehr engagiert umdische Mitbürger/-innen kümmere. Sie regt an, diese Gruppe mit in den Überlegungen ein zu beziehen.

Herr BV Bertermann (Grüne) regt an, wenn das Bezirksamt so weit sei, sich einig zu sein, dass das Denkmal in seinen alten Zustand versetzt werde, eine Vorort- Veranstaltung stattfinden zu lassen. Herr Spallek begrüßt die Anregung.

Der Vorsitzende, Herr Sack, teilt dem Bezirksamt mit, dass der Ausschuss für Soziale Stadt, QM, Verkehr und Grünflächen die Widerherstellung des Denkmals unterstütze.

 
 

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