Quartiersmanagement - Zielsetzung und Finanzierung

QM Übersichtskarte

Ausgangssituation

Im Bezirk Mitte von Berlin gibt es Kieze, die aufgrund der Veränderung der Sozialstruktur besonderer Unterstützung bedürfen. Hervorgerufen wurde diese strukurelle Veränderung in den Kiezen insbesondere durch wirtschaftliche Schwierigkeiten, durch zunehmende Verarmung infolge hoher Arbeitslosigkeit und starker Abhängigkeit von sogenannten Transfereinkommen (staatlicher Unterstützung wie Grundsicherung, Arbeitslosengeld I und II etc.) sowie durch Fortzug der mittleren und hohen Einkommensschichten (Erwerbstätige und einkommensstarke Haushalte).
Gekennzeichnet sind diese Stadtteile zudem oft durch einen hohen Anteil bildungsferner Haushalte, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, durch zunehmende soziale und kulturelle Segregation sowie durch städtebauliche, bauliche, ökologische und infrastrukturelle Defizite.

Ziele

Gemeinsam mit den BewohnerInnen, mit Initiativen, sozialen Trägern und Institutionen im jeweiligen Gebiet und den fachlich Verantwortlichen im Bezirk werden mittelfristige Handlungserfordernisse erarbeitet zu folgenden Handlungsfeldern:

● Bildung, Ausbildung, Jugend
● Arbeit und Wirtschaft
● Nachbarschaft (Kulutur, Gemeinwesen, Integration, Gesundheit)
● Öffentlicher Raum
● Beteiligung, Vernetzung und Einbindung der Partner

Das integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) ist die Basis für Projekte, die dann gemeinsam mit Verwaltungen, freien Trägern, Hauseigentümer/innen und dem Quartiersmanagement umgesetzt werden.

Finanzierung

Das Quartiersmanagement wird im Rahmen des Bund-Länder-Programms Soziale Stadt umgesetzt. Auf Grundlage des Handlungskonzeptes werden für jedes Quartier städtebauliche Maßnahmen und soziale Infrastrukturmaßnahmen durchgeführt.
Für das Berliner Quartiersmanagement werden Fördermöglichkeiten aus vier verschiedene Fonds für jedes vom Senat beschlossene QM-Programmgebiet zur Verfügung gestellt, die aus Mitteln des Landes Berlin und in Teilen unter Beteiligung des Bundes –Städtebauförderung- und der Europäischen Union –EFRE – finanziert werden.

Neue Fondstruktur 2014-2020
Aktionsfonds
Im Aktionsfonds stehen in jedem Jahr in den QM-Gebieten 10.000 € für keine Projekte zur Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements zur Verfügung. Über die Vergabe der Mittel für unterschiedlichste Projekte bis maximal 1500 € entscheidet ein Vergabebeirat aus engagierten Bewohnern und Vertretern von vor Ort tätigen Initiativen.

Projektfonds
Im Projektfonds sollen nachhaltig strukturfördernde Maßnahmen unter Berücksichtigung der im IHEK genannten Entwicklungsziele umgesetzt werden. Die Höhe der dafür zur Verfügung stehenden Mittel werden jährlich durch die Senatverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt den einzelnen Gebieten zugewiesen. Die Umsetzung der Projekt erfolgt nach entsprechenden Projektwettbewerb durch geeignete Projektträger.

Baufonds
Im Baufonds werden nach Bedarfsermittlung (IHEK) in den jeweiligen Gebieten erforderliche Bauprojekte, die zur nachhaltigen Stabilisierung des Gebietes beitragen, gefördert. Der Bezirk schlägt der Senatsverwaltung nach internen Abstimmungen in einer Prioritätenliste die konkret zu fördernden Projekte vor. Die Förderentscheidung wird durch die Senatsverwaltung getroffen.

Netzwerkfonds
Im Netzwerkfonds werden mit verschiedenen Partnern strukturfördernde Maßnahmen, die sich z. B. in den QM-Gebieten bewährt haben, quartiers- bzw. bezirksübergreifend gefördert. Die Vorbereitung und Durchführung der Maßnahmen obliegt der bezirklichen Sozialraumkoodination beim Bezirksbürgermeister.