Drucksache - 1670/VIII  

 
 
Betreff: Zu Überlastung und Langzeiterkrankungen in der Verwaltung von Marzahn-Hellersdorf
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der SPDBzBmin/BzStRin StadtGesPersFin
Verfasser:Pohle, Dagmar 
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beantwortung
12.09.2019 
Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf vertagt   
24.10.2019 
Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf schriftlich beantwortet   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Große Anfrage PDF-Dokument
2. Schriftliche Beantwortung PDF-Dokument

Frage  1:  Wie  viele  Überlastungsanzeigen  haben  die  Mitarbeitenden  in  den verschiedenen Ämtern im Jahr 2019 bisher angezeigt?

 

Stand: 09.09.2019

Stadt

3

Jug

51

Soz

9

 

Die Anzeigen sind zum Teil aus dem Jahr 2018, jedoch erfolgte erst im Jahr 2019 mit den entsprechenden Stellungnahmen der Ämter über den FB Pers die Beteiligung der Beschäftigtenvertretungen.

 

Frage 2: Haben sich die Überlastungsanzeigen in den vergangenen Jahren verändert? Welcher Trend zeichnet sich ab?

 

Kann nicht festgestellt werden, da hierzu keine Vergleichsdaten und statistische Erhebungen vorgenommen werden.

 

 

Frage 3: Wie viele Langzeiterkrankte sind im Bezirksamt und den verschiedenen Ämtern derzeit beschäftigt?

 

Eine Auswertung von Abwesenheiten über das IPV-System ist nicht zulässig. Jedoch wurde im Rahmen der Berichterstattung zum betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) per 31.12.2018 eine Anzahl vom 218 Beschäftigten mit einer ununterbrochenen o. wiederholten Arbeitsunfähigkeit von länger als 6 Wochen innerhalb von 12 Monaten erhoben (manuelle Erhebung). Eine entsprechende statistische Erhebung findet wieder per 31.12.2019 nunmehr über den BEM-Report statt.

 

Frage 4: Welche Begründungen sind dem Bezirksamt für Langzeiterkrankungen und Belastungsanzeigen bekannt?

 

Hierzu gibt es eine Vielzahl von Gründen, die in unterschiedlichster Konstellation auftreten:

  • steigende Arbeits- und Informationsverdichtung,
  • steigender Termindruck und zunehmende Komplexität der Aufgaben führen zu höheren Belastungen
  • krankheitsbedingte Ausfallzeiten (Langzeiterkrankungen)
  • Altersstruktur, erhöhte natürliche Fluktuation
  • Organisationsveränderungen
  • Personalmangel, zunehmenden Aktenraten und/oder zunehmende Aufgaben durch gesetzlichen Veränderungen -> Aufgabenveränderungen/Aufgabenzuwachs vollziehen sich nicht kontinuierlich mit dem Personalaufwuchs,
  • erhöhte Personalrotation durch Wechsel in anderer Aufgabengebiete, dadurch permanente Einarbeitung
  • Fachkräftemangel

 

Frage 5: Was unternimmt das Bezirksamt, um den Gesundheits- und Leistungszustand der Mitarbeiter/-innen zu stabilisieren und damit Langzeiterkrankte und Überlastungsanzeigen zu reduzieren?

 

Hierzu gibt es ein umfangreiches Angebot durch das betriebliche Gesundheitsmanagement. Dieses Angebot erfolgt im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung und/oder des betrieblichen Eingliederungsmanagements:

Beispielhafte Maßnahmen

1.                    der betriebliche Gesundheitsförderung

 

  •   Präventions- und gesundheitsfördernde Programme (Präventionskurse, Teamentwicklungsmaßnahmen, Workshops. Massagen, Gesundheitstage; Sozialberatung, hrungskräftecoaching usw.)
  •   Maßnahmen in der Arbeitsorganisation/Arbeitsgestaltung (Büroausstattung)
  •   Maßnahmen zur gesundheitsorientierten hrung
  •   usw. (siehe auch BEM-Verfahren) sowie

2.                    im betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM-Verfahren)

 

  • Bereitstellung von Hilfsmitteln
    • höhenverstellbare Arbeitstische
  •                            besondere ergonomische Bürostühle, die über den Standard hinaus gehen
  • Qualifizierungsmaßnahmen
    • Unterstützung bei der Wahrnehmung von Fortbildung durch Bereitstellung von Angeboten, Hilfestellung im Anmeldeverfahren etc.
  • veränderte Arbeitszeitmodelle (Teilzeit, alternierende Telearbeit etc.)
  • die leidensgerechte Umgestaltung des Arbeitsplatzes/Arbeitsplatzanpassung
  • Veränderungen in der Arbeitsorganisation, den Arbeitsumständen oder der Arbeitszeit
  • Veränderung der Arbeitsaufgaben
    • Vermittlung in neue Aufgabengebiete
  • Sozial-, Mitarbeiterinnenberatung
    • Vermittlung / Empfehlung an bezirkliche Sozialberatung Corrente AG
  • Konfliktmanagement
  • Unterstützung bei der Beantragung und Inanspruchnahme externer Maßnahmen
    • Bsp. Organisation einer Mediation
  • Leistungen, die in Zusammenarbeit mit externen Partnern zur Verfügung stehen sind z.B.:
    • regelmäßige stufenweise Wiedereingliederung (Hamburger Modell)
    • Leistungen zur medizinischen Rehabilitation
    • Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben über die Deutsche Rentenversicherung (z.B. Arbeitsplatzausstattungen, Umschulungen,

Qualifizierungsmaßnahmen)

  • Arbeitsplatzausstattungen über das Integrationsamt
  • Psychosoziale Betreuung über den Integrationsfachdienst
  • Arbeitsassistenz, Coaching etc.
  • Maßnahmen, die die Betriebsärztin / der Betriebsarzt anbieten kann, sind z.B.: Regelmäßige Arbeitsplatzbegutachtung

 

 

 

Dagmar Pohle

BzBmin/StadtGesPersFin

 

 
 

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