Denkmalrundgang – Biesdorf – Ensemble Alt-Biesdorf – Alt-Biesdorf 55 und Schloßpark

Biesdorf

Denkmalrundgang – Biesdorf Ensemble Alt-Biesdorf – Schloß und Schloßpark Biesdorf

  • Schloss Biesdorf <br /> <small>© Corinna Tell (BA Marzahn-Hellersdorf), 2011</small>

  • Schlosspark Biesdorf: Albert-Brodersen-Allee <br /> <small>© BA Marzahn-Hellersdorf, 2011</small>

  • Eiskeller<br /> <small>© BA Marzahn-Hellersdorf, 2011</small>

  • Teehäuschen <br /> <small>© BA Marzahn-Hellersdorf, 2012</small>

  • Parasol <br /> <small>© BA Marzahn-Hellersdorf, 2011</small>

  • Schloss Biesdorf – Denkmalnummer 09080019, 1867-68 von Gropius & Schmieden (Baudenkmal und Bestandteil des Ensembles Alt-Biesdorf)
  • Schlosspark Biesdorf – Denkmalnummer 09046050, Villengarten, angelegt 1868, seit 1891 von Albert Brodersen, seit 1946 Neugestaltung als Volkspark, Rekonstruktion der originalen Anlage seit 1984 (Gartendenkmal und Bestandteil des Ensembles Alt-Biesdorf)

1868 ließ sich der Gutsbesitzer Hans Herrmann Freiherr von Rüxleben von Heino Schmieden die heute Schloss Biesdorf genannte Villa dem Rittergut gegenüber errichten. Das Gebäude wurde im Stil einer in der Tradition der Berliner Schinkelschule stehenden, spätklassizistischen Turmvilla erbaut. Östlich des Gebäudes ließ von Rüxleben einen Landschaftspark anlegen.
1887 gelangte das gesamte Gut inklusive der Villa in den Besitz Werner von Siemens, der noch im selben Jahr an der Ostseite des Hauses eine dem Park zugewandte großzügige Freitreppe anbauen ließ. Sein Sohn Wilhelm von Siemens, der das Anwesen 1889 übernahm, ließ den Garten auf 10 ha Richtung Norden erweitern und von Albert Brodersen in Anlehnung an einen englischen Landschaftspark gestalten. Zeitgemäßes Gartenmobiliar und typsiche Gartenarchitekturen wie z.B. ein Teehäuschen ergänzten das Gartenensemble.

Im Jahr 1927 verkaufte die Familie Siemens das gesamte Gut an die Stadt Berlin. Der Garten wurde in eine öffentliche Parkanlage umgewandelt. Das Schloss diente in den folgenden Jahren den unterschiedlichsten Nutzungen, u.a. war hier eine Polizeidienststelle untergebracht, die Obergeschosse wurden zu Wohnungen ausgebaut und die NSDAP-Ortsgruppe hatte hier zeitweise ihren Sitz. Als Folge eines Brandes in den letzten Kriegstagen 1945, musste das Obergeschoss abgetragen und mit einem Notdach gesichert werden. Seit Mitte der 1950er Jahre wird das Schloss als Kulturhaus und inzwischen auch als Stadtteilzentrum genutzt.

In den 80iger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die denkmalgerechte Rekonstruktion des Parks, die inzwischen weitgehend abgeschlossen ist, eingeleitet. Im Jahr 2002 wurde mit den Instandsetzungsarbeiten an den Fassaden des Schlosses begonnen. U.a. wurde der originale altrosa Putz wieder freigelegt und ergänzt. Die Arbeiten am Gebäude wurden 2006 beendet. Die Wiederherstellung des verlorenen Obergeschosses in Verbindung mit der Einrichtung eines Museums in Teilen des Gebäudes ist in Vorbereitung.

Gesamtübersicht des Ensembles Alt-Biesdorf

Denkmalkarte Berlin, 2011

Denkmalkarte Berlin, 2011