Bezirksamt startet neue Initiative für ein Freibad in Marzahn-Hellersdorf

Pressemitteilung vom 03.04.2018

Einem überfraktionellen Antrag des Bezirksparlaments folgend hat sich das Bezirksamt mit den Berliner Bäderbetrieben getroffen. Dabei wurden Möglichkeiten und Anforderungen an ein Freibad für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf diskutiert. Die Bäderbetriebe anerkennen dabei durchaus den Bedarf Marzahn-Hellersdorfs als einzigem Stadtteil ohne eigenes Freibad. Eine Entscheidung für oder gegen ein neues Freibad obliegt jedoch dem Land Berlin.

Bereits seit Jahren hatte sich der Bezirk vergeblich für eine Bademöglichkeit bemüht. Zuletzt galt der Standort an der Grenze zu Lichtenberg (Nähe Tierpark) als möglicher Kandidat. Das Land möchte vier sogenannte „Multifunktionsbäder“ bauen. Zwei Standorte stehen bereits fest (Mariendorf und Pankow), zwei sollen zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden. Der Standort Tierpark war hierfür im Gespräch. Eine Einschätzung, wie realistisch dies aktuell ist und wann hier eine Entscheidung und dann ein Bau käme, ist derzeit nicht zu treffen.

In Anlehnung an das Gespräch wird das Bezirksamt aus diesem Grund noch einmal alle möglichen Standorte im Bezirk in den Blick nehmen und eine mögliche Nutzung als Freibad prüfen. Dabei sind auch das Bezirksparlament und die Abgeordneten des Bezirks aufgerufen, Standorte zu benennen. Das Bezirksamt wird anschließend die Vorschläge auswerten und öffentlich machen. Letztlich muss eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden, welche die Vorschläge prüft, die realisierbar erscheinen. Sie wird dabei auf die Erkenntnisse einer alten Studie aus dem Jahr 2013 aufbauen und diese erweitern und aktualisieren.

In Zusammenarbeit mit der AG Freibad des Bezirksparlaments und den Mitgliedern des Abgeordnetenhauses des Bezirks wird sich das Bezirksamt für die Finanzierung und Realisierung durch das Land einsetzen. Auch das Bezirksamt wird eigene Vorschläge (etwa auf Sportvorhalteflächen) prüfen. Kriterien für einen Standort im Bezirk sind nach Rücksprache mit den Bäderbetrieben:

  1. Eine ausreichend große Fläche, idealerweise im Besitz des Bezirks oder Landes (inklusive Liegewiesen sollte eine freie Fläche mindestens 10.000 qm bis hin zu 25.000 qm haben)
  2. Verkehrsgünstig gelegen sein (Tram, U- oder S-Bahn Nähe)
  3. Ohne unmittelbare Wohnbebauung (Lärmschutz)

„Ich denke, in dieser Frage herrscht große Einigkeit unter allen Parteien und Fraktionen im Bezirk. Wenn wir ein Freibad wollen, dann geht dies nur zusammen. Wir nehmen jetzt noch einmal alle Möglichkeiten in den Blick, prüfen für uns, was realistisch ist und lassen durch eine Studie die Kosten und Machbarkeit abschätzen. Mit diesen Ergebnissen müssen wir an das Land herantreten und Gelder akquirieren. Wenn die Bäderbetriebe entsprechend ausgestattet werden, können Sie ein Freibad in unserem Bezirk betreiben.
Es wurde viel öffentlich diskutiert, ob die Randbezirke der Stadt die gleiche Aufmerksamkeit für ihre Bedürfnisse erhalten, wie die Innenstadtbezirke. Hier wäre eine gute Möglichkeit für das Land Berlin ein Zeichen zu setzen, dass selbstverständlich auch die Außenbezirke im Fokus unserer Regierung stehen. Wir wollen uns als Bezirk Mitte des Jahres auf wenige Standorte geeinigt haben, deren Finanzierung wir dann in Angriff nehmen wollen. Möglich wäre hier etwa eine Finanzierung durch die sogenannten Siwana-Mittel des Landes Berlin“, so Gordon Lemm, Bezirksstadtrat für Schule, Sport, Jugend und Familie.