Senator Geisel besucht Baustelle in der Martha-Arendsee-Straße

Pressemitteilung vom 15.06.2016

Erste landeseigene Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Marzahn-Hellersdorf

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt baut für das Land Berlin insgesamt 10 Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge. Die ersten beiden Baumaßnahmen finden in Marzahn-Hellersdorf statt. Berlins Bausenator Andreas Geisel informierte sich am Donnerstag vor Ort über den Stand der Arbeiten. Die sogenannten MUF (Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge) wurden als Typenbau geplant, die in Stahlbetonfertigbauweise errichtet werden. Mit der Montage der ersten Fertigteile auf der Baustelle an der Martha-Arendsee-Straße ist ein wichtiger Meilenstein erreicht.
Senator Andreas Geisel sagte dazu: „Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, Flüchtlingen so gut zu helfen wie es uns möglich ist. Wir haben uns für die MUF entschieden, weil sie den Menschen im wahrsten Sinne des Wortes ein festes und sicheres Dach über dem Kopf bieten. Die MUF bieten den geflüchteten Menschen Privatheit, aber auch die Möglichkeit, in Gemeinschaft mit anderen zu leben und in Berlin anzukommen.“
Der Vorteil der MUF bestehe in der seriellen Fertigung. Dies ermögliche ein schnelles, flexibles und wirtschaftliches Arbeiten, sagte Senator Geisel.
Die MUFs bestehen aus der Addition von Grundmodulen. Ein Grundmodul hat eine Grundfläche von 18,5 × 18,5 Meter und ist „autark“ mit einem kompletten Raumprogramm inklusive Haustechnik. Es kann ca. 60 – 75 Flüchtlinge (15 pro Etage) aufnehmen und bietet neben den Unterbringungszimmern die erforderlichen Nebenräume an, wie Küchen, Gemeinschaftssanitärbereiche, Schulungs- und Beratungsräume.
Die Flüchtlingsunterkunft hat maximal fünf Vollgeschosse mit Aufzug und ist teilweise barrierefrei. Je nach Grundstücksgröße können ein, zwei oder drei Typenbauten, die zusammengesetzt aus mehreren Grundmodulen, errichtet werden. Im Erdgeschoss befinden sich 4 Wohngruppen mit Bad + Küche (1 barrierefrei), Kinderspielraum, Sozialarbeiterraum, in den Obergeschossen je 7 Doppelzimmer, 1 bis 2 Einzelzimmer, 1 Gemeinschaftsraum, 1 Gemeinschaftsküche, dezentrale WC / Duschbereiche, 1 Lagerraum.
Ergänzend übernimmt ein ein- oder zweigeschossiges Funktionsgebäude als Eingangsbauwerk mit Pförtner weitere Raumangebote wie Multifunktions- und Schulungsraum, Beratungsräume, Waschmaschinen- und Lagerräume.
Die Vergabe der gesamten Bauleistungen erfolgte in einem europaweiten, offenen Verfahren. Der Auftrag ging an den Generalunternehmer Klebl GmbH aus Neumarkt in der Oberpfalz.
Für jede Unterkunft ist eine maximale Bauzeit von 48 Wochen vorgegeben, Reduzierungen der Bauzeit werden beim Bieter abgefordert.
Anfang Mai wurden die ersten Betonfertigteile geliefert und montiert. Die Betonfertigteile werden in zwei eigenen Werken des Auftragnehmers in Sachsen-Anhalt und Brandenburg hergestellt. Die Fassadenteile sind 3 × 6 m groß, 42 cm tief und wiegen ca. 12 t. Auf einen Tieflader können 3 Stück transportiert werden. Pro Tag werden zwischen 10 und 15 Stück geliefert und montiert, insgesamt ca. 750 Stück, 1700 m³ Beton und 210 t Stahl in den Fertigteilen.
Außerdem werden ca. 3500 m³ Ortbeton mit 350 t Stahl (Bodenplatten und Fundamente, sowie Decken) sowie 3500 m² Wärmedämmung verbaut.
Es arbeiten täglich ca. 40 Mitarbeiter auf der Baustelle an 6 Tagen die Woche.
Die Gesamtbaukosten für dieses Bauvorhaben betragen 17,615 Mio. €.
Der Rohbau soll Ende Juli 2016 fertiggestellt sein, die Gebäude vertragsgemäß komplett bis Ende des Jahres 2016. Nach Fertigstellung der Außenanlagen und Übergabe des Bauvorhabens an das Landesamt für Gesundheit und Soziales werden im ersten Quartal 2017 die ersten Bewohner in die neuen Häusern einziehen können.

Weitere Informationen und Bilder zum Download unter
www.stadtentwicklung.berlin.de/download/muf/