Bezirk Marzahn-Hellersdorf setzt auf landesweites System zum Vormerkmanagement für Kitaplätze

Pressemitteilung vom 20.12.2012

Die Versorgungssituation mit Kitaplätzen ist in Marzahn-Hellersdorf angespannt. Viele der in den Bezirk ziehenden Eltern sind überrascht: jahrelang gab es den Eindruck, dass günstiger Wohnraum und ausreichende Infrastruktur hier prägend sind und es aufgrund abnehmender Kinderzahlen leer stehende Schulen und Kindertageseinrichtungen gibt. Die Situation hat sich, wie die aktuellen Zahlen belegen, allein im letzten Jahr rasant geändert. Berufstätige Eltern warten oft mehrere Monate auf einen Kitaplatz und insbesondere für alleinerziehende Arbeitslose, die eine nötige Weiterbildung absolvieren wollen, stehen keine ausreichenden Kapazitäten zur Verfügung. Auch sind besonders die Stadtteile in den Siedlungsgebieten Mahlsdorf, Biesdorf und Kaulsdorf betroffen, wo der Bodenpreis und nicht verfügbare Flächen dringend nötige Erweiterungen oft einschränken. Zu den besonders schwierigen Aspekten gehört dabei ein Verfahren, bei dem sich die Eltern bei der Kita selbst anmelden, und dies dann oft doppelt geschieht, ohne dass ein verlässliches, nachvollziehbares und informatives System darüber Auskunft gibt, welche Einrichtungen freie Kapazitäten haben. Viele Anrufe sind nötig – statt ein belastbares System zur Verfügung zu haben. Das Jugendamt unterstützt dabei nach besten Kräften und auch das “Netzwerk Alleinerziehende” im Bezirk steht in solchen Fällen oft mit hohem Einsatz bereit und berät die jungen Eltern.

Familienstadträtin Julia Witt dazu: “Ich möchte, dass wir die Eltern aus dieser komplizierten und nervenaufreibenden Situation herauslösen. Mit meinen Amtskolleginnen in Pankow und Lichtenberg haben wir darüber beraten, schließlich melden sich viele Eltern auch über die Bezirksgrenzen doppelt an – am Arbeitsplatz, in der Nähe von Großeltern, bei Einrichtungen, die sie schätzen aufgrund der Fachlichkeit. Wir haben bei den Trägern nach Ideen gesucht und natürlich stellt sich auch mir sofort die Frage: können wir ein eigenes, bezirkliches Computersystem schaffen, dass dieses logistische Problem löst.
Wir setzen jetzt auf ein System, welches die Senatsverwaltung für Jugend für Sommer 2013 in Aussicht gestellt hat. Mit Hochdruck und in enger Partnerschaft mit den Trägern Berlins wird dort an einem Portal für das Vormerkmanagement gearbeitet.”

Dieses soll zum einen ein Service für Eltern sein, die bei der Suche nach einem Kitaplatz für ihr Kind u. a. erfahren können, in welcher Einrichtung freie Plätze vorhanden sind. Zum anderen soll dieses System aber auch die Jugendämter bei ihren Planungs- und Beratungsaufgaben unterstützen. Bezogen auf die Planung erwarten wir genauere Angaben über die Nachfrage und den örtlich tatsächlich bestehenden Bedarf an Kitaplätzen.
Die heute von Eltern häufig praktizierten Vormerkungen in mehreren Kitas, die teilweise zu langen Vormerklisten in den Einrichtungen führen, ohne dass diese nach Abschluss eines Vertrages bereinigt werden (können), sollen der Vergangenheit angehören. Darüber hinaus befähigt dieses System eines Vormerkmanagements die Fachkräfte des Jugendamtes, Eltern bei der Kitaauswahl und -suche qualifizierter als bisher möglich, zu beraten und zu unterstützen.